Liebe, wie sie wirklich ist
RBB zeigt heute „Der Geschmack von Rost und Knochen“
Berlin – Gegensätze ziehen sich an. Aber was kommt danach? Wie groß die Schwierigkeiten sein können, erzählt der französische Spielfilm „Der Geschmack von Rost und Knochen“mit schier unglaublicher, geradezu körperlich spürbarer Wucht. Das Werk von 2012 läuft am Donnerstag um 23.55 Uhr im RBB Fernsehen. Autor und Regisseur Jacques Audiard knüpft mit seiner Lust an emotionsreichem Erzählen effektvoll an den Stil seines Erfolges „Ein Prophet“an.
In „Der Geschmack von Rost und Knochen“erzählt er die Geschichte der sensiblen, gebildeten und gut situierten Wal-Trainerin Stéphanie (Marion Cotillard) und des grobschlächtigen, ungebildeten und nicht gerade vermögenden Gelegenheitsarbeiters und Möchtegern-Kampfsportlers Ali (Matthias Schoenaerts). Ihr Versuch, die sozialen Gegensätze zu überwinden, überrumpelt das Publikum geradezu mit einem Reichtum an Emotionen, wie er im Film der Gegenwart nur selten zu finden ist.
Die überwältigende Kraft dieser Ballade von der Schwierigkeit, das Glück zu halten, rührt auch daraus, dass Stéphanie und Ali durch einen außerordentlichen Schicksalsschlag zueinander finden: die junge Frau erleidet einen Unfall mit tragischen Folgen.
Regisseur Jacques Audiard und sein Drehbuch-Mitautor Thomas Bidegain haben den Schauspielern reichlich Gelegenheit für nuancierte Charakterbilder geschaffen. OscarPreisträgerin Marion Cotillard und Matthias Schoenaerts erreichen vor allem in den leisen, verhaltenen Momenten eine atemberaubende Authentizität.
Die Klasse der Inszenierung und des Schauspiels haben eine frappierende Wirkung: Man fühlt sich, als durcheile man die Höhen und Tiefen der Lovestory. Das Finale ist schockierend und schön zugleich – es entfaltet eine einmalige Magie. Da dürften sich selbst hartgesottene Naturen ins Taschentuch schnäuzen.