Sänger („You’re beautiful“) hat kein Problem mit Online-Hass – im Gegenteil. „Man lernt in der realen Welt grundsätzlich nettere Leute kennen als in den sozialen Medien“, sagte der 47-Jährige der britischen Nachrichtenagentur PA. „Aber ich genieße die Beleidigungen. Und ich habe gelernt, damit Geld zu machen.“Blunt antwortet in sozialen Medien oft ironisch. „Es wäre lächerlich, die zwei Leute ernster zu nehmen, die online zu mir gemein sind und über meine Musik lästern, als die Menschen, die meine Konzerte besuchen“, betonte er. Mit einem nächtlichen „BilderbuchStart“ist Astronaut Matthias Maurer zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen und nun der zwölfte Deutsche im All. Nach mehreren Verschiebungen flog der 51 Jahre alte Saarländer am Donnerstag zusammen mit drei Kollegen von der US-Raumfahrtagentur Nasa an Bord einer „Crew Dragon“-Kapsel zum Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde. Damit ist erstmals seit drei Jahren wieder ein Deutscher im Weltraum.
Regenschauer hatten am US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral zunächst noch Sorge bereitet, verzogen sich aber. „Aus meiner Sicht war das ein toller Start“, sagte Maurers Kollege Alexander Gerst, der 2018 als zuvor letzter Deutscher auf der ISS war. „Wir haben natürlich alle mitgefiebert bei den vielen Verzögerunund
gen“, sagte der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Auch Nasa-Manager Steve Stich sprach von einem „perfekten Start“.
Kurz vor dem Start der Kapsel „Endurance“(Ausdauer) hatte sich der Esa-Astronaut via Twitter von der Erde verabschiedet: „Die nächsten Updates kommen aus dem Orbit!“Nach rund 22 Stunden Flug sollen Maurer sowie Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron an diesem
Freitag an der ISS andocken.
Esa-Chef Josef Aschbacher lobte Maurer: „Er ist ein ganz toller Kerl. Er hat eine super Ausbildung, aber auch sehr viele Qualitäten, die ein Astronaut einfach braucht.“Der Astronaut mit einem Doktortitel in Materialwissenschaft ist nach Nasa-Zählart der 600. Mensch im All. Maurer soll auf seiner Mission namens „Cosmic Kiss“etwa sechs Monate lang Experimente in der Schwerelosigkeit durchführen
auch einen Außeneinsatz absolvieren. Er ließ nach seiner Bewerbung mehr als 8000 Kandidaten hinter sich und trainierte jahrelang für die Reise in die Schwerelosigkeit.
Die „Crew Dragon“gehört der privaten Raumfahrtbehörde SpaceX von Elon Musk. Der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, sagte, die Reise mit einer Privatfirma weise in die Zukunft der Raumfahrt. „Nämlich Wettbewerb und private Finanzierung statt Ausschreibung von Entwicklungsaufträgen.“
Der ursprünglich für Ende Oktober geplante Flug war mehrfach verschoben worden – erst wegen schlechter Wetterbedingungen, dann wegen eines „kleineren medizinischen Problems“bei einem Crew-Mitglied. Auf der ISS leisten derzeit zwei Russen und ein US-Amerikaner Dienst. Im Anschluss an Maurer soll 2022 die italienische Esa-Astronautin Samantha Cristoforetti zum fliegenden Labor reisen.