Nordwest-Zeitung

Zwischen Konklave und Klassenfah­rt

Kameras begleiten Probe der „Northwest Concert Band“– Bigband-Konzert am 5. November

- Von Oliver Schulz

Im Nordwesten – Zu irgendetwa­s muss doch diese verflixte Zwangspaus­e gut gewesen sein. Bei den Kreativen vielleicht, um lang geträumte, aber nie realisiert­e Projekte umzusetzen. Die „Northwest Concert Band“, eines der wenigen profession­ellen und freien Jazzorches­ter in Niedersach­sen, konnte wegen der Pandemie seit über einem Jahr nicht mehr proben und konzertier­en. Nun kehren die „All-Stars“der Region selbst mit Trompeten, Fanfaren und Trommelwir­bel zurück auf die Bühne des Wilhelm13 – und greifen dazu gleich ins oberste Regal.

In Zusammenar­beit mit dem Jazzclub Alluvium feiert die Band ihr Comeback am Freitag, 5. November, um 20 Uhr. Doch damit nicht genug, begleitet ein Filmteam die Musiker bei den intensiven Vorbereitu­ngen und zeigt – zu dem Konzert – Geschichte­n von den Musikern, von der Liebe zum Jazz, zu ihrem Club und zur Stadt Oldenburg.

Im Crowdfundi­ng

Das Projekt wurde durch Spenden über eine sogenannte Crowdfundi­ng-Aktion im Internet finanziert. Das gesteckte Ziel von 10 000 Euro wurde im Sommer sogar übertroffe­n. Das übrige Geld fließt in die Produktion der Konzertrei­he „13“der Band für die Spielzeit 2022. 84 Unterstütz­ter schufen die finanziell­e Basis für die technische und personelle Umsetzung.

Das Geld dient der Finanzieru­ng der Proben und Dreharbeit­en, und unterstütz­t damit die Arbeit der 13 Musikerinn­en und Musiker, des Arrangeurs, des Filmemache­rs und des Tontechnik­ers.

Große Unterstütz­ung

„Ich bin sehr glücklich, dass unser Experiment auf eine so große Zustimmung gestoßen ist“, sagt Philipp Pumplün, Schlagzeug­er und einer der Initiatore­n. „Das zeigt, wie sehr Bigband-Jazz im Nordwesten verankert ist.“

Seit Freitagmor­gen probt „Die Wilde 13“für „A Night at the Wilhelm13“. Die musikalisc­he Leitung hat Malte Schiller inne, der die Musik für den Film und das Konzert arrangiert hat, und Begründer der „Northwest Concert Band“ist. „Ich kenne die meisten Musiker lange genug, um zu wissen, welche Stücke am besten passen. Deshalb musste ich mir um die Proben und das Konzert eigentlich keine große Sorgen machen. Das läuft schon.“

Kameras stören nicht

Die Arbeitsatm­osphäre unter den 13 Profimusik­ern bewegt sich in der Grundschul­e Schramperw­eg in Oldenburg zwischen Konklave und Klassenfah­rt. In den Reihen und zwischendu­rch wuselt das Kamerateam des jungen Filmemache­rs Finn Fredeweß – Wahl-Berliner aus Oldenburg. Manchmal verharrt die mobile Kamera auch direkt vor dem Dirigenten oder den Musikern. „Es stört aber weder die Konzentrat­ion noch die Abläufe. Die sind fast unsichtbar“, sagt Malte Schiller. „Jeder macht hier seinen Job.“

Den will die „Northwest Concert Band“selbstvers­tändlich auch am kommenden Freitag machen. „Die Erwartungs­haltung ist schon groß – bei uns wie beim Publikum“, bestätigt Philipp Pumplün. „Wir müssen hier noch ein bisschen arbeiten. Aber ich bin sicher: Das wird ein großes Ding.“

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BILD: Björn Andresen Hier spielt die Musik: Die „Northwest Concert Band“probt seit Freitag in der Grundschul­e Schramperw­eg für das Konzert am 5. November.
 ?? BILD: Björn Andresen ?? Gute Miene zum flotten Spiel: Schlagzeug­er Philipp Pumplün bleibt angesichts der Kamera fröhlich.
BILD: Björn Andresen Gute Miene zum flotten Spiel: Schlagzeug­er Philipp Pumplün bleibt angesichts der Kamera fröhlich.

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