Nordwest-Zeitung

Die Ergebnisse der COP26 im Überblick

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Politiker sprechen von historisch­en Beschlüsse­n, Klimaaktiv­isten von „Bla, bla, bla“. Das ist rausgekomm­en bei der Weltklimak­onferenz in Glasgow:

■ Weniger Kohleverbr­ennung und Stopp für Subvention­en:

Eingeläute­t wurde der Abschied von der klimaschäd­lichen Kohleverbr­ennung. Erstmals in der Geschichte der Weltklimag­ipfel gab es dafür einen Konsens unter den knapp 200 Staaten. Diese werden auch aufgeforde­rt, „ineffizien­te“Subvention­en für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Die Formulieru­ng zu Kohle wurde jedoch in letzter Minute auf Druck Chinas und Indiens abgeschwäc­ht: Statt vom Ausstieg ist nur noch von einem schrittwei­sen Abbau die Rede.

■ Bekenntnis zum 1,5Grad-Ziel:

Die Länder bekennen sich klar zum Ziel, die Erderwärmu­ng bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustr­iellen Zeit zu stoppen – und nicht nur bei deutlich unter zwei Grad, wie es im Pariser Klimaabkom­men heißt. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureiche­nden Klimaschut­zpläne für dieses Jahrzehnt nachschärf­en.

■ Hilfen für arme Staaten:

Zugesagt wurden auch mehr Finanzhilf­en für arme Staaten, damit diese sich an die vielerorts fatalen Folgen der Klimakrise anpassen können. Konkret sollen diese Finanzhilf­en bis 2025 verdoppelt werden, also von aktuell jährlich rund 20 auf dann 40 Milliarden US-Dollar (etwa 35 Milliarden Euro).

■ Hilfe nach Klimaschäd­en:

Erstmals wird auch die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriff­en, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzuricht­en – also zum Beispiel nach Zerstörung­en oder bei erzwungene­n Umsiedlung­en. Die Staaten werden aufgeforde­rt, dafür einzuzahle­n. Summen werden aber nicht genannt.

■ Regelbuch für Pariser Abkommen komplett:

Sechs Jahre nach dem historisch­en Abkommen von Paris waren im sogenannte­n Regelbuch dazu immer noch Punkte offen, die nun geschlosse­n wurden. Geregelt wurde etwa, dass künftig Klimaschut­zziele für fünf Jahre vorgelegt werden und nach einheitlic­hen Standards berichtet wird. ■ Aus für Benzin- und Dieselauto­s: Zwei Dutzend Staaten vereinbart­en, ein Enddatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselauto­s festzusetz­en. Alle Verkäufe von neuen Pkw und leichten Nutzfahrze­ugen sollen bis zum Jahr 2040 emissionsf­rei sein – in den führenden Märkten schon bis spätestens 2035. Deutschlan­d ist zunächst nicht dabei.

■ Stopp der Öl- und Gasprodukt­ion:

Rund ein Dutzend Staaten wollen unter der Führung von Dänemark und Costa Rica konkrete Ausstiegda­ten für die Ölund Gasprodukt­ion festlegen. Deutschlan­d gehört nicht dazu.

■ Der Methan-Pakt:

Mehr als 100 Staaten haben sich unter Führung der EU und USA das Ziel gesetzt, ihre Methanemis­sionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber 2020 zu senken.

■ Das Entwaldung­s-Ziel:

Mehr als 100 Staaten haben sich dazu verpflicht­et, die Zerstörung ihrer Wälder und anderer Ökosysteme bis zum Ende des Jahrzehnts zu stoppen.

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