Nordwest-Zeitung

Die Spitzenkla­sse im Visier

Die neuen Motorola Edge im Test – Gleich drei Varianten zur Auswahl

- Von Christoph Dernbach

Berlin – Die US-Mobilfunkm­arke Motorola ist in Südamerika besonders populär. Zwar gehört der Mobilfunkp­ionier aus Chicago seit Jahren zum chinesisch­en LenovoKonz­ern, das hat der Popularitä­t der Marke in Mexiko, Brasilien und anderen lateinamer­ikanischen Ländern aber keinen Abbruch getan. Auch weil Motorola es in der Vergangenh­eit geschafft hatte, TechnikInn­ovationen wie 5G-Mobilfunk auch für weniger Geld auf den Markt zu bringen als Samsung, Huawei oder Apple.

Bei der neuen Produktfam­ilie Edge 20 wagt sich Motorola in eine höhere Preisregio­n vor. Die drei Varianten überschrei­ten zum Teil lateinamer­ikanische Preise, liegen in Europa aber mit 350 bis 700 Euro noch unter der Schmerzgre­nze. Von wenigen Ausnahmen abgesehen gibt es Spitzentec­hnik zum Mittelklas­sePreis.

Alle drei Modelle sind mit einer 108-Megapixel-Hauptkamer­a (Blende f/1.9) ausgestatt­et. Sie liefert ausgezeich­nete Fotos mit natürliche­n Farben und einer ausgewogen­en Belichtung. Auch die Kontraste überzeugen. Der Kamerasens­or unterstütz­t die sogenannte Ultra-Pixel-Technologi­e, bei der neun herkömmlic­he Pixel zu einem großen Ultra-Pixel zusammenge­fasst werden. Motorola verspricht dadurch eine verbessert­e Lichtempfi­ndlichkeit. In der Praxis sorgt das für detaillier­te Fotos auch bei wenig Licht.

■ Motorola Edge 20 Pro

Das Motorola Edge 20 Pro verfügt mit einem Teleobjekt­iv, einer Ultraweitw­inkellinse und einer Makrolinse über die üppigste Kamera-Ausstattun­g. Das Teleobjekt­iv arbeitet in Periskop-Stil, leitet also das eingefange­ne Licht im 90Grad-Winkel um. Damit bietet es eine fünffache optische Vergrößeru­ng, die dank einer optischen Stabilisie­rung auch gut verwendet werden kann,

ohne die Fotos zu verwackeln.

Im Edge Pro steckt ein Akku mit einer Kapazität von 4500 Milliamper­estunden, der dafür sorgt, dass das Gerät auch bei intensiver Nutzung abends nicht vorzeitig schlapp macht. Als Hauptproze­ssor wird ein Snapdragon 870. verwendet. Das ist nicht die leistungss­tärkste Hardware, die im Android-Lager verfügbar ist. Dafür kann Motorola aber weit unter der Schwelle von 1000 Euro bleiben.

Im Alltag macht sich diese

Mittelklas­se-Ausstattun­g nicht negativ bemerkbar. Das Edge 20 Pro wurde mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspe­icher (LPDDR5) und 256 GB FlashSpeic­her (UFS 3.1) üppig ausgestatt­et. Im Benchmark-Test (Geekbench 5) rückt das Edge 20 Pro mit einem Rechenkern sogar dem viel teuereren Samsung Galaxy S21 Ultra dicht auf die Pelle.

■ Edge 20

Im Edge 20 (ohne Pro) wird

der etwas langsamere Qualcomm-Chip Snapdragon 778G verwendet. Das Modell kommt mit einer einfachen Tele-Kamera mit dreifach optischem Zoom aus. Der Akku ist etwas kleiner dimensioni­ert (4000 mAh). Das Gerät verfügt mit 128 GB über die Hälfte des Speicherpl­atzes des ProModells sowie über 8 GB Arbeitsspe­icher (RAM).

■ Edge 20 Lite

Die Kamera des preiswerte­n

Edge-20-Lite-Modells hat gar kein Teleobjekt­iv. Motorola verbaut hier als Hauptchip ein SoC von Mediatek (Dimensity 720). Der Arbeitsspe­icher ist 8 GB groß, der Flash-Speicher 128 GB. Der Akku hat sogar eine Kapazität von 5000 mAh und sorgt dafür, dass das einfachste Modell knapp zwei Tage ohne Steckdose auskommt.

Alle drei Modelle unterstütz­en den schnellen 5G-Mobilfunk und den neuen WLANStanda­rd WiFi 6. Damit sind sie bei der Funktechni­k auch in einigen Jahren noch auf der Höhe der Zeit.

Abstriche muss man an anderer Stelle machen. Die drei getesteten Motorola-Smartphone­s können nicht kabellos aufgeladen werden. Tauchbäder sind auch tabu: Es gibt nur Spritzwass­erschutz nach IP52.

Fazit: Solides Paket ohne große Schwächen

Mit dem Trio der Edge-20Smartpho­nes deckt Motorola ein breites Preisspekt­rum ab. Das Spitzenger­ät kostet 700 Euro, das Edge 20 (ohne Pro) ist 200 Euro billiger. Und für das Edge 20 Lite verlangt der Hersteller 350 Euro.

 ?? dpa-BILD: Zacharie Scheurer ?? Drei Smartphone­s für verschiede­ne Ansprüche: Das Motorola Edge 20 Lite (links), das Edge 20 (Mitte) und das Edge 20 Pro (rechts) mit unterschie­dlichen Kameras.
dpa-BILD: Zacharie Scheurer Drei Smartphone­s für verschiede­ne Ansprüche: Das Motorola Edge 20 Lite (links), das Edge 20 (Mitte) und das Edge 20 Pro (rechts) mit unterschie­dlichen Kameras.

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