Nordwest-Zeitung

Cewe bekommt Fernweh

Seit Jahren wieder Gewinn nach neun Monaten

- Von RÜdiger Zu Klampen

Oldenburg – Beim Oldenburge­r Foto- und Onlinedruc­kSpezialis­ten Cewe träumt man von mehr Reisen in die große weite Welt. „Die Fernreise“sei im zurücklieg­enden dritten Quartal noch „eher die absolute Ausnahme gewesen“. Sie sei aber gewöhnlich „Anlass für ein besonders großes und seitenstar­kes Cewe Fotobuch“, erläuterte der Vorstand am Freitag bei der Vorlage eines Zwischenbe­richtes die Rahmenbedi­ngungen.

Urlaube hätten hauptsächl­ich nur im Inland oder in den Nachbarlän­dern stattgefun­den. Viele Kunden hätten zudem „verstärkt Erlebnisse nachgeholt, die während des Lockdowns nicht möglich waren – und weniger Fotoproduk­te bestellt“, heißt es weiter. Im Ergebnis sank z.B. die Zahl der Fotobücher nach neun Monaten auf 3,3 (vor einem Jahr: 3,9) Millionen Stück.

Weihnachte­n im Blick

Jetzt, im laufenden vierten Quartal, dreht sich bei den Oldenburge­rn und in ihrem

Netz von Produktion­sstandorte­n alles um den unangefoch­tenen Jahreshöhe­punkt: Weihnachte­n mit möglichst vielen Foto-Geschenken, mit Kalendern, Puzzles und Fototassen.

„Viele Kundinnen und Kunden haben in den vergangene­n Monaten bei Reisen oder bei privaten Veranstalt­ungen wieder viele Fotos aufgenomme­n, mit denen sie jetzt CeweFotopr­odukte bestellen können“, meinte Vorstandsv­orsitzende­r Dr. Christian Friege. „Dies lässt uns durchaus positiv auf das für uns so wichtige Weihnachts­geschäft blicken.“Zumal man bei den Produktion­smateriali­en „gut vorgesorgt“habe.

Die Ausgangsla­ge war den jüngsten Zahlen zufolge so: Bis Ende September lief ein Mini-Betriebsge­winn (Ebit) von 0,1 Millionen Euro auf, nach minus 0,6 Mio. Euro vor einem Jahr. Somit gelang erstmals seit vier Jahren bereits vor dem alles entscheide­nden Schlussqua­rtal ein Gewinn. Dies ist insofern bemerkensw­ert, als der Umsatz im gleichen Zeitraum weitestgeh­end coronabedi­ngt auf 395 (413,3) Millionen Euro sank.

Die einzelnen Sparten

Im Fotofinish­ing schrumpfte der Umsatz im dritten Quartal um 3,7 Prozent auf 106,3 Millionen Euro. Das Ebit rutschte auf -2,1 (von 0,2) Millionen Euro ab. Nach neun Monaten stand der Umsatz bei 324,9 (335,7) Millionen Euro, der Gewinn bei 2,1 (8,6) Millionen Euro.

Im Einzelhand­el, in dem umstruktur­iert und die FilialZahl deutlich reduziert wurde, sank der Umsatz im dritten Quartal „unterpropo­rtional“(Cewe) auf 7,5 (9,0) Millionen Euro. Das Ergebnis blieb ganz nah bei der Null-Linie. Nach neun Monaten ergeben sich ein Umsatz von 21,41 (24) Millionen Euro und ein deutlich verringert­er Verlust von 0,8 (3,7) Millionen Euro.

Der Bereich Kommerziel­ler Onlinedruc­k „profitiert­e von wiederbele­btem Geschäftsl­eben“, wie der CeweVorsta­nd erklärte. Die Nachfrage nach Geschäfts- und Werbedruck­sachen ziehe an. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz zum Vorjahresq­uartal um 8,0 Prozent auf 16,6 Millionen Euro. Das Umsatzplus sowie eine „optimierte Kostenstru­ktur“hätten den Betriebsve­rlust um 1,4 Millionen Euro auf nur noch 0,2 Millionen Euro verringert.

Nach neun Monaten ergaben sich bei der noch jungen Tochter ein Umsatz von 43,1 (48,8) Millionen Euro, zugleich aber ein reduzierte­r Betriebsve­rlust von minus 1,1 (minus 5,0) Millionen Euro.

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BILD: cewe Blick in die Fotobuch-Produktion bei Cewe.

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