Ganderkeseer singt bei „The Voice“
Julian Schmidt (20) will sein Idol Johannes Oerding überzeugen
Ganderkesee/Berlin – Wenn an diesem Donnerstag, 4. November, zur besten Sendezeit die Castingshow „The Voice of Germany“ausgestrahlt wird, dürften in der Gemeinde Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) einige Zuschauer mehr die Sendung verfolgen als üblich. Einer derjenigen, die sich an diesem Tag in den „Blind Auditions“(im Rücken der Jury und für diese zunächst unsichtbar) beweisen werden, ist Julian Schmidt, der in Schierbrok aufgewachsen ist und in der Region zuletzt als Sänger bei Trauungen und anderen Feiern jede Menge Auftrittserfahrung gesammelt hat.
Auftritte vor Fernsehkameras indes sind für Julian Schmidt noch neu. Vor einigen Jahren hatte er schon mal bei „The Voice“versucht. „Damals habe ich die erste von drei Vorrunden nicht überstanden“, blickt der 20-Jährige zurück. Nach einigen Jahren Live-Erfahrung und der Produktion der ersten eigenen Single („Meine Vita“) im Mai dieses Jahres lief es besser: Mit „Kreise“von Johannes Oerding und „Musik sein“von Wincent Weiss überzeugte er in den Vorrunden und schaffte es schließlich in die Show.
Start am Schlagzeug
Der Weg auf die Bühne schien nicht gerade vorgezeichnet, als Julian Schmidt mit gerade einmal sechs Jahren, ohne jegliche familiäre „Vorbelastung“, mit dem Schlagzeugspielen begann. Gitarre und Klavier gesellten sich etwas später hinzu. Über den Gitarrenunterricht
bei Theo Weigel in Bookholzberg kam er als 13Jähriger eher zufällig zum Singen. Schon damals attestierte ihm sein Musiklehrer außergewöhnliches Talent am Mikrofon. Vor fünf Jahren veröffentlichte er schließlich die ersten Coversongs auf Youtube.
Dass es schwer werden wird, von diesem Talent eines Tages zu leben, ist dem 20-Jährigen bewusst. „Musik gilt ja als brotlose Kunst“, sagt er. Trotzdem habe er das Ziel, es zu schaffen – „Das ist mein
Traum!“Gerade hat Julian Schmidt in Berlin ein Studium der Popularmusik begonnen.
Kein „Herkunftsbonus“
In der Bundeshauptstadt hat am 29. Juni auch die Aufzeichnung von „The Voice“stattgefunden. Wie es für ihn in den „Blind Auditions“gelaufen ist und ob sich einer der vier Juroren – Sarah Connor, Nico Santos, Mark Forster oder sogar sein großes Vorbild Johannes Oerding – für ihn umgedreht hat, darf Julian Schmidt noch
nicht verraten – nur so viel gibt er preis: Einen „Herkunftsbonus“durch die gemeinsamen Wurzeln mit Sarah Connor, die ebenfalls in Delmenhorst und im Landkreis Oldenburg aufgewachsen ist, habe es nicht gegeben.
Den prominenten Juroren während des Auftritts nicht ins Gesicht zu blicken, sei ein Vorteil des Formats, findet Julian Schmidt. Große Berührungsängste habe er zwar nicht gehabt, sagt der Schierbroker und Wahl-Berliner. „Aber etwas Nervosität war
schon dabei.“
Auch wenn er bei seiner Familie in Bezug auf seine künstlerischen Ambitionen zunächst etwas Überzeugungsarbeit leisten musste – in Berlin waren alle an seiner Seite: Sein Eltern Ulrike und Andreas Schmidt und Schwester Annika mit ihrem Freund Christian Drieling haben den Auftritt daumendrückend im Studio verfolgt. Sie wissen bereits, ob sich einer der roten JurorenSessel zu Julian umgedreht hat – vielleicht sogar der von Johannes Oerding.