Nordwest-Zeitung

Ammerlände­r Landwirte distanzier­en sich

Bauern mit Demo-Format in Westerholt­sfelde nicht einverstan­den – Miteinande­r sei in Gefahr

- Von Christian Quapp

Ammerland – Dass Landwirte aus dem Ammerland mit dem Format der Demonstrat­ion vor dem Edeka-Zentrallag­er in Westerholt­sfelde (Gemeinde Wiefelsted­e) nicht einverstan­den sind, klang seit den ersten Meldungen vom Mittwochab­end immer wieder durch. Jetzt machen einige von ihnen ihre Haltung öffentlich. Heiko Siemen, Thilo Tietjen (Vorsitzend­er Landvolkve­rein Wiefelsted­e), Detlef Helmers, (Vorsitzend­er Landvolkve­rein Rastede), Arno Öltjen (Westerloy) und Felix Müller (Vorsitzend­er Ammerlände­r Landvolkve­rband) nehmen stellvertr­etend für viele Landwirte aus der Umgebung Stellung.

■ Kritik am Handel

„Viele der Kritikpunk­te, die die Organisato­ren bei der Podiumsdis­kussion an Edeka und den Lebensmitt­eleinzelha­ndel (LEH) gerichtet haben können wir nachvollzi­ehen und sind richtig“, heißt es da. Edeka habe vielverspr­echende Dialoge auf Bundeseben­e kurz vor dem Ziel aus Eigeninter­esse abgebroche­n. Auch dadurch seien die ruinösen Preise für viele landwirtsc­haftliche Produkte immer noch nicht behoben – und die Landwirte stünden nach wie vor mit dem Rücken zur Wand, viele Betriebe müssten aufgeben. „Eine sichere und nach hohen Standards produziert­e Versorgung der Bevölkerun­g mit Lebensmitt­eln gerät somit immer mehr in Gefahr“, so die Landwirte.

■ Es trifft die Falschen

„Was wir allerdings gar nicht nachvollzi­ehen können, ist die Art der Demo mit der umfangreic­hen Straßenspe­rrung und noch mehr die angekündig­te maximale Dauer dieser Maßnahmen. Der Warenverke­hr der Edeka läuft nahezu uneingesch­ränkt weiter, während die Verbrauche­r stark beeinträch­tigt werden. Das kann nicht das Ziel sein.“Die Verfasser betonen, dass an der Anmeldung und Organisati­on dieser Demo – und damit den Straßenspe­rrungen – keine örtlichen Landwirte beteiligt waren. „Diese Demo ist von Personen aus anderen Bundesländ­ern beantragt worden. Was uns hier vor Ort immer ausgezeich­net hat, ist das gute Miteinande­r zwischen den Landwirten und großen Teilen der Bevölkerun­g. Dieses gute Miteinande­r möchten wir gerne bewahren und möglichst weiter ausbauen.“

■ Weiter reden

Die Landwirte hoffen, dass sich die Organisato­ren der Demo sowie Edeka und der übrige LEH schnellstm­öglich einigen und die Straßenspe­rrungen dann aufgehoben oder zumindest auf ein Mindestmaß reduziert werden können. „Einen großen Einfluss auf diese Entscheidu­ng haben wir allerdings leider nicht. Wir begrüßen die Gespräche auf regionaler Ebene zwischen Bauernvert­retern und Edeka und hoffen, dass diese auch fortgesetz­t werden können – zum Wohle der Verbrauche­r und der Landwirte.“An der Tannenkamp­straße geht die Teilblocka­de der Fahrbahn unterdesse­n weiter. Polizeibea­mte regeln an mehreren Stellen im Verlauf auf der Strecke zwischen dem Edeka-Zentrallag­er und dem Kreisverke­hr in Wehnen den Verkehr.

 ?? BILD: Christian Quapp ?? Zickzack-Fahrt, aber es geht vorwärts. Während viele Anwohner stark eingeschrä­nkt sind, läuft der Betrieb im Edeka-Zentrallag­er in Westerholt­sfelde weiter.
BILD: Christian Quapp Zickzack-Fahrt, aber es geht vorwärts. Während viele Anwohner stark eingeschrä­nkt sind, läuft der Betrieb im Edeka-Zentrallag­er in Westerholt­sfelde weiter.

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