Stipendium auf Spuren von Horst Janssen
Aline Helmcke zieht für Dauer ihres Aufenthalts in das Haus von Horst Janssens Großeltern
Oldenburg – Die Künstlerin kommt aus Leipzig, wurde 1974 in Berlin geboren und wandelt nun in Oldenburg auf den Spuren von Host Janssen. Aline Helmcke ist die erste Stipendiatin des Horst-JanssenMuseums, die unterstützt vom Förderverein ein neunmonatiges Forschungsprojekt betreut. Sie wird, so teilt die Museumsleitung mit, zu Horst Janssens Frühwerk forschen.
Ideale Voraussetzungen
Dafür erhält sie ideale Voraussetzungen. Während der Dauer ihres Aufenthaltes wird sie in der Lerchenstraße 14 wohnen. Der Förderverein stellt ihr neben einer monatlichen Pauschale für die Lebenshaltungskosten und auch eine frisch renovierte Wohnung im Haus von Janssens Großeltern zur Verfügung. Horst Janssen (1929-1995) verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Das 1903 errichtete Gebäude steht seit 2016 im Verzeichnis der Kulturdenkmale.
Vermieter ist die „Johannes Oetken & Söhne GmbH & Co. KG“. Die Grundstücke an der Lerchenstraße gehörten einst zum Bauhof des Unternehmens, erklärt Geschäftsführer Eelko Möhlmann. Das denkneue,
Aline Helmcke ist die erste Stipendiatin, die im Horst-Janssen-Museum forscht.
malgeschützte Haus Lerchenstraße 14 wurde für 885 000 Euro im Lauf der vergangenen Jahre kernsaniert. Die Stipendiatin zieht in eine 65 Quadratmeter große kostengünstig
für 7,60 Euro pro Quadratmeter vermietete Wohnung im Erdgeschoss. In dem Haus befinden sich drei weitere Wohneinheiten, davon zwei im Obergeschoss.
Hier wohnte Horst Janssen bei seinen Großeltern: das Haus Lerchenstraße 14.
Gemeinschaftsprojekt
Mit dem neuen Stipendium wollen Museum und Förderverein Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fördern, deren Forschungsschwerpunkt im Bereich Zeichnung und Grafik liegt, und die sich in Horst Janssens Werk vertiefen möchten. „Unser Förderverein hat das Stipendium gerne gemeinsam mit dem Horst-Janssen-Museum eingerichtet und unterstützt es nun finanziell, damit verstärkt zu Horst Janssen geforscht und sein Werk in künstlerische Zusammenhänge gestellt wird“, sagt dessen Erste Vorsitzende, Inge von Danckelman.
Unbekanntes Frühwerk
Im Fokus von Aline Helmckes Forschungsinteresse steht das Verhältnis von Zeichnung, Bewegung und bewegter Zeichnung. Im Rahmen des Forschungsstipendiums am Horst-Janssen-Museum wird sie sich mit dem wenig bekannten Frühwerk von Horst Janssen beschäftigen. Die Lithographien und Farbholzschnitte der späten 1950er Jahre werden zum Ausgangspunkt einer praktisch-wissenschaftlichen Untersuchung, die den Stellenwert von Material und Technik für den frühen Zeichenstil von Janssens grafischen Arbeiten herausarbeiten und dessen narratives Potenzial für die bewegte Zeichnung erkunden soll, heißt es in einer Mitteilung. Zurzeit ist Aline Helmcke mit einer Arbeit in der Ausstellung „Janssen ANIMIERT“im HorstJanssen-Museum zu sehen.
Mit Beginn der Bauarbeiten auf diesem und einem benachbarten Grundstück hatte es einige Unruhe in der Nachbarschaft gegeben, die einen Abriss des Hauses befürchteten. Tatsächlich erstrahlt das Haus nun in neuem Glanz.