EU will Sportverbände stärker kontrollieren
Europäisches Parlament fordert Besinnung auf Werte wie Fairness – Kritik an Kommerzialisierung
Voraussichtliche Mannschaftsaufstellungen Armenien - Deutschland
(Sonntag, 18 Uhr, RTL)
Armenien Jurtschenko (FC Alashkert/35 Jahre/17 Länderspiele) Terterjan (FC Ararat-Armenia/23/7), Hambardsumjan (Anorthosis Famagusta/31/45), Calisir (Silkeborg IF/31/20), K. Howhannisjan (Kairat Almaty/29/65) - Udo (FK Atyrau/ 26/12), Wardanjan (FC Pyunik Eriwan/23/8), Barseghjan (FC Astana/28/44), Selarajan (Columbus Crew/29/3), Mchitarjan (AS Rom/ 32/94) - Briasco (Club Atletico Boca Juniors/25/9).
Deutschland ter Stegen (FC Barcelona/29/26) - Hofmann (Borussia Mönchengladbach/29/9), Ginter (Borussia Mönchengladbach/27/ 45), Kehrer (Paris Saint-Germain/ 25/15), Raum (1899 Hoffenheim/ 23/2) - Neuhaus (Borussia Mönchengladbach/24/8), Gündogan (Manchester City/31/53) - Brandt (Borussia Dortmund/25/35), Müller (Bayern München/32/109), Sané (Bayern München/25/39) - Havertz (FC Chelsea/22/22). Schiedsrichter François Letexier (Frankreich).
Oldenburg – Viele Fans würden Politisches gerne aus den Stadien raushalten, das hat unter anderem die Debatte um die in Regenbogenfarben leuchtende Arena in München bei der Fußball-EM im Sommer gezeigt. Trennen lassen sich Sport und Politik aber nicht. „Natürlich ist der Sport nicht unpolitisch, er spielt eine große wirtschaftliche Rolle“, stellt Viola von CramonTaubadel klar. Die GrünenPolitikerin ist Abgeordnete im Europäischen Parlament (EP) und hat ein Büro in Oldenburg. Auch die Europäische Union habe seit dem Vertrag von Lissabon, also seit 2009, Zuständigkeiten im Sport.
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SportReport der EU
Bedarf für Regulierung und Kontrolle sehen von CramonTaubadel und ihre Kollegen im Sport-Ausschuss bei einigen Themen. In dem Report, den das EP jüngst veröffentlichte und über den Ende des Monats im Plenum abgestimmt wird, fordern die Politiker generell eine Besinnung auf die Werte des Sports. Im Speziellen kritisieren sie vor allem die
Sportstätten und Infrastrukturen bei Sport-Großereignissen zu menschenrechtlichen Bedingungen gebaut werden. Genau das wird in Katar kritisiert, laut Medienberichten sollen seit Vergabe der WM 2022 an das Emirat mehr als 6500 Arbeitsmigranten auf den Stadionbaustellen gestorben sein.
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Druck auf Verbände
Auch beim IOC will die EU künftig mehr Druck machen, dass „auch das eingehalten wird, was auf dem Papier steht“– heißt: dass keine Großereignisse an Länder vergeben werden, in denen häufiger Menschenrechte verletzt werden. Dass China zum Beispiel ethnische Minderheiten wie die Uiguren und Einheimische in Tibet unterdrückt, hat das IOC nicht davon abgehalten, die Winterspiele 2022 an das Land zu vergeben. Auf dem Papier nämlich habe – zum Beispiel was Umweltauswirkungen etc. angeht – alles gut ausgesehen, berichtet von Cramon-Taubadel. Hier und bei vielen anderen Themen will sie mit der EU in Zukunft genauer hinschauen und „eine stärkere Stimme haben“.