Nordwest-Zeitung

Wer profitiere­n möchte, braucht langen Atem

Diese Altersvors­orge lohnt sich am ehesten für gut verdienend­e Selbststän­dige

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Berlin/FTD – Mit einem RürupVertr­ag können Selbststän­dige fürs Alter vorsorgen. Die Zeitschrif­t Finanztest hat ganz unterschie­dliche Produkte untersucht – klassische Produkte mit Garantien, fondsgebun­dene Produkte ohne Garantien auf die eingezahlt­en Beiträge sowie Mischforme­n. Das Fazit: Damit sich die Rürup-Rente lohnt, braucht es einen langen Atem.

Wer sich die Beiträge nicht dauerhaft leisten kann und die Zahlung stoppt, bekommt später keine gute Rente. Die Auszahlung ist zudem sehr unflexibel. Vor Rentenbegi­nn kommen Kunden nicht an ihr Geld. Später wird es ausschließ­lich als Rente ausgezahlt.

Der große Vorteil der Rürup-Rente ist die steuerlich­e Förderung, von der laut Finanztest jedoch nur Topverscha­ftlichen diener wirklich profitiere­n. Sparer haben die Möglichkei­t, auf sichere Anlageform­en zu setzen oder auf Aktienspar­pläne. Wenn Überschüss­e oder Fondsgewin­ne im Vertragsve­rlauf nicht steigen, müssen die Rentner zudem sehr alt werden, damit sich der Vertrag gelohnt hat.

Während viele Versicheru­ngsangebot­e nur mau sind, ist die staatliche Förderung besser geworden, so Finanztest, und wird seit 2015 stetig erhöht. Der vom Finanzamt berücksich­tigte Höchstbeit­rag ist an die Beitragsbe­messungsgr­enze in der knappRente­nversicher­ung gebunden. Steigt der Höchstbeit­rag, berücksich­tigt das Finanzamt höhere Beiträge für die Rürup-Rente. Derzeit sind es 25 787 Euro für Ledige, für Verheirate­te das Doppelte. 92 Prozent davon erkennt das Finanzamt als Sonderausg­aben an. Stufenweis­e steigt dieser Prozentsat­z bis 2025 auf 100 Prozent.

Wie hoch die Steuerersp­arnis ausfällt, hängt vom Steuersatz ab. Faustregel: Die RürupRente lohnt sich, wenn man im Arbeitsleb­en viel verdient und später als Rentner im Vergleich dazu weniger in der Tasche haben wird – also auch wenig Steuern zahlen muss. Diese Vorsorgefo­rm richtet sich vor allem an Selbststän­dige, die nicht in die gesetzlich­e Rente einzahlen. Selbststän­dige, die wenig verdienen, haben keinen Steuervort­eil.

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Es gibt fondsgebun­dene und klassische Rürup-Produkte. BILD: Andrea Warnecke

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