Nordwest-Zeitung

Bayern verschärft Pandemie-Regeln drastisch

Söder: Bars zu und keine Weihnachts­märkte – Österreich ab Montag im Lockdown

- Von Matthias Röder

München/Pertisau – Wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie verschärft Bayern seine Maßnahmen drastisch. Alle Clubs, Diskotheke­n und Bars sollen für die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachts­märkte soll es in diesem Jahr nicht geben, wie Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach Beratungen seiner Koalition in München ankündigte. Schulen und Kitas sollen geöffnet bleiben. Kultur- und Sportveran­staltungen dürfen nur noch in deutlich kleinerem Rahmen stattfinde­n: mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern. Zudem gilt dort die 2G-plusRegel – Zugang also auch für Geimpfte und Genesene nur noch mit Test. Überdies würden alle Weihnachts­märkte in Bayern abgesagt, kündigte Söder an.

In Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 werden die Maßnahmen noch strenger ausfallen: Das öffentlich­e Leben soll dort in weiten Bereichen herunterge­fahren werden. Gastronomi­e, Sport- und Kulturstät­ten müssen schließen, Veranstalt­ungen werden untersagt, wie Söder ankündigte.

Österreich fährt runter

Österreich geht unterdesse­n ab Montag wegen Corona erneut in einen Lockdown und wird im Februar eine Impfpflich­t einführen. Das kündigte Bundeskanz­ler Alexander Schallenbe­rg am Freitag an. Österreich leidet unter einer massiven vierten Infektions­welle, die mit den bisherigen Maßnahmen nicht gebrochen werden konnte.

Trotz aller Überzeugun­gsarbeit und Kampagnen hätten sich zu wenige Menschen impfen lassen, sagte Schallenbe­rg. Daher werde es ab 1. Februar 2022 zu einer Impfpflich­t kommen. Bei Verstößen würden Verwaltung­sstrafen drohen, sagte Schallenbe­rg. Details der Regelung sollen in den kommenden Wochen ausgearbei­tet werden.

Der Lockdown sei ein schwerer Schritt. „Das schmerzt enorm“, sagte der Kanzler weiter. Ohne sie beim Namen zu nennen, kritisiert­e er die in Österreich einflussre­iche rechte FPÖ heftig. Deren Impfkritik sei eigentlich ein „Attentat auf unser Gesundheit­ssystem“.

Lokale dicht

Der Lockdown werde nach zehn Tagen bewertet und höchstens 20 Tage dauern. Menschen dürfen ihr Zuhause nur für dringende Einkäufe oder Erledigung­en verlassen, um zur Arbeit zu gehen, oder um Bewegung im Freien zu machen. Lokale und die meisten Geschäfte schließen. Alle Eltern wurden aufgerufen, ihre Kinder wenn möglich nicht zum Unterricht zu schicken. Für Familien ohne Betreuungs­möglichkei­t bleiben die Schulen aber offen. Ab spätestens 13. Dezember sei für Geimpfte und Genesene der Lockdown vorbei, sagte Schallenbe­rg. Einschränk­ungen für Ungeimpfte sollen danach aber weiter bestehen bleiben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei rund 1000.

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Dpa-BILD: Gindl Österreich geht wegen der Corona-Krise erneut in einen Lockdown (Archivbild von Januar 2021).

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