In 42 Minuten zum geeigneten Pflegeheimplatz
Entlassungsmanagement soll für schnelle Weitervermittlung sorgen
Oldenburg/lr – Nicht jede Patientin oder Patient kann nach der Behandlung im Klinikum direkt nach Hause, sondern bedarf einer Anschlussheilbehandlung. Aber einen geeigneten Platz zu finden, ist oft nicht einfach und mit viel Aufwand für den Sozialdienst im Klinikum verbunden. Oft telefonieren Mitarbeiter stundenlang, bis sie eine passende Möglichkeit zum Beispiel in Pflege-Einrichtungen gefunden haben. Gleichzeitig müssen auch die Absprachen mit den Kostenträgern durchgeführt werden und für den Patienten entstehen Wartezeiten.
Online-Plattform
Doch das gehört nun der Vergangenheit an. Mit der Online-Plattform Recare wurde im Klinikum ein neues Entlassungsmanagement etabliert,
das zukünftig diese Prozesse digital abbildet und oft schon im Durchschnitt in 42 Minuten einen geeigneten Pflegeheimplatz ermittelt. Es müssen nur ein paar Daten der Patienten wie Alter, Bedarf an die nachbehandelnde Einheit oder der Grad der Mobilität eingegeben werden und schon werden Einrichtungen angezeigt, die auf das Profil der Patienten passen und freie Kapazitäten haben. So wird die Verweildauer im Klinikum erheblich verringert, wenn nicht sogar vermieden.
Bundesweit vernetzt
Auch Kostenträger können nach der Prüfung des Antrags auf Anschlussheilbehandlung den Status der Kostenübernahme für einen Versicherten dem Krankenhaus in Echtzeit mitteilen. Patienten und Sozialdienste wissen somit jederzeit über den Bearbeitungsstatus Bescheid. Verzögerungen durch Rückfragen werden verhindert.
Angeschlossen an das Onlineportal sind bundesweit Nachversorger, die ebenfalls umgekehrt nach Patientenprofilen suchen können. Die Daten auf der Plattform sind nach Auskunft des Klinikums datenschutzkonform sicher gespeichert und doppelt verschlüsselt.
Verantwortlich für die Koordination der Implementierung im Klinikum ist Justine Girod. Sie erklärt: „Die erste Stufe der Integration ist im Klinikum erfolgt. Zukünftig werden auch Hilfsmittel oder auch der Transport der Patienten über diese Plattform möglich sein.“
„Durch Recare haben wir die Möglichkeit, unsere Abläufe effizienter zu gestalten und so Patienten, Angehörige und Mitarbeiter zu entlasten“, teilt Dr. Dagmar Steiner, Geschäftsbereichsleiterin Medizinisches Klinikmanagement am Klinikum Oldenburg, mit. „Die Kosten des Projekts werden im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds gefördert.“Dieser unterstützt die Digitalisierung in den Krankenhäusern.