Umkämpftes Derby ohne Sieger
Was SSV Jeddeloh und VfB Oldenburg zu torlosem Remis sagen
Jeddeloh – Viele Zweikämpfe, keine Tore und kein Sieger: Das mit Spannung erwartete Regionalliga-Derby zwischen dem SSV Jeddeloh und VfB Oldenburg endete am Samstag vor 1365 Zuschauern torlos. Die Ammerländer (15 Punkte) landeten damit zwar einen Achtungserfolg, die Qualifikation für die Aufstiegsrunde wird aber immer schwieriger. Der VfB (33) hingegen bleibt auswärts ungeschlagen, gewann jedoch erstmals zwei Spiele in Serie nicht und büßte Vorsprung auf den ersten Verfolger Werder Bremen II ein.
■ Das sagen die Trainer
Für Oliver Reck ging das Ergebnis in Ordnung. „Wir waren sicher die engagiertere Mannschaft, wobei der
VfB die größeren Spielanteile hatte.
Mit etwas Glück wäre uns in der Schlussphase noch der Siegtreffer gelungen“, analysierte der SSV-Trainer, dessen Team im Hinspiel viele Chancen liegen gelassen und 1:3 verloren hatte. Sein Gegenüber Dario Fossi sah den Spielverlauf etwas anders: „Gegen den Spitzenreiter sind natürlich fast alle Gegner bemüht, die Defensive zu stärken und uns nicht ins Spiel kommen zu lassen. Aber ich denke, wir haben unsere Chancen gut herausgespielt,
nur diese nicht in Tore umgemünzt. Das ist das Einzige, was ich meinen Jungs vorwerfen muss. Wir haben viel investiert und guten Kampfgeist gezeigt.“
■ Die erste Halbzeit
Von Beginn an entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel. Die Gastgeber standen in einer sicheren Deckung und warteten auf Kontergelegenheiten. Gefährlich wurde es zunächst vor beiden Toren nur durch Standards. Ein Freistoß von Rafael Brand verpassten Leon Deichmann und Marten Schmidt (13. Minute). Immer wieder gelang es Jeddeloh, sich aus der Umklammerung zu befreien und mit schnellen Kontern Gefahr in den VfB-Strafraum zu bringen. In der 27. Minute passte Nico Knystock den Ball scharf vors Tor, doch von den Gästen war keiner in der Nähe, der diesen
ideal gezogenen Ball ins Tor drücken konnte. Kurz vor der Pause hatte Robert Zietarski die beste Tormöglichkeit für die Oldenburger, sein Kopfball nach einer Ecke ging aber knapp am Tor der Platzherren vorbei (43.).
■ Die zweite Halbzeit
Nach der Pause änderte sich das Geschehen. Jeddeloh machte sofort Druck und sorgte in der VfBAbwehr für Schwerstarbeit. Chris David zog in der 55. Minute aus gut 20 Metern ab, den Schuss konnte VfBKeeper Pelle Boevink nur mit Mühe wegfausten. Minuten später sauste ein Kopfball von Niklas von Aschwege nur knapp am VfB-Pfosten vorbei. Das Spiel nahm nun mehr Fahrt auf. In der 75. Minute reagierte SSV-Keeper Marcel Bergmann stark mit einer Faustabwehr nach einem Weitschuss. Kollege Boevink
auf der anderen Spielseite konnte sich gleich zweimal mit guten Paraden auszeichnen, wobei der Ex-VfBer Ibo Temin in der 89. Minuten den Siegtreffer für Jeddeloh auf dem Fuß hatte.
■ Jeddeloher zufrieden
„Ich denke, dass das Ergebnis gerecht ist“, sagte SSV-Kapitän Kevin Samide, „der VfB hat gezeigt, dass er zurecht Tabellenführer ist, wir aber mit einer guten Deckungsarbeit kaum Chancen zugelassen haben. Für uns ist dieser Punkt moralisch sehr wichtig.“Reck sah nach dem Fehlstart zu Beginn der Saison (acht Spiele ohne Sieg) einen weiteren Schritt nach vorn: „Meine Mannschaft hatte man ja bereits abgeschrieben, aber wir haben gerade gegen Teams aus dem oberen Tabellenbereich gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind, dagegen zu halten.“