Versammlung der evangelischen Kirche wählt Rat
Vertreter aus Politik und Gesellschaft dabei – Heute wird über Ratsvorsitz abgestimmt
Bremen – Auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Bremen ist als Führungsgremium ein neuer Rat gewählt worden. Dabei kam die Präses der westfälischen Kirche, Annette Kurschus, am Dienstag gleich im ersten Wahlgang auf die notwendige Zweidrittelmehrheit. Der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs gelang dies im zweiten Wahlgang.
Mit ihrem guten Ergebnis gelten die beiden auch als aussichtsreiche Kandidatinnen für den EKD-Ratsvorsitz, der an diesem Mittwoch bestimmt wird. Gesucht wird ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den bayerischen Landesbischof Heinrich BedfordStrohm. Er scheidet nach sechs Jahren als EKD-Ratsvorsitzender aus.
Dem Rat de r EKD gehören gewählte Mitglieder und die Vorsitzende der Synode als 15. Mitglied an. Um das Gremium zu besetzen, waren in Bremen viele Wahlgänge nötig. Bislang sind in den EKD-Vorsitz immer leitende Theologen der
Landeskirchen gewählt worden. Doch die Männer im Bischofsamt taten sich schon mit dem Sprung in den Rat schwer. Dem sächsischen Landesbischof Tobias Bilz gelang erst im fünften Wahlgang der Einzug in das Gremium. Der hessische Kirchenpräsident Volker Jung wurde abends im neunten und letzten Wahlgang gewählt.
Als Nichttheologe wurde unter anderen der Unternehmer Andreas Barner aus Ingel14 heim am Rhein gewählt. Aus der Politik zogen die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Kerstin Griese (SPD), und ihr Kollege im Bildungsministerium, Thomas Rachel (CDU), in den Rat ein. Auch die Pastorin Josephine Teske aus Schleswig-Holstein, bekannt als „Instagram-Pastorin“, wurde gewählt. Der EKD gehören 20 Landeskirchen mit 20,2 Millionen Mitgliedern an.