Nordwest-Zeitung

So werden Skiausrüst­ung und Skifahrer pistenfit

Wachsen und schleifen fördert Sicherheit und Fahrspaß – Was beim Leihen wichtig ist

- Von Christina Bachmann

München – Was im Grunde vor jeder Saison gilt, ergibt in diesem Jahr wegen der CoronaPaus­e noch einmal mehr Sinn: Bevor die Skier angeschnal­lt werden, sollten sie gründlich gecheckt werden.

Andreas König, Sicherheit­sexperte beim Deutschen Skiverband (DSV), kennt die heiklen Punkte: „Müssen vielleicht die Kanten geschliffe­n oder der Belag gewachst werden? Manche Leute machen das schon über den Sommer, um den Ski zu konservier­en. Aber viele vergessen das.“Empfehlens­wert sei hier der Weg zum Fachhändle­r.

Skikanten sind besonders anfällig für Rost. Gerade jetzt, wo die Skier länger gelagert worden seien, sei hundertpro­zentig Flugrost darauf, sagt König. Der Belag brauche zudem Feuchtigke­it.

Beides dient sowohl der Sicherheit als auch dem Fahrspaß. „Ein gewachster Ski ist schneller und lässt sich viel leichter drehen als ein ungewachst­er. Und mit schärferen Kanten habe ich einen besseren Grip auf der Piste.“

Bindung prüfen

Ebenso müssen die Bindungsei­nstellunge­n geprüft werden. „Vorn ist eine Feder drin, die verdrecken oder ermüden kann “, sagt König.

Selbst wenn die Skier sauber und unbenutzt im Keller gelegen haben, sollte der Einstellwe­rt neu geprüft werden. „Der resultiert aus verschiede­nen Daten wie Körperwirk­lich größe, Körpergewi­cht, Alter und Können“, erklärt der Sicherheit­sexperte. Bei manchen Punkten kann sich etwas getan haben.

Bei Kindern ist die Veränderun­g offenkundi­g. Sie betrifft auch den Skischuh. Für Verkauf und Neukauf kann der Besuch eines Skibasars lohnen. „Dafür muss man sich gut auskennen“, sagt Andreas König. „Ansonsten sollte man lieber zum Fachhandel gehen und etwas mehr Geld ausgeben, um Material zu haben, das wirklich passt.“

Noch große Auswahl

Auch das übrige Zubehör gehört auf den Prüfstand. Der Helm sollte ohnehin alle fünf Jahre ausgetausc­ht werden. Auch Kleinigkei­ten sind wichtig: Hat die Skibrille Kratzer? Sind beide Handschuhe noch da? Funktionie­rt der Reißversch­luss an der Skijacke noch?

„Bei vielen kommt das Erwachen erst ein, zwei Tage bevor es losgeht und dann ist es meist zu spät“, sagt der Experte. Momentan sei die Auswahl im Handel noch groß. Auch Schnäppche­n seien noch zu kriegen.

Besonders Gelegenhei­tsfahrer setzen bei der Skiausrüst­ung gern auf Leihware. Sie sollten darauf achten, dass der Verleiher die richtigen Fragen stellt: „Wie gut fährst du Ski? Wie lange fährst du Ski?“, zählt Andreas König auf. Für die Einstellun­gen sind Alter, Körpergröß­e und Gewicht wichtig. Wer mit dem eigenen Skischuh kommt, muss aufpassen, dass Sohle und Bindung zueinander passen.

„Was für das Material gilt, gilt genauso für den Menschen“, sagt König. Eine Vorbereitu­ng auf den Skiurlaub ist sinnvoll. „Vereine bieten Skigymnast­ik an, man kann ins Fitnessstu­dio gehen oder sich die eine oder andere App runterlade­n“, sagt der Fachmann.

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DPA-BILD: Helme und Brillen sollten geprüft werden.

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