„Lustige Frauen“ein neues Phänomen
Katrin Bauerfeind in dritter Staffel der Comedy-Serie „Frau Jordan stellt gleich“zu sehen
Ein Gespräch mit der Journalistin und Schauspielerin Katrin Bauerfeind (39) über den langen Weg zur Gleichberechtigung, Comedy mit Haltung, die Mainzelmännchen als Männerverein – und über die dritte Staffel der Serie „Frau Jordan stellt gleich“(ab sofort abrufbar auf der Streaming-Plattform Joyn).
Frau Bauerfeind, in der dritten Staffel der Serie „Frau Jordan stellt gleich“spielen Sie wieder die Gleichstellungsbeauftragte Eva Jordan. Welche Themen stehen im Mittelpunkt? Bauerfeind: „Mein“Büro setzt sich dafür ein, Städte für Frauen sicherer zu machen. Aber es geht auch um kostenlose Tampons in öffentlichen Gebäuden und die Frage, warum sich die Klimaanlagen immer an Männer anpassen. Aber hauptsächlich geht es um Humor, es ist ja Comedy.
Wie politisch soll gute Comedy sein?
Bauerfeind: Comedy „soll“erst mal gar nicht politisch sein, sondern lustig. Aber mich interessiert sie mehr, wenn es auch um was geht. Guter Stand-up ist halt auch was anderes als eine Büttenrede. Ein guter Gag kann einem manchmal mehr über ein Thema erzählen als eine lange Dissertation.
Ist es für Sie ein Drahtseilakt, über Minderheiten zu lachen, ohne sich über sie lustig zu machen? Bauerfeind: Klassisches Missverständnis in Deutschland: Humor bedeutet eben nicht, sich über ihn oder sie lustig zu machen. Humor kann ein Ventil sein, man kann Dinge über Humor anders ansprechen. Gerade das ist bei gesellschaftlichen Themen wichtiger denn je. Wir zeigen echte Fälle und packen Sichtweisen und Haltungen in unsere Charaktere und legen dann noch zehn Prozent an Überspitzung drauf.