Nordwest-Zeitung

Zweiter Ausbruch in Friesoythe bestätigt

9400 Puten müssen getötet werden – Missverstä­ndnis mit Hannover – Bestände beproben

- Von Heiner Elsen Und Unseren Agenturen

Friesoythe – Nach der Verdachtsm­eldung vom Donnerstag kam am Freitag die Bestätigun­g. Auf dem Gebiet der Stadt Friesoythe gibt es nach dem Ausbruch in Kampe einen zweiten Geflügelpe­stFall. „In der Stadt Friesoythe wurde ein Ausbruch der hochpathog­enen Aviären Influenza mit dem Erreger H5N1 in einem Putenbetri­eb nachgewies­en. Den Ausbruch hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) amtlich bestätigt. Der Bestand mit 9400 Puten wurde tierschutz­gerecht getötet, wird nun geräumt und der Stall desinfizie­rt“, so Kreis-Pressespre­cher Frank Beumker.

Versehen in Hannover

Die Meldung aus Hannover vom Mittwoch sprach laut Kreisverwa­ltung „versehentl­ich“von einem weiteren Ausbruch, der zu dem Zeitpunkt noch nicht bestätigt war. „Das Ministeriu­m hat zwischenze­itlich den Irrtum eingeräumt und sich dafür beim Landkreis Cloppenbur­g entschuldi­gt“, so Beumker. Somit sind im Landkreis Cloppenbur­g bisher zwei Ausbruchsb­etriebe mit insgesamt 47 100 Tieren (9400 Puten und 37 700 Enten) betroffen. Um die Fundstelle mit dem positiven Virusnachw­eis werden seit diesem Samstag, 0 Uhr, als Sperrzone eine Schutzzone und eine Überwachun­gszone festgelegt.

„Geflügelpe­st ist für Hausgeflüg­el hochanstec­kend und verläuft mit schweren allgemeine­n Krankheits­zeichen. Bei Hühnern und Puten können innerhalb weniger Tage bis zu 100 Prozent der Tiere erkranken und sterben. Dies führt zu hohen Leiden und Schäden bei den betroffene­n Tieren“, teil Beumker ergänzend mit. Kranke Tiere scheiden den Erreger massenhaft mit dem Kot sowie mit Schleim oder Flüssigkei­t aus Schnabel und Augen aus. Bei direktem Kontakt stecken sich andere Tiere durch Einatmen oder Aufpicken von virushalti­gem Material an. „Auch Eier, die von infizierte­n Tieren gelegt werden, können virushalti­g sein“, erklärt der Kreispress­esprecher.

Geflügelbe­stände innerhalb des Gebietes der Gemeinden Barßel, Bösel, Garrel und Saterland sowie der Stadt Friesoythe dürfen ab dem 15. November frühestens 30 Tage nach einer Entfernung des Geflügels aus dem jeweiligen Bestand oder bei leeren Ställen frühestens 30 Tage nach Inkrafttre­ten dieser Allgemeinv­erfügung wieder belegt werden. Als Reaktion auf die erneuten Geflügelpe­st-Ausbrüche haben zahlreiche Landkreise in Nordwestni­edersachse­n angeordnet, freilaufen­des Geflügel in Ställe zu bringen. Das betrifft auch Hobbyhalte­r. Darunter ist neben dem Landkreis Cloppenbur­g auch der Landkreis Vechta.

Intensives Monitoring

Angesichts der aktuellen Situation setzt die Branche auf ein intensives Monitoring der Tierbestän­de. In den Gemeinden Bösel und Garrel, wo es im vergangene­n Winter besonders viele Ausbrüche in Nutzviehbe­ständen gab, sollen die Tiere intensiv beobachtet werden, um eine größere Ausbreitun­g zu vermeiden, sagte der Geschäftsf­ührer des Niedersäch­sischen Geflügelwi­rtschaftsv­erbandes, Dieter Oltmann, in Oldenburg. Die Bestände sollen dort zweimal pro Woche beprobt werden.

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DPA-BILD: Jaspersen Tausende Puten müssen getötet werden.

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