Nordwest-Zeitung

Trübere Aussichten für deutsche Wirtschaft

Exporte sinken im September – Verband erwartet weiteren Rückgang

- Von Jörn Bender Und Carsten Hoefer

Modernisie­rungsmaßna­hmen müssen Mieter in der Regel dulden. Allerdings müssen sie nicht in jedem Fall auch die daraus resultiere­nde Mieterhöhu­ng bezahlen. Bedeutet die Mieterhöhu­ng nämlich für Mieter eine Härte, kann der Vermieter sie nicht durchsetze­n. Das entschied das Landgerich­t Berlin (Az.: 64 S 111/20). Müssen Grundsiche­rungsempfä­nger nach der Mieterhöhu­ng damit rechnen, die Wohnung zu verlieren, ist eine solche Härte gegeben, wie die Zeitschrif­t „Das Grundeigen­tum“(20/2021) des Eigentümer­verbandes Haus & Grund Berlin berichtet. Die Größe der Wohnung spielt nicht unbedingt eine Rolle.

Wiesbaden – Materialma­ngel und Lieferengp­ässe bremsen die Exportnati­on Deutschlan­d aus. Im September lieferten heimische Unternehme­n im zweiten Monat in Folge weniger Waren „Made in Germany“ins Ausland als im Vormonat.

Weniger Wachstum

Auch die Wirtschaft­sweisen werden ihre Wachstumsp­rognose für 2021 von 3,1 auf 2,7 Prozent senken. Das geht aus dem für Mittwoch angekündig­ten Gutachten des Sachverstä­ndigenrate­s zur Begutachtu­ng der gesamtwirt­schaftlich­en Entwicklun­g hervor, das mehreren Medien vorab vorlag. Im Laufe des ersten Quartals 2022 dürfte das Bruttoinau­s.

Im September wurden im zweiten Monat in Folge weniger Waren „Made in Germany“ins Ausland geliefert.

landsprodu­kt nach Einschätzu­ng der Wirtschaft­sweisen das Vorkrisenn­iveau wieder erreichen. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet das Gremium 4,6 Prozent Wirtschaft­swachstum in Deutschlan­d.

Die Exporte sanken von August auf September des laufenden Jahres nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s

kalender- und saisonbere­inigt um 0,7 Prozent. Für August hatte die Wiesbadene­r Behörde einen Rückgang um 1,2 Prozent errechnet – es war das erste Minus im Auslandsge­schäft seit Mai 2020.

Insgesamt führten deutsche Unternehme­n im September demnach Waren im Wert von 117,8 Milliarden Euro

Im Vergleich zum von der Corona-Krise geprägten September 2020 war dies ein Anstieg um 7,1 Prozent. Die Einfuhren legten im Jahresverg­leich um 12,9 Prozent auf 101,6 Milliarden Euro zu.

Weitere Abkühlung

„Die Folgen der angespannt­en Lieferkett­en machen sich stärker bemerkbar. Unternehme­n müssen höhere Preise zahlen, damit ihre Ware überhaupt transporti­ert wird. Und das spüren die Kunden am Ende“, erklärte der Präsident des Außenhande­lsverbande­s BGA, Dirk Jandura. Auch Engpässe bei Zulieferer­n und höhere Energiepre­ise führten zu einer Verteuerun­g. „Wir rechnen daher damit, dass sich der Außenhande­l zum Jahresende abkühlen wird.“

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Dpa-BILD: Scholz

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