Fraktionen kritisieren Stadt
Oldenburg/Abi – Die CDUFraktion fordert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann dazu auf, die Entscheidung, dass Eltern nicht an den Laternenumzügen der städtischen Kitas teilnehmen dürfen, zurücknehmen.
„Völlig überzogen“
Die Christdemokraten kritisieren in einer Mitteilung die Stadt scharf. „Das ist unverhältnismäßig und völlig überzogen“, betont der Fraktionsvorsitzende Olaf Klaukien: „Bei allem Verständnis für den Infektionsschutz, überzieht die Verwaltung hier völlig.“In einem Schreiben an Krogmann setzt sich die Fraktion daher für eine Rücknahme des Verbotes ein. „Im Sinne der Kinder, Eltern und des KitaPersonals sollte die Verwaltung ihre Entscheidung hinterfragen“, begründet Dr. Esther Niewerth-Baumann. Die Fraktionsvorsitzende verweist auf die Träger anderer Einrichtungen, die die Elternbegleitung bei Laternenumzügen unter Einhaltung der Hygienevorschriften erlauben. „Und das völlig zu Recht. Es handelt sich um Veranstaltungen für Kinder, die komplett draußen stattfinden – in Begleitung von Erwachsenen, die größtenteils geimpft oder genesen sein dürften. Wo hier ein erhöhtes Infektionsrisiko liegt, erschließt sich mir nicht“, betont Niewerth-Baumann: „In Zeiten voller Fußballstadien und Veranstaltungen ist es unverständlich, bei Laternenumzügen
unter freiem Himmel über jede Verordnung hinaus zu schießen.“
Die Christdemokraten erinnern daran, dass Kinder in der Pandemie stark unter Einschränkungen gelitten hätten, weshalb hier mehr Sensibilität und Verhältnismäßigkeit herrschen sollten. „Denn gerade Kleinkinder brauchen beim Laternenlauf die Begleitung eines Erwachsenen“, sagt Klaukien: „Während wir sonst in vielen Bereichen mit 2- oder 3G-Regeln zu einer gewissen gesellschaftlichen Normalität zurückkehren, müssen ausgerechnet die Kinder hier wieder einmal zurückstecken.“Absurdität mit Laternenumzug sofort beenden.
Strategie überprüfen
Auch die Gruppe Die Linke/ Piratenpartei übt Kritik: Das Elternverbot bei den Umzügen sei „an Absurdität kaum noch zu überbieten. Am gleichen Tag, als dies bekannt wurde, wird in der NWZ berichtet, dass das Event ,Hallo Grünkohl’ draußen stattfinden darf. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?“Gestiegene Inzidenzzahlen müssten ernst genommen werden, widersprüchliche Maßnahmen würden desorientieren. Die Gruppe will die Corona-Strategie der Stadt grundsätzlich auf den Prüfstand stellen und kündigt zur ersten Sitzung des Allgemeinausschusses und des Rates am 22. November an, einen Antrag zu der Thematik einzubringen.