Die Spitzenklasse im Visier
Die neuen Motorola Edge im Test – Gleich drei Varianten zur Auswahl
Berlin – Die US-Mobilfunkmarke Motorola ist in Südamerika besonders populär. Zwar gehört der Mobilfunkpionier aus Chicago seit Jahren zum chinesischen LenovoKonzern, das hat der Popularität der Marke in Mexiko, Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern aber keinen Abbruch getan. Auch weil Motorola es in der Vergangenheit geschafft hatte, TechnikInnovationen wie 5G-Mobilfunk auch für weniger Geld auf den Markt zu bringen als Samsung, Huawei oder Apple.
Bei der neuen Produktfamilie Edge 20 wagt sich Motorola in eine höhere Preisregion vor. Die drei Varianten überschreiten zum Teil lateinamerikanische Preise, liegen in Europa aber mit 350 bis 700 Euro noch unter der Schmerzgrenze. Von wenigen Ausnahmen abgesehen gibt es Spitzentechnik zum MittelklassePreis.
Alle drei Modelle sind mit einer 108-Megapixel-Hauptkamera (Blende f/1.9) ausgestattet. Sie liefert ausgezeichnete Fotos mit natürlichen Farben und einer ausgewogenen Belichtung. Auch die Kontraste überzeugen. Der Kamerasensor unterstützt die sogenannte Ultra-Pixel-Technologie, bei der neun herkömmliche Pixel zu einem großen Ultra-Pixel zusammengefasst werden. Motorola verspricht dadurch eine verbesserte Lichtempfindlichkeit. In der Praxis sorgt das für detaillierte Fotos auch bei wenig Licht.
■ Motorola Edge 20 Pro
Das Motorola Edge 20 Pro verfügt mit einem Teleobjektiv, einer Ultraweitwinkellinse und einer Makrolinse über die üppigste Kamera-Ausstattung. Das Teleobjektiv arbeitet in Periskop-Stil, leitet also das eingefangene Licht im 90Grad-Winkel um. Damit bietet es eine fünffache optische Vergrößerung, die dank einer optischen Stabilisierung auch gut verwendet werden kann,
ohne die Fotos zu verwackeln.
Im Edge Pro steckt ein Akku mit einer Kapazität von 4500 Milliamperestunden, der dafür sorgt, dass das Gerät auch bei intensiver Nutzung abends nicht vorzeitig schlapp macht. Als Hauptprozessor wird ein Snapdragon 870. verwendet. Das ist nicht die leistungsstärkste Hardware, die im Android-Lager verfügbar ist. Dafür kann Motorola aber weit unter der Schwelle von 1000 Euro bleiben.
Im Alltag macht sich diese
Mittelklasse-Ausstattung nicht negativ bemerkbar. Das Edge 20 Pro wurde mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (LPDDR5) und 256 GB FlashSpeicher (UFS 3.1) üppig ausgestattet. Im Benchmark-Test (Geekbench 5) rückt das Edge 20 Pro mit einem Rechenkern sogar dem viel teuereren Samsung Galaxy S21 Ultra dicht auf die Pelle.
■ Edge 20
Im Edge 20 (ohne Pro) wird
der etwas langsamere Qualcomm-Chip Snapdragon 778G verwendet. Das Modell kommt mit einer einfachen Tele-Kamera mit dreifach optischem Zoom aus. Der Akku ist etwas kleiner dimensioniert (4000 mAh). Das Gerät verfügt mit 128 GB über die Hälfte des Speicherplatzes des ProModells sowie über 8 GB Arbeitsspeicher (RAM).
■ Edge 20 Lite
Die Kamera des preiswerten
Edge-20-Lite-Modells hat gar kein Teleobjektiv. Motorola verbaut hier als Hauptchip ein SoC von Mediatek (Dimensity 720). Der Arbeitsspeicher ist 8 GB groß, der Flash-Speicher 128 GB. Der Akku hat sogar eine Kapazität von 5000 mAh und sorgt dafür, dass das einfachste Modell knapp zwei Tage ohne Steckdose auskommt.
Alle drei Modelle unterstützen den schnellen 5G-Mobilfunk und den neuen WLANStandard WiFi 6. Damit sind sie bei der Funktechnik auch in einigen Jahren noch auf der Höhe der Zeit.
Abstriche muss man an anderer Stelle machen. Die drei getesteten Motorola-Smartphones können nicht kabellos aufgeladen werden. Tauchbäder sind auch tabu: Es gibt nur Spritzwasserschutz nach IP52.
Fazit: Solides Paket ohne große Schwächen
Mit dem Trio der Edge-20Smartphones deckt Motorola ein breites Preisspektrum ab. Das Spitzengerät kostet 700 Euro, das Edge 20 (ohne Pro) ist 200 Euro billiger. Und für das Edge 20 Lite verlangt der Hersteller 350 Euro.