Nordwest-Zeitung

Von der Magie blauer Pferde

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Als Eske Nannen mich in die Kunsthalle Emden zum Tee einlud, um mit mir über das Museum und die dort ausgestell­ten Werke zu diskutiere­n, entsprach das wohl auch ihrem Wunsch, dieser außergewöh­nliche Ort solle in meinen Romanen eine größere Rolle spielen. Nun, sie musste mich nicht überzeugen.

Ich liebe die Kunsthalle. Welch ein Geschenk an die Bürger der Hafenstadt!

Als ich ein junger Autor war und sehr angegriffe­n wurde, tröstete mich der Lyriker Hugo-Ernst Käufer mit einer kleinen Geschichte. Er sagte: „Franz Marc wurde einst von Menschen – mit sehr engem

Klaus-Peter Wolf, Bestseller­autor und Verfasser der berühmten Ostfriesla­ndkrimis, schreibt jede Woche für unsere Zeitung auf, was ihm als WahlOstfri­esen an Norddeutsc­hland so sehr gefällt.

Realitätsb­egriff – wegen seiner blauen Pferde aufgezogen. Pferde seien doch gar nicht blau! Er hat gekontert: Das ist kein Pferd. Das ist ein Bild.“

In der Kunsthalle Emden zieht Franz Marcs expression­istisches Gemälde Die blauen Fohlen immer wieder viele Menschen geradezu magisch an. Ohne Übertreibu­ng kann es als eines der zentralen Werke der Sammlung bezeichnet werden.

Henri Nannen, der ehemalige Chefredakt­eur der Illustrier­ten Stern, nannte das Bild eines seiner Lieblingsw­erke.

Kinder können mit den Arbeiten von Franz Marc sofort etwas anfangen. Sie legen oft den Kopf schräg, suchen andere Perspektiv­en und fast immer lachen sie.

Das ist nicht anders, wenn sie Dieter Roths Karnickelk­öttelkarni­ckel sehen. Es ist in Hasenform gepresstes Stroh, Kaninchenm­ist, mit Schnur umwickelt.

Ja, das ist Kunst, so wie die Fettecke von Beuys Kunst war, bevor sie zerstört wurde. Mir

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