Scharfe Munition und schwere Fehler bei „Rust“-Dreh
Polizei nennt Details zu tödlichem Vorfall mit Alec Baldwin – Waffe nicht voll geprüft
US-Rapper Macklemore hat nach eigenen Worten seine schärfste Kritikerin in seiner eigenen Tochter gefunden. Der 38-Jährige teilte auf Instagram ein Video, in dem die sechsjährige Sloane Kopfhörer trägt und darauf sein neues Lied „Best Year“hört. Das Mädchen zeigt sich allerdings unbeeindruckt: „Nicht dein bestes, aber ich liebe dich trotzdem“, urteilt Sloane. „Ich dachte früher mal, ich sei selbst mein schlimmster Kritiker... Dann bekam ich Kinder“, schrieb der Rapper. Macklemore und seine Frau Tricia haben drei Kinder. Töchterchen Colette Koala war 2018 geboren worden, im Juli 2020 kam Sohn Hugo Jack zur Welt.
Santa Fe – Nach dem Todesschuss bei Dreharbeiten zu dem Western „Rust“in den USA finden die Ermittler deutliche Worte. „Ich denke, die Fakten sind klar – eine Waffe wurde Mr. Baldwin gereicht. Die Waffe war funktionsfähig und gab scharfe Munition ab, die Ms. Hutchins tötete und Mr. Souza verletzte“, sagte Sheriff Adan Mendoza am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico.
Drei Handfeuerwaffen
Erstmals seit dem tragischen Vorfall auf der Bonanza Creek Ranch, bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) getötet und Regisseur Joel
Sheriff Adan Mendoza und Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies gaben eine Pressekonferenz.
Souza (48) verletzt wurden, standen Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch Journalisten Rede und Antwort.
Am Set stießen die Ermittler auf drei Handfeuerwaffen und etwa 500 Munitionsladungen, darunter Platzpatro
nen und sogenannte DummyPatronen, die kein Schießpulver enthalten. Doch vermutlich war auch noch „live“Munition darunter, sagte Mendoza. Weitere Labortests seien nötig, um das abschließend zu klären. Mendoza drückte sich am Mittwoch betont vorsichtig aus, als er den Umgang mit Waffen auf dem Western-Set mit „etwas Bequemlichkeit“umschrieb.
Mitarbeiter im Visier
Weiter ins Visier gerieten am Mittwochabend (Ortszeit) die beiden Mitarbeiter am Set, die mit den Waffen Umgang hatten: eine 24-jährige Waffenmeisterin und der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gereicht hatte. Die Behörden in Santa Fe veröffentlichten Details aus einem Untersuchungsbericht nach der Befragung der beiden Mitarbeiter.
Demnach räumte der Regieassistent ein, dass er die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt habe. Er habe die Waffe nur unvollständig geprüft und nicht alle Patronen inspiziert. Er könne sich auch nicht daran erinnern, ob die zuständige Waffenmeisterin die Trommel des Revolvers vollständig rotiert habe.
Die 24-jährige Waffenmeisterin gab laut Polizeibericht an, dass sie an dem Drehtag, als der tödliche Schuss fiel, vor der Mittagspause geprüft habe, dass keine „heiße“Munition in der Waffe war. Während der Pause seien die Waffen in einem Safe eingeschlossen gewesen. Der Vorfall passierte kurz danach bei den Proben für eine Szene, in der Baldwin den Revolver aus einem Gürtelhalfter ziehen musste. Die Waffenmeisterin sagte den Ermittlern, dass keine „live ammo“(scharfe Munition) am Set aufbewahrt werde.