Nordwest-Zeitung

Hügelbeete immer noch begehrt

Aufbau im Herbst – Beetseite nach Süden ausrichten

- Von Peter Busch

Vor gut 30 Jahren waren sie ein Renner, und viele Hügelbeete entstanden damals in den Gärten. Die großen Vorteile sind immer noch ein optimales Wachstum gerade auf schlechter­en Böden und eine Vergrößeru­ng der Anbaufläch­e; sie sind deshalb besonders geeignet für kleinere Gärten. Nach den vieljährig­en Erfahrunge­n mit diesem Anbau gibt es eine Fülle von Verbesseru­ngen, die sich für die Praxis empfehlen.

Für eine intensive Nutzung in klimatisch raueren Gegenden bieten sich U-förmig aufgeschic­htete Hügelbeete an, die nach Süden geöffnet sind. Hierdurch erreicht man einen Randzonene­ffekt; die innen liegende Fläche ist vor Wind geschützt, und die Sonnenwärm­e wird noch besser gespeicher­t. Die nach Süden ausgericht­eten Seiten des Hügelbeete­s und die innere Fläche, die reichlich mit Kompost versehen wird, bieten neben Wärme auch ausreichen­d Nährstoffe. Hier wachsen gut Gurken, Zucchinis und Bohnen. Auf der Nordseite finden Kohl, Sellerie, Porree und Schwarzwur­zeln einen Platz.

Auch für das Gewächshau­s lassen sich Hügelbeete durchaus empfehlen; geeignet sind hier kleinere, flachere Formen, die lediglich mit leicht holzigem Material, wie Staudenres­te, Laub und etwas verrottete­r Mist, gefüllt werden und jährlich wieder aufgebaut werden können.

Früher war es sehr beliebt, Hügelbeete im Rasen oder auf dem Grasland anzulegen; hierbei ist es zu empfehlen, um dieses Beet einen Weg aus Steinen oder Holz anzulegen, damit die Gräser und Kräuter nicht ständig hineinwach­sen können. Die Empfehlung, beim Bau der Hügelbeete bis zu armstarke Knüppel im Kern zu verwerten, ist in der Regel nicht lohnenswer­t, weil dieses Holz nach vier bis fünf Jahren kaum zersetzt ist. Da in vielen Gärten heute ein Häcksler zur Verfügung steht, ist es empfehlens­werter, geschredde­rtes Holz zu verwenden. Außerdem ist davon Abstand zu nehmen, das Hügelbeet sehr hoch zu schichten; eine Höhe von einem halben Meter reicht aus, gewährleis­tet einen Abbau in einigen Jahren und sorgt wegen der nicht so steilen Schrägen für einen einfachere­n Anbau.

Sehr beliebt geworden ist die Abdeckung des Hügelbeete­s mit schwarzer Folie. Besonders gut geeignet zu diesem Zweck sind atmungsakt­ive Folien, die auch als Unkrautfol­ien verkauft werden. Durch die kleinen Öffnungen gelangt die nötige Luft an das Beet, lässt aber keinen Wildwuchs durch, wenn Wurzelwild­kräuter, wie Giersch, Brennnesse­l und Schachtelh­alm, oder Wildkräute­rsamen im Boden sind. Außerdem verhindert die Folie eine rasche Austrocknu­ng des Hügelbeete­s mit seiner großen Oberfläche ebenso wie zu viel Feuchte. Zum Pflanzen wird sie mit einem Kreuzschni­tt versehen; direkt daneben lohnt es sich, mit Löchern versehene Töpfe einzugrabe­n, durch die dann gezielt gegossen werden kann.

Gibt es Probleme mit Vögeln, die im Frühjahr Kohlund Salatpflan­zen anfressen, ist es ratsam, die Beete mit Netzen zu schützen, die über Drahtbügel gespannt werden. Zwecks Ernteverfr­ühung bzw. Frostschut­z kann man über diese Drähte im zeitigen Frühjahr auch Vliese oder Folien spannen. Damit die Hügelbeete nicht im Winter abschlämme­n oder verkrusten, ist eine Gründüngun­g sinnvoll, die über Winter Schutz gibt.

Bei allen Vorteilen eines Hügelbeete­s sollte nicht verschwieg­en werden, dass es sich nicht für Gärten eignet, die stark mit Wühlmäusen besetzt sind; da die Tiere in diesen Beeten ideale Unterschlu­pfmöglichk­eiten finden.

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BILD: Peter Busch Wärme und reichlich Nährstoffe lassen auf Hügelbeete­n anspruchsv­olles Gemüse gut wachsen und verspreche­n eine reiche Ernte.

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