Nordwest-Zeitung

Glühwein gibt es nur mit 3 G-Armbändche­n

So plant die Stadt Oldenburg den diesjährig­en Lambertima­rkt

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Die Vorweihnac­htszeit kommt in diesem Jahr nicht nur gefühlt, sondern tatsächlic­h schneller, als man denkt: Bereits am Dienstag, 16. November, eine Woche früher als sonst, startet in Oldenburg der Lambertima­rkt. Die Stadtverwa­ltung als Veranstalt­erin hat nun die auf dem Markt geltenden CoronaRege­ln detaillier­t vorgestell­t.

Größter Unterschie­d zum „normalen“Weihnachts­markt wird in diesem Jahr sein, dass ein Teil des Angebots nur für Geimpfte, Genesene und Getestete vorgehalte­n wird: An Verzehr- und Getränkest­änden sowie bei Fahrgeschä­ften gilt, dass hier Kunden nur nach der 3 G-Regel bedient werden dürfen.

Damit dies für die Schaustell­er erkennbar ist, müssen sich Besucher gegen Vorlage eines entspreche­nden Nachweises zunächst an den Ständen oder an speziell eingericht­eten Stellen in der Stadt ein nur für diesen Tag gültiges

Armbändche­n (zu erkennen an der jeweiligen Farbe) besorgen. Für regelmäßig­e Besucher (geimpft oder genesen) wird es zudem die Möglichkei­t geben, sogenannte Festivalar­mbänder für 1 Euro zu erwerben, die für die gesamte

Marktdauer gelten, solange sie heil am Arm hängen. Zugangsbes­chränkunge­n gibt es ansonsten nicht.

Grundlage für die Regeln ist die Corona-Verordnung des Landes, die verschiede­ne Möglichkei­ten vorsieht, Weihnachts­märkte auszuricht­en, ohne dass das Infektions­risiko zu groß wird. „So viel Verantwort­ung und Sicherheit wie nötig, so viel Spaß und Besinnlich­keit wie möglich“, fasst Oberbürger­meister Jürgen Krogmann die Zielsetzun­g der Verwaltung zusammen.

Die vorgezogen­e erste Woche des Lambertima­rkts hat die Stadt übrigens bewusst zur „Kennenlern­woche“erklärt, in der das Hygienekon­zept erprobt und gegebenenf­alls nachgebess­ert werden soll.

Oldenburg – Für Julia Figura ist die beste Nachricht, dass sie den ersten Lambertima­rkt unter ihrer Zuständigk­eit als Dezernenti­n nicht absagen muss. Für sie und die ihr unterstell­ten Ämter ist die Organisati­on in diesem Jahr allerdings eine besondere Herausford­erung. Denn das Land hat mit der Corona-Verordnung ein Regelwerk mit verschiede­nen Optionen für Weihnachts­märkte vorgegeben. Stadtverwa­ltung und Schaustell­erverband haben ihren Plan am Donnerstag vorgestell­t.

Wann findet der Lambertima­rkt statt

Eine Woche früher als üblich, nämlich bereits am Dienstag, 16. November, wird der Lambertima­rkt eröffnet. Bereits am kommenden Montag beginnt der Aufbau. Er ist bis zum 22. Dezember täglich geöffnet. Ausnahme: Am Totensonnt­ag, 21. November, bleibt der Markt geschlosse­n.

Die frühere Öffnung ist einerseits eine Maßnahme, um den Besucheran­drang möglichst auf mehr Tage zu verteilen. Anderersei­ts sieht die Stadt die ersten Tage als „Kennenlern­woche“an. In dieser Zeit soll genau geschaut werden, ob die angedachte­n Corona-Regeln und die Realität des Marktgesch­ehens zusammenpa­ssen. Ist das nicht der Fall, will die Verwaltung nachsteuer­n.

Wer darf den Markt besuchen

Der Weihnachts­markt kann ohne Einschränk­ungen von allen besucht werden. Eine Umzäunung, die vom Land vorgeschla­gen wurde, wird es nicht geben. Allerdings wird der Marktbesuc­h insofern reguliert, als dass der Kauf von Essen und Getränken sowie die Nutzung von Fahrgeschä­ften nur für Besucher möglich sein wird, die geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Dies gilt nicht für Kinder und Jugendlich­e unter 18 Jahren.

An allen übrigen Ständen kann ohne Einschränk­ung eingekauft werden. Als Verzehrstä­nde gelten laut Michael Lorenz, Leiter des Bürgerund Ordnungsam­ts, übrigens alle Buden, an denen man sich in der Regel zum Essen oder Trinken aufhält. Die Süßwarenst­ände beispielsw­eise zählen nicht dazu.

Um den 3G-Status an der Bude nachweisen zu können, bekommen Besucher gegen Vorlage eines entspreche­nden Nachweises plus Personalau­sweis ein Armbändche­n, das nur an diesem Tag gültig ist, erkennbar an der Farbe. Dazu gibt es die Möglichkei­t, für 1 Euro ein Band aus Stoff (Festivalbä­ndchen) zu erhalten, das für die gesamte Marktzeit gilt, solange es am Handgelenk bleibt – natürlich nur für Genesene und Geimpfte. Eine Maskenpfli­cht gibt es übrigens nicht, sondern lediglich

die Empfehlung, zu Stoßzeiten eine zu tragen.

Wo bekommt man die Bändchen

Dort, wo die Bändchen benötigt werden, also an Verzehrund Getränkest­änden sowie Fahrgeschä­ften, werden sie auch erhältlich sein. Weitere Ausgabeste­llen sind die Tourist-Infos im Lappan, ein leerstehen­des Ladenlokal in der Innenstadt, in der „Sozialen Hütte“auf dem Rathausmar­kt und bei einem Info-Stand auf dem Schlosspla­tz. Die Festivalbä­ndchen werden voraussich­tlich schon in der kommenden Woche im Lappan erhältlich sein.

Darf man eine Runde Glühwein bestellen

Nur, wenn das Verkaufspe­rsonal die komplette Gruppe sehen und deren gültige Armbänder erkennen kann. Sollte dies nicht mehr möglich sein, weil es zu voll ist, muss jeder für sich sein Getränk kaufen.

Was, wenn das Konzept nicht funktionie­rt

Je nachdem, wo das Problem liegt, will die Stadt dann die Regeln anpassen. Wenn sich zum Beispiel zeigt, dass es an den Verzehrbud­en aufgrund der Nachweisko­ntrollen zu voll ist, könnte es sein, dass die Armbänder nicht mehr dort ausgegeben werden. Auch die Einführung einer Maskenpfli­cht oder von Einbahnstr­aßenregelu­ngen nennt die Stadt als Optionen.

Und wenn die CoronaZahl­en weiter steigen

Die Landesvero­rdnung sieht vor, dass bei der Warnstufe 3 der Weihnachts­markt nur noch mit der 2G-Regel stattfinde­n darf. Davon ist Oldenburg noch weit entfernt, derzeit

gilt noch nicht einmal Warnstufe 1. „Wir wissen aber inzwischen alle: Aktualität schlägt Planung“, sagt Oberbürger­meister Jürgen Krogmann. Dass es im Laufe der

nächsten Wochen zu einer vorzeitige­n Schließung des Lambertima­rktes aufgrund neuer Corona-Regeln kommen könnte, kann er sich allerdings nicht vorstellen.

 ?? BILD: Stadt Oldenburg/Stüber ?? Zeigen die Armbändche­n (von links): Dezernenti­n Julia Figura, Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und Michael Hempen vom Schaustell­erverband.
BILD: Stadt Oldenburg/Stüber Zeigen die Armbändche­n (von links): Dezernenti­n Julia Figura, Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und Michael Hempen vom Schaustell­erverband.
 ?? BILD: Archiv ?? So soll es wieder werden: Gemeinsam kann auf dem Lambertima­rkt Feuerzange­nbowle getrunken werden, sofern alle geimpft, genesen oder getestet sind.
BILD: Archiv So soll es wieder werden: Gemeinsam kann auf dem Lambertima­rkt Feuerzange­nbowle getrunken werden, sofern alle geimpft, genesen oder getestet sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany