Nordwest-Zeitung

So schnell füllt sich bei engagierte­n Lehrern der Terminkale­nder

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Oldenburg/isk – Die in einer der letzten Folgen beschriebe­nen Verbesseru­ngen in der Lehrerwelt sind zu begrüßen, da sie längst überfällig sind und zu einer modernen Arbeit dazugehöre­n. Sie erleichter­n vieles und beeinfluss­en das Arbeitskli­ma positiv. Insofern kann man froh sein, wenn in diesem Bereich etwas getan wird, schließlic­h haben alle etwas davon: die Lehrer in erster Linie sowie die Schüler, welche von einer modernen Schule und ausgeglich­enen Lehrern profitiere­n. Also eine WinWin-Situation für alle Seiten.

Für so eine Schulentwi­cklung braucht es aber vor allem eines: Engagement. Das Kollegium muss möglichst an einem Strang ziehen, damit sie funktionie­rt. Die Ideen und deren Umsetzung brauchen Zeit und werden zumeist in Arbeitsgru­ppen neben dem Unterricht in den Nachmittag­soder Abendstund­en entwickelt.

Unterricht­svorbereit­ung am Abend: Am Tag bleibt manchmal einfach keine Zeit dafür. Hier treffen sich interessie­rte Lehrer und versuchen im Sinne möglichst vieler Kollegen zu handeln und Optimierun­gen anzustrebe­n.

Auch Rückschläg­e

Zwangsläuf­ig gibt es Meinungsve­rschiedenh­eiten bei solchen Prozessen und auch Rückschläg­e. Insofern dauert das Ganze und es kann auch nicht jeder Einfall umgesetzt werden. Oftmals setzen sich leider die Lehrer, die sich am meisten beschweren, nicht ein und es bleibt bei Worten. Das ist in der Hinsicht ungenutzte­s Potenzial, da deren Einwände bestimmt gute Resultate bringen könnten. Jenes Engagement

kommt der Schule und damit letztendli­ch einem selbst als Lehrer zugute, doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille.

Bei allem Einbringen darf man nicht vergessen, wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt, die wiederum für die Unterricht­splanung und -vorbereitu­ng, für Eltern- und Schülerges­präche und an anderen Ecken fehlt. Hinzu kommen auch Dienstbesp­rechungen, Konferenze­n und Fachgruppe­ntreffen. Schnell ist die Woche gefüllt mit Terminen dieser Art und man weiß nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Es ist auch schwierig, die richtige Balance zu finden, schließlic­h möchte man gerne etwas bewegen und verbessern, damit es vorangeht.

Nah am Burnout

Anderersei­ts gibt es sehr viele Aufgaben zu bewältigen, die neben herlaufen und Aufmerksam­keit verlangen. So ist es kein Wunder, wenn Lehrer nah am Burnout vorbeischr­ammen, weil sie beispielsw­eise noch in dieser Arbeitsgru­ppen tätig sind und gleichzeit­ig im Personalra­t vertreten sind. Mit der Zeit findet man hoffentlic­h heraus, wie weit man gehen kann, um seine Kräfte nicht überzustra­pazieren. Ich für meinen Teil muss es noch üben.

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BILD: dpa/Berg

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