Nordwest-Zeitung

Untersuchu­ngen ab 45 empfohlen

Urologe Dr. Jörg Wefer beantworte­t die wichtigste­n Fragen zum Thema

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – Während die meisten Frauen sich mit diesem Thema ab ihrer Pubertät beschäftig­en, tun sich viele Männer schwer mit Vorsorgeun­tersuchung­en. Schon seit mehreren Jahren gibt es deshalb – vor allem in Australien und Neuseeland – den sogenannte­n „Movember“, einen Aktionsmon­at, um auf männliche Gesundheit­sprobleme aufmerksam zu machen. Im Rahmen dieses Aktionsmon­ats lassen sich viele Männer Schnurrbär­te wachsen und sammeln Spenden, zum Beispiel für die Erforschun­g und Vorsorge von Prostatakr­ebs.

Unsere Redaktion hat den Movember zum Anlass genommen, mit einem Experten über die Themen Männergesu­ndheit und Vorsorgeun­tersuchung­en, wie die Krebsfrühe­rkennung, zu sprechen. Dr. Jörg Wefer ist Facharzt für Urologie in Oldenburg, trägt keinen Schnurrbar­t und hat die wichtigste­n Fragen zum Thema beantworte­t.

Ab wann sollten Männer Vorsorgeun­tersuchung­en machen lassen

Es gibt mehrere Vorsorgeun­tersuchung­en, die Männern ab einem bestimmten Alter empfohlen und auch von der Krankenkas­se bezahlt werden: „Ab dem 45. Lebensjahr haben Männer Anspruch auf eine Krebs-Vorsorgeun­tersuchung pro Jahr. Dabei werden die Leisten, das Genital und die Prostata untersucht“, so der 51-Jährige. Anzeichen für Krebs seien zum Beispiel vergrößert­e Lymphknote­n, Veränderun­gen an Penis oder Hoden oder eine verhärtete Prostata.

Ein Indiz für eine Krebserkra­nkung könne aber auch ein erhöhter PSA-Wert im Blut sein. „Dafür kann es aber auch andere Gründe, zum Beispiel eine chronische Entzündung, geben. Wegen dieser Unschärfen und weil nicht jede PSA-Erhöhung Krebs bedeutet, zahlen Krankenkas­sen die Untersuchu­ng, die etwa 25 Euro kostet, nicht.“

Eine weitere Krebs-Vorsorgeun­tersuchung sei eine Darmspiege­lung bei einem Gastroente­rologen, die Männern ab dem fünfzigste­n Lebensjahr empfohlen werde.

Wie können jüngere Männer vorsorgen

„Vorsorgeun­tersuchung­en kann man in jedem Alter machen. Ohne Verdacht oder Anlass übernehmen Krankenkas­sen aber nicht die Kosten“, erklärt Wefer.

Ein Anlass sei zum Beispiel eine Auffälligk­eit für besondere Krebserkra­nkungen in der Familie oder eine ertastbare Verhärtung im Hodengeweb­e. „Das betrifft vor allem jüngere Männer in der Altersgrup­pe

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BILD: Wolfgang Alexander Meyer

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