Erreichtes genügt bei Weitem nicht
Ziele sind das eine, Taten das andere. Hochrangige Treffen hat man in den vergangenen Jahren viele erlebt, auf denen es um ehrgeizige Schadstoffminderungen ging, weltweit wie national. Gerade ist Konferenzsaison: Beim G20-Gipfel am Wochenende wird der Klimaschutz Top-Thema sein, und unmittelbar danach noch mehr bei der Weltklimakonferenz in Glasgow. Wirklich Bahnbrechendes ist davon kaum zu erwarten – auch wenn das noch so dringlich ist.
Denn das bisher Erreichte genügt bei Weitem nicht. Der Umweltbericht der UN wies kürzlich aus, dass wir, statt auf das in Paris ausgegebene Ziel, die Erwärmung auf dem Globus auf nahe 1,5 Grad zu begrenzen, uns in Richtung 2,7 Grad bewegen – mit dramatischen Folgen.
Die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre ist trotz oft beschworener Anstrengungen und trotz des coronabedingten Einbruchs in der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Das sagen nicht notorische Klimaschutz-Eiferer, sondern die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Zwar konnte der Ausstoß von CO2 einerseits nennenswert verringert werden. Andererseits aber nahmen Ozeane und Wälder weniger davon auf. Eine besonders traurige Rolle spielen die Regenwälder am Amazonas, die ganz viel Kohlenstoff absorbieren, die aber in der Regierungszeit von Präsident Bolsonaro massiv abgeholzt wurden und noch werden.
Foren, wie die G20, der nicht nur Brasilien, sondern auch China angehört, auf das fast ein Drittel des weltweiten CO2Ausstoßes entfällt, sind sicher wichtig, um noch mehr Druck auch auf sie in Sachen Klimaschutz zu machen. Doch abseits aller Gipfel-Erklärungen: Es ist inzwischen wichtiger, dass in den Ländern mit mehr Tempo Konkretes passiert. Die Instrumentenkästen stehen bereit, die Handlungsfelder sind benannt – nun müssen sie endlich genutzt werden.
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