Ammerländer Landwirte distanzieren sich
Bauern mit Demo-Format in Westerholtsfelde nicht einverstanden – Miteinander sei in Gefahr
Ammerland – Dass Landwirte aus dem Ammerland mit dem Format der Demonstration vor dem Edeka-Zentrallager in Westerholtsfelde (Gemeinde Wiefelstede) nicht einverstanden sind, klang seit den ersten Meldungen vom Mittwochabend immer wieder durch. Jetzt machen einige von ihnen ihre Haltung öffentlich. Heiko Siemen, Thilo Tietjen (Vorsitzender Landvolkverein Wiefelstede), Detlef Helmers, (Vorsitzender Landvolkverein Rastede), Arno Öltjen (Westerloy) und Felix Müller (Vorsitzender Ammerländer Landvolkverband) nehmen stellvertretend für viele Landwirte aus der Umgebung Stellung.
■ Kritik am Handel
„Viele der Kritikpunkte, die die Organisatoren bei der Podiumsdiskussion an Edeka und den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gerichtet haben können wir nachvollziehen und sind richtig“, heißt es da. Edeka habe vielversprechende Dialoge auf Bundesebene kurz vor dem Ziel aus Eigeninteresse abgebrochen. Auch dadurch seien die ruinösen Preise für viele landwirtschaftliche Produkte immer noch nicht behoben – und die Landwirte stünden nach wie vor mit dem Rücken zur Wand, viele Betriebe müssten aufgeben. „Eine sichere und nach hohen Standards produzierte Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gerät somit immer mehr in Gefahr“, so die Landwirte.
■ Es trifft die Falschen
„Was wir allerdings gar nicht nachvollziehen können, ist die Art der Demo mit der umfangreichen Straßensperrung und noch mehr die angekündigte maximale Dauer dieser Maßnahmen. Der Warenverkehr der Edeka läuft nahezu uneingeschränkt weiter, während die Verbraucher stark beeinträchtigt werden. Das kann nicht das Ziel sein.“Die Verfasser betonen, dass an der Anmeldung und Organisation dieser Demo – und damit den Straßensperrungen – keine örtlichen Landwirte beteiligt waren. „Diese Demo ist von Personen aus anderen Bundesländern beantragt worden. Was uns hier vor Ort immer ausgezeichnet hat, ist das gute Miteinander zwischen den Landwirten und großen Teilen der Bevölkerung. Dieses gute Miteinander möchten wir gerne bewahren und möglichst weiter ausbauen.“
■ Weiter reden
Die Landwirte hoffen, dass sich die Organisatoren der Demo sowie Edeka und der übrige LEH schnellstmöglich einigen und die Straßensperrungen dann aufgehoben oder zumindest auf ein Mindestmaß reduziert werden können. „Einen großen Einfluss auf diese Entscheidung haben wir allerdings leider nicht. Wir begrüßen die Gespräche auf regionaler Ebene zwischen Bauernvertretern und Edeka und hoffen, dass diese auch fortgesetzt werden können – zum Wohle der Verbraucher und der Landwirte.“An der Tannenkampstraße geht die Teilblockade der Fahrbahn unterdessen weiter. Polizeibeamte regeln an mehreren Stellen im Verlauf auf der Strecke zwischen dem Edeka-Zentrallager und dem Kreisverkehr in Wehnen den Verkehr.