So werden Skiausrüstung und Skifahrer pistenfit
Wachsen und schleifen fördert Sicherheit und Fahrspaß – Was beim Leihen wichtig ist
München – Was im Grunde vor jeder Saison gilt, ergibt in diesem Jahr wegen der CoronaPause noch einmal mehr Sinn: Bevor die Skier angeschnallt werden, sollten sie gründlich gecheckt werden.
Andreas König, Sicherheitsexperte beim Deutschen Skiverband (DSV), kennt die heiklen Punkte: „Müssen vielleicht die Kanten geschliffen oder der Belag gewachst werden? Manche Leute machen das schon über den Sommer, um den Ski zu konservieren. Aber viele vergessen das.“Empfehlenswert sei hier der Weg zum Fachhändler.
Skikanten sind besonders anfällig für Rost. Gerade jetzt, wo die Skier länger gelagert worden seien, sei hundertprozentig Flugrost darauf, sagt König. Der Belag brauche zudem Feuchtigkeit.
Beides dient sowohl der Sicherheit als auch dem Fahrspaß. „Ein gewachster Ski ist schneller und lässt sich viel leichter drehen als ein ungewachster. Und mit schärferen Kanten habe ich einen besseren Grip auf der Piste.“
Bindung prüfen
Ebenso müssen die Bindungseinstellungen geprüft werden. „Vorn ist eine Feder drin, die verdrecken oder ermüden kann “, sagt König.
Selbst wenn die Skier sauber und unbenutzt im Keller gelegen haben, sollte der Einstellwert neu geprüft werden. „Der resultiert aus verschiedenen Daten wie Körperwirklich größe, Körpergewicht, Alter und Können“, erklärt der Sicherheitsexperte. Bei manchen Punkten kann sich etwas getan haben.
Bei Kindern ist die Veränderung offenkundig. Sie betrifft auch den Skischuh. Für Verkauf und Neukauf kann der Besuch eines Skibasars lohnen. „Dafür muss man sich gut auskennen“, sagt Andreas König. „Ansonsten sollte man lieber zum Fachhandel gehen und etwas mehr Geld ausgeben, um Material zu haben, das wirklich passt.“
Noch große Auswahl
Auch das übrige Zubehör gehört auf den Prüfstand. Der Helm sollte ohnehin alle fünf Jahre ausgetauscht werden. Auch Kleinigkeiten sind wichtig: Hat die Skibrille Kratzer? Sind beide Handschuhe noch da? Funktioniert der Reißverschluss an der Skijacke noch?
„Bei vielen kommt das Erwachen erst ein, zwei Tage bevor es losgeht und dann ist es meist zu spät“, sagt der Experte. Momentan sei die Auswahl im Handel noch groß. Auch Schnäppchen seien noch zu kriegen.
Besonders Gelegenheitsfahrer setzen bei der Skiausrüstung gern auf Leihware. Sie sollten darauf achten, dass der Verleiher die richtigen Fragen stellt: „Wie gut fährst du Ski? Wie lange fährst du Ski?“, zählt Andreas König auf. Für die Einstellungen sind Alter, Körpergröße und Gewicht wichtig. Wer mit dem eigenen Skischuh kommt, muss aufpassen, dass Sohle und Bindung zueinander passen.
„Was für das Material gilt, gilt genauso für den Menschen“, sagt König. Eine Vorbereitung auf den Skiurlaub ist sinnvoll. „Vereine bieten Skigymnastik an, man kann ins Fitnessstudio gehen oder sich die eine oder andere App runterladen“, sagt der Fachmann.