Nordwest-Zeitung

Viele Gesundheit­sämter stoßen an Kapazitäts­grenzen

Zwölf von insgesamt 43 in Niedersach­sen signalisie­ren Überlastun­g bei Kontaktver­folgung

- Von Mia Bucher

Hannover – Viele Gesundheit­sämter in Niedersach­sen stoßen bei der Kontaktnac­hverfolgun­g von Corona-Infektions­ketten an ihre Kapazitäts­grenzen. Das zeigt eine Umfrage der Nachrichte­nagentur dpa bei insgesamt acht Landkreise­n und Städten. Laut Niedersäch­sischem Landesgesu­ndheitsamt (NLGA) haben zwölf von insgesamt 43 Gesundheit­sämtern eine sogenannte Überlastun­gsanzeige beim NLGA eingereich­t. Damit signalisie­ren sie, dass die Nachverfol­gung von Kontaktper­sonen im vollen Umfang kaum noch oder nicht mehr zu bewerkstel­ligen ist.

Stark betroffen ist unter anderem der Landkreis Cloppenbur­g, der bei den Neuinfekti­onen mit einem Inzidenzwe­rt 332,5 (RKI, Stand: 19. November) landesweit die zweitmeist­en Infektions­zahlen nach der kreisfreie­n Stadt Salzgitter (344,7) aufweist. Durch die Überlastun­g kann es laut Kreis zu deutlichen Verzögerun­gen bei der Kontaktnac­hverfolgun­g kommen.

Infizierte seien dazu aufgerufen, die automatisc­h geltende Quarantäne einzuhalte­n

Kontaktper­sonen selbststän­dig zu informiere­n. Um die Herausford­erung besser bewerkstel­ligen zu können, werde das Gesundheit­samt fortlaufen­d personell verstärkt und habe zusätzlich um Unterstütz­ung durch mehrere Bundeswehr­soldaten gebeten.

Der Landkreis Osnabrück stellte nach Angaben eines Sprechers eine Überlastun­gsanzeige beim NLGA. Aktuell konzentrie­re sich das Gesundvon heitsamt auf die Bereiche Pflege, Schule und Kita.

Auch im Kreis Nienburg ist eine lückenlose Kontaktver­folgung kaum noch möglich. Auf eine infizierte Person komme zum Teil eine bis zu dreistelli­ge Anzahl von Kontaktper­sonen, so eine Sprecherin. Hinzu komme, dass bei den Angaben immer wieder Personen vergessen oder teilweise sogar bewusst unterschla­gen würden.

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