Glühwein gibt es nur mit 3 G-Armbändchen
So plant die Stadt Oldenburg den diesjährigen Lambertimarkt
Oldenburg – Die Vorweihnachtszeit kommt in diesem Jahr nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich schneller, als man denkt: Bereits am Dienstag, 16. November, eine Woche früher als sonst, startet in Oldenburg der Lambertimarkt. Die Stadtverwaltung als Veranstalterin hat nun die auf dem Markt geltenden CoronaRegeln detailliert vorgestellt.
Größter Unterschied zum „normalen“Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr sein, dass ein Teil des Angebots nur für Geimpfte, Genesene und Getestete vorgehalten wird: An Verzehr- und Getränkeständen sowie bei Fahrgeschäften gilt, dass hier Kunden nur nach der 3 G-Regel bedient werden dürfen.
Damit dies für die Schausteller erkennbar ist, müssen sich Besucher gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises zunächst an den Ständen oder an speziell eingerichteten Stellen in der Stadt ein nur für diesen Tag gültiges
Armbändchen (zu erkennen an der jeweiligen Farbe) besorgen. Für regelmäßige Besucher (geimpft oder genesen) wird es zudem die Möglichkeit geben, sogenannte Festivalarmbänder für 1 Euro zu erwerben, die für die gesamte
Marktdauer gelten, solange sie heil am Arm hängen. Zugangsbeschränkungen gibt es ansonsten nicht.
Grundlage für die Regeln ist die Corona-Verordnung des Landes, die verschiedene Möglichkeiten vorsieht, Weihnachtsmärkte auszurichten, ohne dass das Infektionsrisiko zu groß wird. „So viel Verantwortung und Sicherheit wie nötig, so viel Spaß und Besinnlichkeit wie möglich“, fasst Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die Zielsetzung der Verwaltung zusammen.
Die vorgezogene erste Woche des Lambertimarkts hat die Stadt übrigens bewusst zur „Kennenlernwoche“erklärt, in der das Hygienekonzept erprobt und gegebenenfalls nachgebessert werden soll.
Oldenburg – Für Julia Figura ist die beste Nachricht, dass sie den ersten Lambertimarkt unter ihrer Zuständigkeit als Dezernentin nicht absagen muss. Für sie und die ihr unterstellten Ämter ist die Organisation in diesem Jahr allerdings eine besondere Herausforderung. Denn das Land hat mit der Corona-Verordnung ein Regelwerk mit verschiedenen Optionen für Weihnachtsmärkte vorgegeben. Stadtverwaltung und Schaustellerverband haben ihren Plan am Donnerstag vorgestellt.
Wann findet der Lambertimarkt statt
Eine Woche früher als üblich, nämlich bereits am Dienstag, 16. November, wird der Lambertimarkt eröffnet. Bereits am kommenden Montag beginnt der Aufbau. Er ist bis zum 22. Dezember täglich geöffnet. Ausnahme: Am Totensonntag, 21. November, bleibt der Markt geschlossen.
Die frühere Öffnung ist einerseits eine Maßnahme, um den Besucherandrang möglichst auf mehr Tage zu verteilen. Andererseits sieht die Stadt die ersten Tage als „Kennenlernwoche“an. In dieser Zeit soll genau geschaut werden, ob die angedachten Corona-Regeln und die Realität des Marktgeschehens zusammenpassen. Ist das nicht der Fall, will die Verwaltung nachsteuern.
Wer darf den Markt besuchen
Der Weihnachtsmarkt kann ohne Einschränkungen von allen besucht werden. Eine Umzäunung, die vom Land vorgeschlagen wurde, wird es nicht geben. Allerdings wird der Marktbesuch insofern reguliert, als dass der Kauf von Essen und Getränken sowie die Nutzung von Fahrgeschäften nur für Besucher möglich sein wird, die geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Dies gilt nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
An allen übrigen Ständen kann ohne Einschränkung eingekauft werden. Als Verzehrstände gelten laut Michael Lorenz, Leiter des Bürgerund Ordnungsamts, übrigens alle Buden, an denen man sich in der Regel zum Essen oder Trinken aufhält. Die Süßwarenstände beispielsweise zählen nicht dazu.
Um den 3G-Status an der Bude nachweisen zu können, bekommen Besucher gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises plus Personalausweis ein Armbändchen, das nur an diesem Tag gültig ist, erkennbar an der Farbe. Dazu gibt es die Möglichkeit, für 1 Euro ein Band aus Stoff (Festivalbändchen) zu erhalten, das für die gesamte Marktzeit gilt, solange es am Handgelenk bleibt – natürlich nur für Genesene und Geimpfte. Eine Maskenpflicht gibt es übrigens nicht, sondern lediglich
die Empfehlung, zu Stoßzeiten eine zu tragen.
Wo bekommt man die Bändchen
Dort, wo die Bändchen benötigt werden, also an Verzehrund Getränkeständen sowie Fahrgeschäften, werden sie auch erhältlich sein. Weitere Ausgabestellen sind die Tourist-Infos im Lappan, ein leerstehendes Ladenlokal in der Innenstadt, in der „Sozialen Hütte“auf dem Rathausmarkt und bei einem Info-Stand auf dem Schlossplatz. Die Festivalbändchen werden voraussichtlich schon in der kommenden Woche im Lappan erhältlich sein.
Darf man eine Runde Glühwein bestellen
Nur, wenn das Verkaufspersonal die komplette Gruppe sehen und deren gültige Armbänder erkennen kann. Sollte dies nicht mehr möglich sein, weil es zu voll ist, muss jeder für sich sein Getränk kaufen.
Was, wenn das Konzept nicht funktioniert
Je nachdem, wo das Problem liegt, will die Stadt dann die Regeln anpassen. Wenn sich zum Beispiel zeigt, dass es an den Verzehrbuden aufgrund der Nachweiskontrollen zu voll ist, könnte es sein, dass die Armbänder nicht mehr dort ausgegeben werden. Auch die Einführung einer Maskenpflicht oder von Einbahnstraßenregelungen nennt die Stadt als Optionen.
Und wenn die CoronaZahlen weiter steigen
Die Landesverordnung sieht vor, dass bei der Warnstufe 3 der Weihnachtsmarkt nur noch mit der 2G-Regel stattfinden darf. Davon ist Oldenburg noch weit entfernt, derzeit
gilt noch nicht einmal Warnstufe 1. „Wir wissen aber inzwischen alle: Aktualität schlägt Planung“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Dass es im Laufe der
nächsten Wochen zu einer vorzeitigen Schließung des Lambertimarktes aufgrund neuer Corona-Regeln kommen könnte, kann er sich allerdings nicht vorstellen.