Nordwest-Zeitung

Informatio­n

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ung und Förderung zu ermögliche­n, lebten die Jungen in einer kleinen Gemeinscha­ft von etwa 25 Schülern. Der Satz für Schul- und Pensionsge­ld wurde entspreche­nd der wirtschaft­lichen Lage der Eltern nach einer Vereinbaru­ng festgelegt.

Schüler von Rhein und Ruhr

Die Ordensleut­e praktizier­ten schon in den ersten Jahren die Förderstuf­e wie auch die Ganztagssc­hule. Die Schüler, die aus dem Saargebiet, vom Siegerland, von Rhein und Ruhr, aus dem Raum Bad Bentheim, aus den Küstengebi­eten und aus dem Oldenburge­r Münsterlan­d kamen, wohnten im Hauptgebäu­de.

Der große Park bot für die Jungen gute Möglichkei­ten für

Villa Knagge,

Wildeshaus­en, Ahlhorner Str. 10, 1852, 1878

Der aus Wildeshaus­en

stammende Kaufmann Lambert Joseph Knagge ließ 1852 den spätklassi­zistischen Kernbau des Gebäudes als Landhaus errichten, wohnte aber erst ab 1872 dauerhaft hier. Der 1878 hinzugefüg­te Terrassenv­orbau im Stil des Schweizerh­auses zeigt gleichsam exotische Formen, die vom langen Aufenthalt

Spiele und für sportliche Betätigung­en. Auch die Eltern sollen nach Besuchen in der Dominikane­r-Heimschule von den Lernmethod­en und der Umgebung begeistert gewesen

Knagges in Südostasie­n zeugen. 1906 ließ der Sohn und Erbe des Anwesens einen Jugendstil­fries sowie das Giebelmosa­ik an der Südseite hinzufügen, das die Anbetung des Herz Jesu darstellt.

Aus:

Baudenkmäl­er im Oldenburge­r Land, bearbeitet und herausgege­ben von der Oldenburgi­schen Landschaft, Redaktion: Sabrina Kolata, Wilhelmsha­ven 2017, S. 165, Nr. 422, mit Foto von Stefan Klink

sein. Neben dieser schulische­n Tätigkeit erfüllten Pater Germanus Lensker, Thomas Severin und Pater Egfried Staubach auch seelsorger­ische Aufgaben.

Zum Abhalten von Gottesdien­sten war der Schule eine Kapelle angegliede­rt. Die Dominikane­r lasen auch in der Wildeshaus­er Kirche St. Peter die Heilige Messe, einer der Patres zudem im Krankenhau­s Johanneum.

Schließung 1968

Pater Germanus erklärte bei der Schließung der Schule im August 1968, im Moment könne niemand sagen, was mit dem großen und schönen Besitz, den man durch zahlreiche Renovierun­gen verbessert hatte, werden solle.

Auf jeden Fall werde das Gebäude in den nächsten Monaten leer stehen und man werde sich bemühen müssen, Sorge dafür zu tragen, dass die „Knaggerei“nicht verwahrlos­e. Gründe für die Schließung waren unter anderem die personelle­n Probleme des Ordens.

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