190 600 Menschen in Region sind überschuldet
Rückgang gegenüber Vorjahr – Geringste Quote im Ammerland
Im Nordwesten – Die Zahl der überschuldeten Privatpersonen im Nordwesten ist trotz der Corona-Pandemie erneut gesunken. Wie aus dem Schuldneratlas 2021 der Auskunftei Creditreform hervorgeht, verringerte sich in der Region Weser-Ems die Überschuldungsquote im Vergleich zu 2020 von 10,02 auf 9,1 Prozent. Gemeint ist damit der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in der Region. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen sank demnach um 18 500 auf rund 190 600.
Der Nordwesten liegt somit nach wie vor leicht über dem Bundesschnitt, der mit 8,86 Prozent (6,16 Millionen) erstmals seit der ersten Erhebung in 2004 unter 9 Prozent fiel. Etwa jeder elfte Verbraucher in der Region/im Bund kann seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Im Oldenburger Land gingen die Zahlen in allen Kreisen und kreisfreien Städten zurück. Die geringste Überschuldungsquote weist in 2021 mit 7,17 Prozent (2020: 8,00) weiterhin der Landkreis Ammerland auf. Negativer Spitzenreiter ist wie im Vorjahr die Stadt Wilhelmshaven mit einem Wert von 15,57 Prozent (16,85).
Auch in Ostfriesland ist der Anteil der überschuldeten Personen in diesem Jahr gesunken. Führend im positiven Sinne ist hier mit der geringsten Überschuldungsquote der Landkreis Wittmund mit 9,60 Prozent (10,64). Der höchste Wert ist diesbezüglich in der Stadt Emden zu finden mit 13,07 Prozent (14,27).
Trotz des Positivtrends sagt Michael Bolte, Geschäftsführer von Creditreform Oldenburg: „Wir gehen davon aus, dass die Folgen der Pandemie bei der Überschuldung zeitverzögert auftreten. Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen, gerade auch mit dem Blick auf die Energiepreise, bedeuten weitere Belastungen für die Verbraucher.“