Untersuchungen ab 45 empfohlen
Urologe Dr. Jörg Wefer beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema
Oldenburg – Während die meisten Frauen sich mit diesem Thema ab ihrer Pubertät beschäftigen, tun sich viele Männer schwer mit Vorsorgeuntersuchungen. Schon seit mehreren Jahren gibt es deshalb – vor allem in Australien und Neuseeland – den sogenannten „Movember“, einen Aktionsmonat, um auf männliche Gesundheitsprobleme aufmerksam zu machen. Im Rahmen dieses Aktionsmonats lassen sich viele Männer Schnurrbärte wachsen und sammeln Spenden, zum Beispiel für die Erforschung und Vorsorge von Prostatakrebs.
Unsere Redaktion hat den Movember zum Anlass genommen, mit einem Experten über die Themen Männergesundheit und Vorsorgeuntersuchungen, wie die Krebsfrüherkennung, zu sprechen. Dr. Jörg Wefer ist Facharzt für Urologie in Oldenburg, trägt keinen Schnurrbart und hat die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet.
Ab wann sollten Männer Vorsorgeuntersuchungen machen lassen
Es gibt mehrere Vorsorgeuntersuchungen, die Männern ab einem bestimmten Alter empfohlen und auch von der Krankenkasse bezahlt werden: „Ab dem 45. Lebensjahr haben Männer Anspruch auf eine Krebs-Vorsorgeuntersuchung pro Jahr. Dabei werden die Leisten, das Genital und die Prostata untersucht“, so der 51-Jährige. Anzeichen für Krebs seien zum Beispiel vergrößerte Lymphknoten, Veränderungen an Penis oder Hoden oder eine verhärtete Prostata.
Ein Indiz für eine Krebserkrankung könne aber auch ein erhöhter PSA-Wert im Blut sein. „Dafür kann es aber auch andere Gründe, zum Beispiel eine chronische Entzündung, geben. Wegen dieser Unschärfen und weil nicht jede PSA-Erhöhung Krebs bedeutet, zahlen Krankenkassen die Untersuchung, die etwa 25 Euro kostet, nicht.“
Eine weitere Krebs-Vorsorgeuntersuchung sei eine Darmspiegelung bei einem Gastroenterologen, die Männern ab dem fünfzigsten Lebensjahr empfohlen werde.
Wie können jüngere Männer vorsorgen
„Vorsorgeuntersuchungen kann man in jedem Alter machen. Ohne Verdacht oder Anlass übernehmen Krankenkassen aber nicht die Kosten“, erklärt Wefer.
Ein Anlass sei zum Beispiel eine Auffälligkeit für besondere Krebserkrankungen in der Familie oder eine ertastbare Verhärtung im Hodengewebe. „Das betrifft vor allem jüngere Männer in der Altersgruppe