Klassiker findet im Keller statt
Oldenburg empfängt Gießen – Dauerbrenner Bryant weiterhin dabei
Oldenburg – Die Tabellenregion, in der sich die Gießen 46ers derzeit befinden, ist den Hessen durchaus bekannt. Der aktuelle Drittletzte der Basketball-Bundesliga war am Ende der Saison 2020/21 als Vorletzter sportlich abgestiegen. Da es aus der 2. Liga aber statt zwei nur einen Aufsteiger ins Oberhaus gab (Academics Heidelberg), vergab der Ligaverband eine Wildcard – und die ging nach Gießen.
38. Duell in Bundesliga
So kommt es an diesem Samstag (20.30 Uhr, große Arena) wieder einmal zum Duell der EWE Baskets Oldenburg mit den Gießenern; es ist bereits der 38. Vergleich in der Bundesliga zwischen Teams aus den beiden Städten seit dem Aufstieg der Oldenburger im Jahr 2000. Durchgängig gab es die Paarung seitdem allerdings nicht, zwei Jahre verbrachte Gießen zwischendurch in der 2. Liga (2013 2015). Die Baskets können mit einem Heimsieg einen Schritt weg von der Tabellenregion machen, mit der sie im Gegensatz zu den Gießenern in den vergangenen Jahren nichts zu tun hatten. Vor dem Spiel belegen die miserabel in die Saison gestarteten Oldenburger den vorletzten Platz, mit einem Erfolg würde das Team von Trainer Mladen Drijencic (derzeit 4:12 Punkte) an den Gästen (4:10) vorbeiziehen.
Mut macht den Baskets der hervorragende Auftritt im Bundesliga-Heimspiel gegen Bamberg am vergangenen Wochenende (87:71), der zwar zwei Pluspunkte, aber noch keine Verbesserung in der Tabelle mit sich brachte. Die Heimniederlage in der Champions League gegen San Pablo Burgos am Mittwoch (72:85) ändert nichts an der Konstellation, dass die Oldenburger als Favorit in die Gießen-Partie gehen.
Die Gäste werden seit dieser Saison von Pete Strobl trainiert, der zuvor bei den Löwen Braunschweig gearbeitet hatte. In seinem Kader steht weiterhin John Bryant. Der ist inzwischen 34 Jahre alt und spielt – mit einer kurzen Unterbrechung – seit 2017 für die Hessen. In den vergangenen Jahren gehörte zu den Duellen zwischen Oldenburg und Gießen auch das direkte Aufeinandertreffen von Rasid Mahalbasic und Bryant, die beiden Center boten dabei oft Spektakuläres. Mahalbasic spielt inzwischen in Spanien, an seiner Stelle wird sich nun Tai Odiase mit Bryant messen, der unter Strobl auf 16:40 Minuten Einsatzzeit pro Bundesligaspiel kommt.
Ligaerhalt kostet Geld
Sollten die Gießener am Saisonende den Klassenerhalt schaffen, wird dies übrigens noch eine Stange Geld kosten. Denn normalerweise muss ein Wildcard-Empfänger 700 000 Euro an den Ligaverband BBL zahlen. Da die Corona-Zeiten auch den Basketball-Bundesligisten finanziell zusetzen, wurden bei der Erteilung der Wildcard im vergangenen Sommer erst einmal nur 350 000 Euro fällig. Bleibt Gießen in der Liga, werden nach der Saison noch einmal 350 000 Euro fällig.