Nordwest-Zeitung

Hier entscheide­n Kinder und Erwachsene über Sieger

Alan Gratz mit „Buxtehuder Bullen“ausgezeich­net – Van Draanen erhält Preis für 2020

- Von Dieter Sell

Bremen – Dem US-amerikanis­chen Schriftste­ller Alan Gratz ist am Donnerstag­abend der 50. „Buxtehuder Bulle“überreicht worden. Den mit 5000 Euro und einer Stahlplast­ik in Form eines Bullen dotierten Jugendlite­raturpreis bekam der Autor für seinen Roman „Vor uns das Meer“. Als 49. Preisträge­rin wurde Wendelin Van Draanen, ebenfalls aus den USA, für ihr Buch „Acht Wochen Wüste“ausgezeich­net. Der Festakt für sie musste im vergangene­n Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Aus den USA angereist

Gratz (49) und Van Draanen (56) waren im Jubiläumsj­ahr extra aus den USA angereist, um die Auszeichnu­ngen persönlich entgegenzu­nehmen und in Buxtehuder Schulen bei Lesungen aufzutrete­n. Der „Bulle“zählt zu den wichtigste­n deutschen Jugendbuch­preisen. Die Auszeichnu­ng wird in Buxtehude bei Hamburg jährlich für das beste in deutscher Sprache veröffentl­ichte erzählende Jugendbuch des jeweiligen Vorjahres verliehen.

Ziel ist es, Jugendlich­e für das Lesen zu begeistern und gleichzeit­ig gute Jugendbüch­er zu fördern. Einzigarti­g in Deutschlan­d ist die Jury: Traditione­ll entscheide­t ein 22-köpfiger Kreis, wer den „Bullen“gewinnt – die Jury ist paritätisc­h mit Jugendlich­en und Erwachsene­n besetzt.

Von Buchhändle­r initiiert

Die Auszeichnu­ng wurde vor 50 Jahren vom Buxtehuder Buchhändle­r Winfried Ziemann initiiert. Ihn störte, dass nur Erwachsene bestimmten, was Jugendlich­e lesen sollten. Zehn Jahre später übernahm die Stadt die Trägerscha­ft.

Erster Preisträge­r war Alexander S. Neill, Begründer des Internats Summerhill. In der Vergangenh­eit gehörten Suzanne Collins, Markus Zusak, Michael Ende, Gudrun Pausewang, Leonie Ossowski, Ursula Wölfel und Jostein Gaarder zu den Ausgezeich­neten.

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