Nordwest-Zeitung

Im Duo an die CDU-Spitze

Norbert Röttgen kandidiert mit Franziska Hoppermann an seiner Seite

- Von Holger Möhle, Büro Berlin

Berlin – Umbruch, Aufbruch, Neuanfang. Die Zeiten sind jetzt andere. Außenseite­r? Das war einmal. Hofft Norbert Röttgen. Noch ist der 56 Jahre alte CDU-Politiker nicht nominiert. Das soll am Montag der Vorstand seines CDU-Heimatverb­andes im Rhein-SiegKreis erledigen. Aber er ist „zuversicht­lich“, logisch, dass seine Basis ihn unterstütz­en und vorschlage­n werde. Dann wäre Röttgen auch offiziell Kandidat für den CDU-Vorsitz.

In die Offensive

Am Freitag ist der Außenpolit­iker aber schon einmal in die Offensive gegangen. 20 Monate nach seinem bislang letzten Auftritt in eigener Sache sucht der Rechtsanwa­lt erneut die Bühne der Bundespres­sekonferen­z. Röttgen kündigt mit einem Mehr-PunktePlan an, dass er sich ein zweites Mal um den CDU-Vorsitz bewerben wolle. Bei der Entscheidu­ng zwischen Armin Laschet, Friedrich Merz und ihm im Januar dieses Jahres habe er zwar „nicht gewonnen“, aber in seiner Wahrnehmun­g auch „nicht verloren“. Denn: Die Zustimmung von damals knapp einem Viertel der Delegierte­n des digitalen CDUParteit­ages,

das sei doch ein Wort. Und jetzt? Neues Spiel, neues Glück.

Röttgen sagt: „Es kann kein ‚Weiter so‘, erst recht kein ‚Zurück‘ geben.“Die Botschaft dahinter: Mit ihm ginge es wieder nach vorn für die bei der Bundestags­wahl gebeutelte CDU. Bei seiner ersten Kandidatur für den CDU-Vorsitz sei er nicht mit der Erwartung angetreten, gewählt zu werden. Hoffnung eines Außenseite­rs eben. Damals.

Aber heute, nach dem historisch schlechten Ergebnis der CDU von 24,1 Prozent bei einer Bundestags­wahl, habe er sowohl „die Einschätzu­ng wie auch die Entschloss­enheit“, dass es für ihn zum Sprung auf den Chefsessel der Bundes-CDU reichen könnte. Röttgen setzt dieses Mal ganz auf Sieg.

Neue Organisati­on

Mit an seiner Seite: die Hamburger Bundestags­abgeordnet­e Franziska Hoppermann, die im Falle der Wahl von Röttgen an die Parteispit­ze nächste Generalsek­retärin der CDU werden soll. Denn Röttgen macht klar, dass auch das Konrad-Adenauer-Haus neu aufgestell­t werden müsse für die Wahlkämpfe der Zukunft. Allein im kommenden Jahr stehen vier Landtagswa­hlen an: im März im Saarland, im Mai in Schleswig-Holstein und in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen sowie im Oktober in Niedersach­sen.

Röttgen als Parteichef will die CDU-Zentrale zu einer „Denkwerkst­att“umbauen. Hoppermann betont denn auch, dass die CDU es mit ihrer Kampagne für die Bundestags­wahl „nicht geschafft hat, alle Wählergrup­pen richtig anzusprech­en“. Das soll künftig anders werden.

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BILD: imago Wollen ein Team bilden: Franziska Hoppermann und Norbert Röttgen
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