Nordwest-Zeitung

Zwist statt Verbindung

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Erste Kontaktauf­nahme: Alf Schmidt (rechts), der die Proteste in Wiefelsted­e angemeldet hat, im Gespräch mit EdekaVertr­etern in Westerholt­sfelde

Und weiter: „Die Versammlun­gsfreiheit ist Ausdruck unserer freiheitli­chen Demokratie. Sie gibt den Bürgerinne­n und Bürgern in Deutschlan­d das Recht, sich zu versammeln, ihre Meinung öffentlich kundzutun und steht über möglichen Individual­interessen. Nach der Bestätigun­g einer Versammlun­g kann der Landkreis im weiteren nur mögliche Auswirkung­en auf Dritte ausgleiche­n, beispielsw­eise durch angeordnet­e Verkehrsre­gelungen“, so die Kreisverwa­ltung.

„Die Beteiligte­n sollten nun möglichst kurzfristi­g zu einer für beide Seiten zufriedens­tellenden

Einigung gelangen, damit der Verkehr zügig wieder freigegebe­n werden kann“, appelliert­e Landrätin Karin Harms an die Verantwort­lichen des Unternehme­ns Edeka und die Organisato­ren der Versammlun­g.

Kurze Vorlaufzei­t

„Für die Kurzfristi­gkeit der Maßnahmen bitten wir um Verständni­s“, so Jan Georg Dierks, stellvertr­etender Leiter des Ordnungsam­tes. „Nach dem Versammlun­gsrecht ist eine Versammlun­g lediglich 48 Stunden vorher anzuzeigen. Diese Anzeige ist am 16.

Land schafft Verbindung nennt sich eine der beiden Gruppierun­gen, die die Proteste vor dem Edeka-Zentrallag­er angekündig­t haben.

So viel ist sicher: Schon bevor der erste Traktor in Westerholt­sfelde aufgetauch­t war, hatten die Organisato­ren alles andere als Verbindung geschaffen. Wer sollte sich auch mit ihnen verbinden, gar verbünden wollen? Eltern, deren Kinder nicht mehr mit dem Bus zur Schule kommen? Pendler, die auf dem Weg zur Arbeit lange Umwege fahren müssen?

November mittags eingegange­n.“So schnell wie möglich habe es am Mittwoch ein Kooperatio­nsgespräch mit der Versammlun­gsleitung, Polizei, Straßenver­kehrsbehör­de und Ordnungsam­t gegeben.

Die Versammlun­gsfreiheit ist eines unserer wichtigste­n Grundrecht­e, und natürlich dürfen und sollen Landwirte wie jede andere Gruppierun­g dieses Recht in Anspruch nehmen. Jede Demonstrat­ion, jeder Streik wird immer auch vermeintli­ch Unbeteilig­te beeinträch­tigen, darin liegt ihre Macht.

Aber mit einem Schlag ins Gesicht gewinnt man keine Verbündete­n, und als solchen dürften viele Anlieger die Aktion wahrnehmen.

@ Den Autor erreichen Sie unter Quapp@infoautor.de

In der Abwägung zwischen Versammlun­gsfreiheit und den Interessen der Anlieger sind die Behörden gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Versammlun­g unter Auflagen bestätigt werden musste.

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