Nordwest-Zeitung

Aus CDU-Trio kommt nur ein Duo gut an

Was die Oldenburge­r Union von den Vorsitz-Kandidaten Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Helge Braun hält

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Wer soll Nachfolger von Armin Laschet werden? Die CDU-Basis hat die Wahl, darf diesmal über den neuen Vorsitzend­en der Bundespart­ei entscheide­n. Es bewerben sich Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Helge Braun.

Wer aus dem Trio ist der Favorit bei der Oldenburge­r CDU und wie zufrieden ist man generell mit dem Kandidaten­Angebot? Unsere Redaktion hat nachgefrag­t.

■ Kreisverba­nd

Im gesamten Oldenburge­r CDU-Kreisverba­nd sieht er März und Röttgen etwa gleichauf, sagt der Kreisvorsi­tzende Christoph Baak. Er persönlich favorisier­e Röttgen leicht gegenüber Merz, weil er dessen Vorstellun­g per Videoschal­tung beim letzten Wahlkampf um den Vorsitz Anfang des Jahres noch positiv in Erinnerung habe. Über die Bewerbung Brauns möchte er am liebsten den Mantel des Schweigens decken. „Diesen Schritt kann ich nicht nachvollzi­ehen.“

Über einen Einstieg ins Rennen von Carsten Linneschei­tert mann, der gerade seinen Rückzug als Vorsitzend­er der Mittelstan­ds-Union angekündig­t hat, hätte sich Baak indes gefreut. Darüber hinaus sehe er leider „keine großes Portfolio“an potenziell­en CDUChefs.

Enttäuscht zeigt er sich, dass sich keine Frau auf den Posten beworben hat. „Wenn man so etwas einfordert, muss man sich am Ende auch trauen“, meint Baak in Richtung der weiblichen Mitglieder. Frauen dürften sich nicht mit Stellvertr­eterposten zufriedeng­eben. Für seinen Kreisverba­nd schloss er aus, dass die CDU weibliche Mitglieder zu wenig fördere. „Jede Frau ist bei uns herzlich willkommen und muss sich dann wie die Männer dem Wettbewerb stellen.“Er sei dagegen, Posten aufgrund des Geschlecht­s zu verteilen.

■ Frauen-Union

Bei der Frauen-Union habe es noch keine Gelegenhei­t zu einer gemeinsame­n Meinungsbi­ldung gegeben, hieß es. Auf Anfrage gab es niemanden aus dem Vorstand, der eine persönlich­e Einschätzu­ng abgeben wollte.

■ Junge Union

Bei der Jungen Union habe sich auf Nachfrage bei den Mitglieder­n niemand für Braun ausgesproc­hen, berichtet der Vorsitzend­e Niklas Howad. „Das Berliner ,Weiter so’ findet einfach keinen Anklang bei uns.“Die beiden anderen Kandidaten lägen etwa gleich gut im Rennen. Bei den einen stehe Röttgen für einen modernen, konservati­ven Umschwung. Merz stehe für eine klare liberal-konservati­ve Haltung, nachdem man zweimal mit Vorsitzend­en aus dem nicht-konservati­ven Lager gesei. Auch für Howad selbst ist Merz derzeit der Favorit, jedoch gar nicht so sehr wegen des Kandidaten selbst, sondern vor allem mit Blick auf dessen kolportier­te Stellvertr­eter Linnemann und Michael Kretschmer, die er sehr gut finde. „Vom Vorsitzend­en alleine darf man keine Wunder erwarten.“

■ Senioren-Union

Das Meinungsbi­ld der Senioren-Union werde er sich bei einer Versammlun­g in der kommenden Woche einholen, sagt der Vorsitzend­e HansGünthe­r Zemke. Er persönlich sei mit dem Kandidaten­angebot nicht einverstan­den. „Die CDU besteht aus vielen hervorrage­nden Köpfen, die jedoch in der Zeit von Merkel zurückgeha­lten wurden“, kritisiert er. Dafür lobt er den Abstimmung­sprozess über die Mitglieder­beteiligun­g. „Diese Art der Partizipat­ion muss regelmäßig stattfinde­n, auch in den Kreisverbä­nden.“

Aus dem Kandidaten-Trio hält Zemke Merz für die beste Wahl aufgrund seiner Erfolge in der freien Wirtschaft. „Wer über Wirtschaft redet, sollte die Wirtschaft kennen“, ist er überzeugt.

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BILD: dpa/Kappeler Die Kandidaten für den Vorsitz der Bundes-CDU: (von links) Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Helge Braun.
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BILD: Archiv Hans-Günther Zemke, Vorsitzend­er Senioren-Union.
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BILD: CDU CDU-Kreisvorsi­tzender Christoph Baak.
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BILD: Junge Union Niklas Howad, Vorsitzend­er Junge Union.

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