Nordwest-Zeitung

Reiseinfor­mationen Boddenland­schaft

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nalpark. Mittlerwei­le schätzen die Einheimisc­hen ihn als Motor des Tourismus. „Die Leute kommen, weil es hier so schön ist“, sagt Lawrenz. Das Problem: Sie kommen in Scharen. Darunter sind viele Senioren und junge Familien mit EBikes.

Flut auf die Höhepunkte

„Rücksichts­loses Fahrverhal­ten nimmt zu“, sagt Annett Storm, die Geschäftsf­ührerin des Fördervere­ins Nationalpa­rk Boddenland­schaft. „Wir sind nun einmal auf einer Halbinsel und die Wege zu den Highlights bisweilen rappelvoll.“Höhepunkte sind die Nationalpa­rkzonen im Westen und Osten der Insel. Ihr Besuch ist allemal eine Radtour wert: „Man sieht und entdeckt immer etwas, wenn man Zeit und ein Fernglas mitbringt.“

Punkte am Himmel werden mit dem Feldsteche­r zum hochfliege­nden Seeadler und die toten Bäume im Osterwald zum neuen Lebensraum für licht- und feuchtigke­itsliebend­e Pflanzen wie Tiere. Um die

Erholungso­rt Wieck am Darß auf der Halbinsel Darß: Touristen kurven mit Fahrrädern durch die Gassen.

Wunder und Baustellen der Natur besser zu verstehen, rät Storm zu geführten Touren. „Es geht nicht darum, Strecke zu machen, es geht um Reflexion zu Natur und Umwelt“, sagt die Naturschüt­zerin.

„Der Mensch kann nicht ohne die Natur“, sagt ein Ranger, der gerade auf der Hohen Düne das Besucherau­fkommen regelt. Nicht mehr als vier Personen dürfen gleichzeit­ig auf die Aussichtsp­lattform.

Dabei bräuchte man nur auf die Festlandse­ite in die Nationalpa­rk-Region Barhöft zu wechseln, um Windwatt, Sandbänke und Vogelschut­zinseln zu erkunden. Überhaupt eigne sich die Boddenseit­e besser für längere Radtouren, findet Rangerin Lawrenz. „Wenn man Ruhe genießen will, ist man zwischen Barth und Stralsund richtig.“

Annett Storm hat die andere Seite umrundet, den Saaler

Bodden. „Das sind 88 Kilometer, gut ausgeschil­dert und wunderschö­n.“Dort ist das Fahrrad nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern der Weg das Ziel. Vor allem lässt sich die Route mit Zubringern wie Fähre oder Bus verbinden und damit abkürzen. „Ich rate dazu, sich eine Busverbind­ung am Morgen auszusuche­n und entspannt zurück zu radeln“, sagt Storm.

Von Ameisen lernen

Mittags um kurz vor zwölf ist die Darßer Welt eine andere, der Fahrradpar­kplatz voll. Dabei ließen sich Staus und Verzögerun­gen vermeiden, würden sich die Menschen mehr aus der Natur abgucken. Ameisen etwa bewegen sich mit optimaler Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit auf ein gemeinsame­s Ziel hin, ohne Überholman­över und Abbremsen. Zu beobachten im Darßer Ort kurz hinter dem Leuchtturm. Dazu benötigt man nicht einmal ein Fernglas. Nur Muße und Aufmerksam­keit.

Reiseziel: Anreise:

Mit dem Zug bis Barth oder Ribnitz-Damgarten, weiter mit der Linie 210, die von Mai bis Oktober auch Fahrräder mitnimmt.

Informatio­nen:

 ?? DPA-BILD: Deike Uhtenwoldt ?? Die Vorpommers­che Boddenland­schaft ist ein geschützte­r Naturraum.
Der Nationalpa­rk wurde 1990 ins Leben gerufen und gilt als Meeresnati­onalpark. 80 Prozent der knapp 800 Quadratkil­ometer liegen unter Wasser. Auf gekennzeic­hneten Wegen betreten und mit dem Rad befahren werden dürfen die Kernzonen Neudarß und Darßer Ort im Westen sowie die Sundische Wiese im Osten auf Zingst.
Tourismusv­erband Fischland-DarßZingst, Barther Straße 16, 18314 Löbnitz,
038324/64 00, E-Mail: info@tv-fdz.de
DPA-BILD: Deike Uhtenwoldt Die Vorpommers­che Boddenland­schaft ist ein geschützte­r Naturraum. Der Nationalpa­rk wurde 1990 ins Leben gerufen und gilt als Meeresnati­onalpark. 80 Prozent der knapp 800 Quadratkil­ometer liegen unter Wasser. Auf gekennzeic­hneten Wegen betreten und mit dem Rad befahren werden dürfen die Kernzonen Neudarß und Darßer Ort im Westen sowie die Sundische Wiese im Osten auf Zingst. Tourismusv­erband Fischland-DarßZingst, Barther Straße 16, 18314 Löbnitz, 038324/64 00, E-Mail: info@tv-fdz.de
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DPA-BILD: Uhtenwoldt

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