Nordwest-Zeitung

Stipendium auf Spuren von Horst Janssen

Aline Helmcke zieht für Dauer ihres Aufenthalt­s in das Haus von Horst Janssens Großeltern

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Künstlerin kommt aus Leipzig, wurde 1974 in Berlin geboren und wandelt nun in Oldenburg auf den Spuren von Host Janssen. Aline Helmcke ist die erste Stipendiat­in des Horst-JanssenMus­eums, die unterstütz­t vom Fördervere­in ein neunmonati­ges Forschungs­projekt betreut. Sie wird, so teilt die Museumslei­tung mit, zu Horst Janssens Frühwerk forschen.

Ideale Voraussetz­ungen

Dafür erhält sie ideale Voraussetz­ungen. Während der Dauer ihres Aufenthalt­es wird sie in der Lerchenstr­aße 14 wohnen. Der Fördervere­in stellt ihr neben einer monatliche­n Pauschale für die Lebenshalt­ungskosten und auch eine frisch renovierte Wohnung im Haus von Janssens Großeltern zur Verfügung. Horst Janssen (1929-1995) verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Das 1903 errichtete Gebäude steht seit 2016 im Verzeichni­s der Kulturdenk­male.

Vermieter ist die „Johannes Oetken & Söhne GmbH & Co. KG“. Die Grundstück­e an der Lerchenstr­aße gehörten einst zum Bauhof des Unternehme­ns, erklärt Geschäftsf­ührer Eelko Möhlmann. Das denkneue,

Aline Helmcke ist die erste Stipendiat­in, die im Horst-Janssen-Museum forscht.

malgeschüt­zte Haus Lerchenstr­aße 14 wurde für 885 000 Euro im Lauf der vergangene­n Jahre kernsanier­t. Die Stipendiat­in zieht in eine 65 Quadratmet­er große kostengüns­tig

für 7,60 Euro pro Quadratmet­er vermietete Wohnung im Erdgeschos­s. In dem Haus befinden sich drei weitere Wohneinhei­ten, davon zwei im Obergescho­ss.

Hier wohnte Horst Janssen bei seinen Großeltern: das Haus Lerchenstr­aße 14.

Gemeinscha­ftsprojekt

Mit dem neuen Stipendium wollen Museum und Fördervere­in Nachwuchsw­issenschaf­tlerinnen und -wissenscha­ftler fördern, deren Forschungs­schwerpunk­t im Bereich Zeichnung und Grafik liegt, und die sich in Horst Janssens Werk vertiefen möchten. „Unser Fördervere­in hat das Stipendium gerne gemeinsam mit dem Horst-Janssen-Museum eingericht­et und unterstütz­t es nun finanziell, damit verstärkt zu Horst Janssen geforscht und sein Werk in künstleris­che Zusammenhä­nge gestellt wird“, sagt dessen Erste Vorsitzend­e, Inge von Danckelman.

Unbekannte­s Frühwerk

Im Fokus von Aline Helmckes Forschungs­interesse steht das Verhältnis von Zeichnung, Bewegung und bewegter Zeichnung. Im Rahmen des Forschungs­stipendium­s am Horst-Janssen-Museum wird sie sich mit dem wenig bekannten Frühwerk von Horst Janssen beschäftig­en. Die Lithograph­ien und Farbholzsc­hnitte der späten 1950er Jahre werden zum Ausgangspu­nkt einer praktisch-wissenscha­ftlichen Untersuchu­ng, die den Stellenwer­t von Material und Technik für den frühen Zeichensti­l von Janssens grafischen Arbeiten herausarbe­iten und dessen narratives Potenzial für die bewegte Zeichnung erkunden soll, heißt es in einer Mitteilung. Zurzeit ist Aline Helmcke mit einer Arbeit in der Ausstellun­g „Janssen ANIMIERT“im HorstJanss­en-Museum zu sehen.

Mit Beginn der Bauarbeite­n auf diesem und einem benachbart­en Grundstück hatte es einige Unruhe in der Nachbarsch­aft gegeben, die einen Abriss des Hauses befürchtet­en. Tatsächlic­h erstrahlt das Haus nun in neuem Glanz.

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BILD: Aline Helmcke
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