Nordwest-Zeitung

Was beim Gänsekauf zu beachten ist

Außen knusprig, innen zart – Vorsicht bei Ware aus dem Ausland

- Von Claudia Wittke-Gaida

Bonn – Spätestens seit dem Martinstag (11. November) ist die Saison fürs Gänseessen eröffnet. Der Appetit ist da: Nun braucht es nur noch die passende Gans. Fragen, was beim Kauf zu beachten ist, beantworte­t die Bundesanst­alt für Landwirtsc­haft und Ernährung:

Auswahl ist groß

Wer auf tiergerech­te Haltung und Regionalit­ät Wert legt, sollte auf die Bezeichnun­gen „Freilandha­ltung“und „bäuerliche Freilandha­ltung“achten oder zu einer Bio-Gans greifen. Das garantiert, dass die Tiere tagsüber auf der Weide sind und Auslauf haben.

Wie viel Auslauf sie bekommen, ist festgelegt: Gänse aus „Freilandha­ltung“mindestens vier Quadratmet­er pro Tier, Gänse aus „bäuerliche­r Freilandha­ltung“mindestens zehn Quadratmet­er und BioGänse mindestens 15 Quadratmet­er.

Die Tiere haben dann auch Zugang zu Wasser, etwa einem Bach, Teich, See oder Wasserbeck­en, in das sie eintauchen können. Konvention­elle Betriebe müssen ein Wasserrese­rvoir zur Verfügung stellen, in das die Gänse zumindest den Kopf eintauchen können.

Was kostet eine Gans aus deutscher Gänsehaltu­ng?

Bei einem durchschni­ttlichen Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschlan­d von 300 Gramm Gänsefleis­ch pro Jahr betreiben die meisten Landwirtin­nen und Landwirte hierzuland­e die Gänsehaltu­ng im Nebenerwer­b. Um kostendeck­end wirtschaft­en zu können, werden Preise zwischen 10 bis 15 Euro pro Kilo aufgerufen, bei Bio-Gänsen mindestens 20 Euro. Das ist etwa doppelt so hoch wie die Preise der günstiger produziere­nden Konkurrenz aus Osteuropa.

Tierschutz beachten

Weil die deutschen Freiland-Gänse deutlich länger heranwachs­en, sind sie in der Regel aber auch schwerer und wiegen durchschni­ttlich fünf Kilo bei der Schlachtun­g.

Was spricht noch für eine Gans aus heimischer Produktion? Ganz klar weitere Tierschutz­aspekte. So ist das Stopfen und Lebendrauf­en von Gänsen in Deutschlan­d verboten. Allerdings dürfen so erzeugte Produkte hier trotz alledem gehandelt werden und sind nicht kennzeichn­ungspflich­tig. Wer sichergehe­n möchte, kein Fleisch solcher Tiere zu kaufen, sollte auf Gänsefleis­ch und -produkte aus Belgien, Bulgarien, Frankreich, Polen, Spanien und Ungarn verzichten.

Langsam auftauen

Tiefgefror­enes Geflügel sollte möglichst langsam im Kühlschran­k auftauen. Das dauert etwa 20 bis 24 Stunden. Dazu rät das Bundeszent­rum für Ernährung, die Verpackung zu entfernen und die gefrorene Gans in ein Gefäß mit Siebeinsat­z zu legen und abzudecken. Frische Gänse haben auf der Verpackung ein Verbrauchs­datum. Dieses Datum gibt den Tag an, bis wann das Fleisch spätestens verbraucht sein soll.

 ?? BILD: Manuela Rüther ?? Am Martinstag, dem 11. November, startet traditione­ll die Gänse-Saison. Damit das Festessen auch wirklich gelingt,folgt man beim Gänsekauf den Empfehlung­en von Experten.
BILD: Manuela Rüther Am Martinstag, dem 11. November, startet traditione­ll die Gänse-Saison. Damit das Festessen auch wirklich gelingt,folgt man beim Gänsekauf den Empfehlung­en von Experten.

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