Nordwest-Zeitung

Koffer bei Flügen nur mit genormtem Schloss sichern

Speziell entwickelt­e TSA-Schlösser – Mit Spezialwer­kzeug ohne Beschädigu­ng zu öffnen

- Von Philipp Laage

Frankfurt/Main – Ein Schloss am Koffer schützt vor Diebstahl. Anderersei­ts raten manche, das Gepäckstüc­k nicht zu verriegeln. Der Grund: Sollten Mitarbeite­r am Flughafen den Koffer öffnen wollen, müssen sie das Schloss im Zweifel aufbrechen. Wie macht man es als Reisender also richtig?

Der Betreiber des größten deutschen Flughafens in Frankfurt hat eine Empfehlung: „Abschließe­n ja, aber unbedingt und ausschließ­lich mit genormten Schlössern“, teilt Fraport auf Anfrage mit. Solche Schlösser wurden eigens für Flugreisen entwickelt und lassen sich mit einem entspreche­nden Werkzeug ohne Beschädigu­ng öffnen.

Fraport zufolge handelt es sich hier etwa um TSA-Schlösser mit Zahlenkomb­ination, die an modernen Gepäckstüc­ken schon angebracht sind. Der TSA-Standard ist vor allem in den USA verbreitet, aber nicht nur dort, sondern unter anderem auch in Deutschlan­d.

Ausnahmslo­s jedes Gepäckstüc­k am Frankfurte­r Flughafen durchläuft vor dem Abflug die Reisegepäc­kkontrolle. „Sollten im Lauf dieser Kontrolle auffällige Inhalte identifizi­ert oder vermutet werden, muss das Gepäckstüc­k geöffnet

Diebstahls­chutz: Den Koffer bei einer Flugreise mit einem genormten Schloss zu sichern, kann sinnvoll sein. werden“, erklärt Fraport.

Die Identifika­tion eines solchen Gepäckstüc­ks passiert demnach durch Beschäftig­te der Luftsicher­heitskontr­olle, die auch für die Kontrolle des Handgepäck­s zuständig sind. Die Öffnung selbst erfolgt laut Fraport in der Regel durch Drittanbie­ter wie Sicherheit­sfirmen, die für die Fluggesell­schaft oder den Flughafen arbeiten.

Und was, wenn ich kein TSA-Schloss habe und meinen Koffer trotzdem abschließe­n möchte? Airlines und Drittanbie­ter haben laut Fraport auch hier Spezialwer­kzeug, mit dem das Öffnen „in den meisten Fällen“ohne Beschädigu­ng

möglich ist. Aber eben nicht immer. Ob der Schaden erstattet wird, liegt laut Fraport im Ermessen der Airline.

Wichtig ist vor allem, im Vorhinein richtig zu packen. „Oft sind es Akkus, Powerbanks und E-Zigaretten, die für die Öffnung von Reisegepäc­k sorgen“, erklärt Fraport. „Diese gehören ins Handgepäck.“

Streichhöl­zer oder Feuerzeug müssten sogar am Körper transporti­ert werden, etwa in der Hosentasch­e. Waffen jeder Art seien anzumelden. Gefahrgüte­r wie Campinggas­Kartuschen oder Feuerwerks­körper dürfen weder ins Handgepäck noch in den Koffer.

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