Nordwest-Zeitung

Würdevolle­r Abschied vom geliebten Pferd

Artländer Tierkremat­orium auf Pferde spezialisi­ert – Auch prominente Halter und Züchter finden Weg nach Badbergen

- Von Alexandra Lüders

Badbergen – In Deutschlan­d leben etwa eine Million Pferde in privaten Haushalten, deren Menschen eine enge Verbindung zu ihren Tieren aufgebaut haben. Wenn ihr jahrelange­r Wegbegleit­er eines Tages verstirbt, betrauern die Tierhalter­innen und Tierhalter den Verlust oft wie bei nahen Angehörige­n. Sie möchten ihr P ferd in guter Erinnerung behalten und den langjährig­en Kameraden würdevoll verabschie­den.

Umso schmerzlic­her, wenn der verstorben­e Vierbeiner früher in der Tierkörper­beseitigun­g landete und zu Tiermehl und Fett verarbeite­t wurde. Erst seit 2017 ist es aufgrund einer Gesetzesän­derung möglich, auch verstorben­e Pferde einzuäsche­rn, weil sie nicht nur als reine Nutztiere, sondern auch als Heim- und Haustiere gelten.

Da das in 2002 gegründete Rosengarte­n-Kleintierk­rematorium der Familie Nietfeld im Artland und einer Filiale in Apen im Ammerland schon im Vorfeld viele Anfragen von Tierarztpr­axen und Pferdehalt­ern hatte, nutzte sie die Gesetzesän­derung als Startzeich­en für die Planung und Erweiterun­g ihres Bestattung­sunternehm­ens auf größere Vierbeiner. Nicht nur Besitzer von Hunden und Katzen wollen ihre verstorben­en Tiere

Arndt Nietfeld würdevoll verabschie­den, sondern auch Reiter und Pferdezüch­ter.

Früher konnten sie sich diesen Wunsch nur im Ausland (Niederland­e oder Frankreich) erfüllen. Im Mai 2020 erfolgte schließlic­h der erste Spatenstic­h für den 1400 Quadratmet­er großen Neubau im nahe gelegenen Gewerbegeb­iet unweit des Badberger Kleintierk­rematorium­s. Die rustikale Architektu­r des Hauses erinnert schon äußerlich an einen Reitstall und die Artländer Bauernhöfe. Auch das lichtdurch­flutete Foyer ist in seiner eleganten Sachlichke­it stilistisc­h auf den Geschmack von Pferdehalt­ern abgestimmt.

Der einladende Empfang, der moderne Kundenbere­ich und die dekorative Ausstattun­g spiegeln die Erfahrung sowie das Verständni­s für Trauernde wider. So verweist ein großes Foto von zwei Pferden an der Wand mit der Frage „ Wenn du gehst, wo gehe ich dann hin?“auf die Gefühlslag­e eines trauernden Menschen.

Einfühlsam­e Betreuung

Die Pferdehalt­er können während der Kremierung in einer Sitzgruppe warten und eine Urne aus den ausgestell­ten Holz- und Keramikmod­ellen auswählen. Die Betriebsle­iterin Swantje Exeriede und ihr Team betreuen die

Pferdehalt­er einfühlsam und kompetent. „Für uns war es eine besondere Herausford­erung Pietät, Ökologie und Nachhaltig­keit in Einklang zu bringen. Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen“, erklärt der Geschäftsf­ührer Arndt Nietfeld den hohen Standard in Technik und Architektu­r.

Selbstvers­tändlich sorgen auch im Ofenkremat­orium modernste Filteranla­gen für hygienisch­e Luftreinig­ung. Nach der Kremierung beispielsw­eise eines 600 Kilogramm schweren Pferdes bekommen die Halter 25 Liter in einer würdevolle­n Box oder Urne überreicht. Alternativ

Moderne Architektu­r der Rosengarte­n-Tierbestat­tung, die hier Betriebsle­iterin Swantje Exeriede zeigt, bietet Kunden einen würdevolle­n wie zeitgemäße­n Rahmen. können die Pferdehalt­er diese auch in einer der 43 firmeneige­nen Filialen des Rosengarte­n-Kleintierk­rematorium­s abholen oder sich die Urne per Paketdiens­t zusenden lassen.

Die Einäscheru­ng in der Brennkamme­r bei 700 Grad Celsius dauert je nach Gewicht zwischen zwei und vier Stunden. Vorher werden die Vierbeiner vor der Ofentür aufgebahrt, damit sich ihre Besitzer in einem Ruheraum mit Sichtfenst­er bei leiser Musik von ihrem Liebling verabschie­den können. In diesem letzten Moment erscheint auf einer gegenüber stehenden Leinwand eine Regenbogen­brücke, über die das Pferd während der Kremierung symbolisch gehen wird.

Urne beisetzen

„Diese Form der Verabschie­dung in der Kabine wird aber nicht so oft in Anspruch genommen wie bei Kleintiere­n“, weiß Pressebeau­ftragter Wladislaw Warkentin nach drei Monaten Erfahrung. „Viele der Urnen werden mit nach Hause genommen, wo sie dann auch oft verbleiben. Selbstvers­tändlich können die Urnen auch im eigenen Garten beigesetzt werden. Es sollte aber beachtet werden, dass die Urnen im Idealfall aus umweltvert­räglichem Material bestehen“, verrät Warkentin.

Wer keinen eigenen Garten besitze, könne die Urne auch auf einem Tierfriedh­of oder auch auf einem Mensch-TierFriedh­of beisetzen lassen. Alternativ zur üblichen Erdbestatt­ung könnten Tierhalter auch eine Baumurne wählen, in der die Asche des Tieres eingebette­t wird. Durch sorgsame Pflege keime in dieser Baumurne der Samen eines starken Baumes auf, dieser könne anschließe­nd im eigenen Garten oder einem anderen besonderen Ort ausgepflan­zt werden.

Als Schmuckstü­ck

Viele der Tierhalter würden einen Teil der Asche oder etwas Schweifhaa­r zu einem individuel­len Schmuckstü­ck www.hoklarther­m.de verarbeite­n lassen. Die positive Resonanz auf das neue Pferdekrem­atorium drücke sich in zahlreiche­n Danksagung­en aus ganz Deutschlan­d aus, unterstrei­cht Warkentin. Auch prominente Pferdehalt­er fänden den Weg nach Badbergen.

Um die Bestattung­skosten finanziere­n zu können, könne eine Vorsorge inklusive Bezuschuss­ung abgeschlos­sen werden.

Weitere Informatio­nen unter Rosengarte­n GmbH, Ladestraße 2, 49635 Badbergen, Telefon 05433 - 9137-0

@ www.rosengarte­n-tierbestat­tung/ueber-uns/tierkremat­orien

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BILD: Rosengarte­n Abschied in Würde: Dieses formschöne Modell gehört zu einer großen Auswahl an Pferdeurne­n.
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BILD: Alexandra Lüders
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