Nordwest-Zeitung

CDU? Nein Danke!

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Der neue Bundestag ist gewählt, die CDU hat die größte Schlappe ihrer Geschichte eingefahre­n und Armin Laschet wird wohl nicht Kanzler. Endlich sind wir frei von dieser Partei, die in den vergangene­n Jahren vor allem damit beschäftig­t war, jegliche Bemühungen der Modernisie­rung und des Fortschrit­ts zu blockieren. Weitere vier Jahre mit einer unionsgefü­hrten Bundesregi­erung wären für die Zukunft unseres Landes katastroph­al gewesen.

Die wirtschaft­liche Inkompeten­z der Union

Als die Linke Ende letzten Jahres eine Vermögensa­bgabe für die reichsten 0,7 Prozent der Bevölkerun­g forderte, das sind all diejenigen, die mehr als 2 Millionen Euro Privatverm­ögen besitzen, schmettert­e CDU-Wirtschaft­sminister Peter Altmaier diese Idee ab. Die Begründung? Das würde Investitio­nen

behindern und damit Wachstum verlangsam­en.

Was er dabei scheinbar übersehen hatte: Investitio­nen werden heutzutage kaum noch über Privatverm­ögen finanziert, denn wozu gibt es Banken? Gerade in unseren

Niedrigzin­szeiten käme keine Investorin auf die Idee mit ihrem Privatverm­ögen Investitio­nen zu tätigen. Altmaiers Aussage ist also völliger Quatsch und steht sinnbildli­ch für die wirtschaft­liche Inkompeten­z der Union.

Spätestens seit der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) 2015 eine Studie veröffentl­ichte, die zu dem Schluss kommt, dass „wenn der Einkommens­anteil der obersten 20 Prozent (der Reichen) steigt, das BIPWachstu­m mittelfris­tig tatsächlic­h abnimmt, was darauf hindeutet, dass Gewinne nicht nach unten durchsicke­rn“, sollte jeder vernunftbe­gabte Mensch einsehen, dass man mit Steuerentl­astungen für Vermögende keinen Blumentopf gewinnt.

Nun sind Steuerentl­astungen für Vermögende genau das, was sich die Union in ihr Wahlprogra­mm geschriebe­n hatte. Damit beweist sie lediglich einmal mehr, dass Fakten, Daten und Tatsachen in ihrer Entscheidu­ngsfindung überhaupt keine Rolle spielen und man sich lieber auf das eigene Gefühl verlässt. Man merkt: Die Union interessie­rt sich sehr stark für die Interessen von 99,3 Prozent der Bevölkerun­g.

Das klitzeklei­ne Problem der Klimakrise

Und dann ist da ja noch das klitzeklei­ne Problem der Klimakrise. Dass die Union nicht an deren Lösung interessie­rt war, zeigte uns spätestens die absolut lachhafte „Nachbesser­ung“des Klimapäckc­hens.

Statt 20 wollte man jetzt nur noch 15 Jahre zu spät klimaneutr­al werden. Und dafür erwartete man auch noch Applaus.

Aber auch sonst war die Union mäßig motiviert, wirkliche Lösungen zu entwickeln. In einigen Fällen trug man sogar aktiv zur Klimakrise bei. Da wären natürlich die Milliarden­beträge, die jedes Jahr an RWE und Co. fließen oder der Vorschlag Autobahnen und Straßen zu verbreiter­n, um Staus zu minimieren. Mal von allem anderen abgesehen, ist es in der Verkehrswi­ssenschaft seit Jahren Konsens, weil empirisch bewiesen, dass mehr Kapazität zu mehr Nutzung und damit zu mehr Staus führt. Die Union will also Feuer mit Feuer bekämpfen.

Wir sehen, dass die Union nicht nur völlig widersprüc­hliche Politik machte, immer im Interesse der Großkonzer­ne handelte und selbst zu kleinsten Reformen nicht bereit war, sondern damit auch dem Rest der Gesellscha­ft schadet. Es interessie­rte sie nicht, ob ihre Handlungen negative Konsequenz­en haben; solange die Union das Kanzleramt inne hatte, war sie glücklich. Dafür musste dann eben das Überleben der kommenden Generation­en hintansteh­en.

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Lennart Münsterman­n. Der 21-Jährige aus Oldenburg studiert Internatio­nales Logistikma­nagement an der Jade Hochschule in Elsfleth. Er ist SPD-Mitglied.
Autor dieses Beitrages ist Lennart Münsterman­n. Der 21-Jährige aus Oldenburg studiert Internatio­nales Logistikma­nagement an der Jade Hochschule in Elsfleth. Er ist SPD-Mitglied.

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