Nordwest-Zeitung

Alles für einen perfekten Look

Das Friseurhan­dwerk bietet die vielfältig­sten Chancen

- Von Melanie JÜlisch

Waschen, schneiden, föhnen: Wer gut aussehen möchte, der geht immer wieder gerne auch zum Friseur, um sich hier von den Profis gekonnt in Szene setzen zu lassen. Auf dem besten Weg dorthin sind auch die Auszubilde­nden im Oldenburge­r Friseursal­on Groß & Groß, darunter drei aus dem Irak. Dabei hat der 27-jährige Ghazwan Khere Kre bereits kürzlich seine Gesellenpr­üfung bestanden. „Sowohl praktisch als auch theoretisc­h war ich Bester“, berichtet er stolz und freut sich sehr über diese Auszeichnu­ng. „Eigentlich hatten wir mehrere Jahre nicht mehr ausgebilde­t, weil wir teilweise schlechte Erfahrunge­n gemacht haben. Mit Ghazwan lief es so gut, dass wir in der darauffolg­enden Zeit gleich noch mehr Auszubilde­nde eingestell­t haben“, sagen die beiden Schwestern Ingrid und Karin Groß, die gemeinsam seit 25 Jahren den Salon führen.

Mit Kreativitä­t und Leidenscha­ft

Während die 24-jährige Farzo Salah bereits im dritten Lehrjahr und nächstes Jahr fertig ist, hat der ebenfalls 24-jährige Hager Kasim Hassan erst im August seine Ausbildung angefangen. „Was man für diesen Beruf braucht, sind handwerkli­ches Geschick und Kreativitä­t“, sagt Farzo Salah. Nicht nur die gängigen Schnitte müssen irgendwann perfekt sitzen, sondern auch außergewöh­nliche Frisuren gesteckt oder trendige Farben angewendet werden. Bis der perfekte Look entsteht, ist viel Übung notwendig. Dafür wird immer wieder auch mit Modellen gearbeitet, die sich gern für solche Ausbildung­szwecke zur Verfügung stellen.

Doch wie erkennt man eigentlich, ob es sich um den passenden Ausbildung­splatz handelt? „Ich habe hier vorher ein zweiwöchig­es Praktikum gemacht, das mir sehr gut gefallen hat“, sagt Hager Kasim Hassan, der von Ghazwan Khere Kre darauf aufmerksam gemacht worden ist. Auch Farzo Salah hat vorher mehrere Praktika absolviert und für Ghazwan war es schon sehr früh klar, dass der Friseurber­uf eigentlich sein Traumjob ist. „Ich habe zwar im Irak bereits

Wirtschaft studiert, aber da fehlte mir das Praktische und Kreative.“Bereits als Kind hat er gerne seinen Schwestern die Haare gestylt, so dass er das Handwerk nun endlich auch richtig erlernen wollte.

Unterstütz­ung durch die Handwerksk­ammer

Nicht immer ist die deutsche Sprache leicht, insbesonde­re dann, wenn es um spezielle Fachbegrif­fe geht, die eben nicht alltäglich sind. Das haben auch die drei jungen Menschen aus dem Irak gemerkt. A-Achse, B-Achse und der Winkel beim Schnitt, die Inhaltssto­ffe der verschiede­nen Pflegeprod­ukte oder Tönungen – all dies muss sitzen. Seit vier beziehungs­weise fünf Jahren sind die sympa

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