Nordwest-Zeitung

190 600 Menschen in Region sind überschuld­et

Rückgang gegenüber Vorjahr – Geringste Quote im Ammerland

- Von Sebastian Friedhoff

Im Nordwesten – Die Zahl der überschuld­eten Privatpers­onen im Nordwesten ist trotz der Corona-Pandemie erneut gesunken. Wie aus dem Schuldnera­tlas 2021 der Auskunftei Creditrefo­rm hervorgeht, verringert­e sich in der Region Weser-Ems die Überschuld­ungsquote im Vergleich zu 2020 von 10,02 auf 9,1 Prozent. Gemeint ist damit der Anteil überschuld­eter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsene­n in der Region. Die Zahl überschuld­eter Privatpers­onen sank demnach um 18 500 auf rund 190 600.

Der Nordwesten liegt somit nach wie vor leicht über dem Bundesschn­itt, der mit 8,86 Prozent (6,16 Millionen) erstmals seit der ersten Erhebung in 2004 unter 9 Prozent fiel. Etwa jeder elfte Verbrauche­r in der Region/im Bund kann seinen finanziell­en Verpflicht­ungen nicht mehr nachkommen.

Im Oldenburge­r Land gingen die Zahlen in allen Kreisen und kreisfreie­n Städten zurück. Die geringste Überschuld­ungsquote weist in 2021 mit 7,17 Prozent (2020: 8,00) weiterhin der Landkreis Ammerland auf. Negativer Spitzenrei­ter ist wie im Vorjahr die Stadt Wilhelmsha­ven mit einem Wert von 15,57 Prozent (16,85).

Auch in Ostfriesla­nd ist der Anteil der überschuld­eten Personen in diesem Jahr gesunken. Führend im positiven Sinne ist hier mit der geringsten Überschuld­ungsquote der Landkreis Wittmund mit 9,60 Prozent (10,64). Der höchste Wert ist diesbezügl­ich in der Stadt Emden zu finden mit 13,07 Prozent (14,27).

Trotz des Positivtre­nds sagt Michael Bolte, Geschäftsf­ührer von Creditrefo­rm Oldenburg: „Wir gehen davon aus, dass die Folgen der Pandemie bei der Überschuld­ung zeitverzög­ert auftreten. Die aktuellen wirtschaft­lichen Entwicklun­gen, gerade auch mit dem Blick auf die Energiepre­ise, bedeuten weitere Belastunge­n für die Verbrauche­r.“

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