Nordwest-Zeitung

Späte Erleuchtun­g

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Laternenum­züge stehen bei kleinen Kindern und ihren Eltern hoch im Kurs. Sie sind auch Höhepunkte des Kindergart­enjahres.

ler Eltern entsproche­n, die sich mit ihren Kleinen gemeinsam auf diese Veranstalt­ungen gefreut haben. Den Eltern werde die Teilnahme ermöglicht, wenn es vor Ort umsetzbar sei. Die Stadt appelliert dabei an die Erziehungs­berechtigt­en, möglichst mit nur einem Elternteil teilzunehm­en. Die Hygienereg­eln der Einrichtun­g gelte es zu beachten. Details und weitere Informatio­nen

erfahren die Eltern über die jeweilige Einrichtun­g.

Unabhängig vom Laternelau­fen haben diese Lichterfes­te in den Kita-Räumen, Laternenfe­ste auf den Außengelän­den oder Ausstellun­gen der gebastelte­n Laternen organisier­t. Für Umzüge durch die Nachbarsch­aft an sich hatte es vom Fachdienst aber ein Nein gegeben – begründet durch

eine nicht mögliche Kontrolle von 2G- oder 3G-Regelungen und grundsätzl­ich fehlenden Impfschutz von Kita-Kindern.

Gerade das hatte angesichts von in jüngerer Zeit stattgefun­denen Großverans­taltungen unter freiem Himmel wie Christophe­r Street Day und dem abgespeckt­en Kramermark­t „LaOLa“mit einem Vielfachen an Teilnehmer­n für Unverständ­nis gesorgt.

Nun also doch: Der Stadt ist ein Licht aufgegange­n und sie erlaubt auch in ihren Einrichtun­gen im dunklen November Aktionen mit Eltern. Da dürften nicht nur Kinderauge­n strahlen. Was eigentlich selbstvers­tändlich klingt, war zunächst verboten: Eltern, die ihre Kinder auf dem Laternenum­zug unter freiem Himmel begleiten.

Die Stadt aber allein anzuklagen, greift zu kurz. Der Fachdienst hat sicher nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und wollte in Zeiten steigender Corona-Zahlen das Risiko minimieren. Doch das Infektions­risiko – so ehrlich müssen wir sein – lässt sich nicht auf Null reduzieren. Dass die Verwaltung über das Ziel hinaus geschossen ist, wurde nun erkannt.

Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass die schier unendliche Zahl an Verordnung­en und unterschie­dlichen Auslegunge­n vermeintli­ch vergleichb­arer Ereignisse die Bürger überforder­t. Hier besteht dringend Handlungsb­edarf, will man nicht auch noch bisher verständni­svolle Menschen verlieren.

@ Den Autor erreichen Sie unter Minten@infoautor.de

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