Wenn die Nacht mal wieder zum Tag wird
Die Ursachen hierfür können vielfältig sein – Rituale können helfen
Oldenburg/Hannover – Da wälzt man sich von der einen Seite auf die andere und will einfach nicht einschlafen. Egal ob man sich gerade erst ins Bett begeben hat oder mitten in der Nacht wach geworden ist – unter angenehmer Bettruhe versteht wohl jeder etwas anderes. Etwa sechs von hundert Menschen leiden unter einer Schlafstörung, wobei man von einer sogenannten Insomnie spricht, sobald dies über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten mehr als dreimal die Woche vorkommt. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man dies auf keinen Fall. Handelt es sich um die eine oder andere durchwachte Nacht, weiß die Apotheke vor Ort Rat. Stellt sich die Schlaflosigkeit allerdings als Dauerzustand ein, senden Körper und Psyche damit ein Alarmsignal. Betroffene sollten dann unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, rät die Apothekerkammer Niedersachsen.
Nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wer eine durchwachte Nacht erlebt hat, der fühlt sich am nächsten Tag wie gerädert. Und nicht nur das: Geschieht dies häufiger, können der Körper und die Psyche auf Dauer Schaden nehmen. Langfristig haben Betroffene sogar ein höheres Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Übergewicht, Diabetes, Depression und eine geschwächte Immunabwehr. Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt kann Abhilfe schaffen, so die Apothekerkammer Niedersachsen.
Auf Spurensuche
Die Ursachen sind vielfältig: Häufig sind es Stressfaktoren sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich, die auch nachts das Gedankenkarussell nicht stoppen lassen und damit jeglicher Ruhe Einhalt gebieten. Durch gezielte Fragen kann ein Arzt hier weiterhelfen, beispielsweise durch zur Arbeitszeit oder psychischen Belastungen im
Job oder im Privatleben. Insbesondere die Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Herausforderungen wird von vielen Menschen als belastend empfunden, sodass die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen sicher in dieser Zeit noch
weiter angestiegen ist.
Medikamente auf dem Prüfstand
Auch Arzneimittel können die Ursache einer Schlafstörung sein, beispielsweise hervorgerufen
durch eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Laut Apothekerkammer Niedersachsen kann eine Kombination von Blutdruck senkenden Präparaten oder die Einnahme bestimmter antriebssteigernder Antidepressiva oft zu einem
nächtlichen Unruhegefühl führen. Sind Wechselwirkungen ausgeschlossen und eine medikamentöse Behandlung durch den Arzt bestätigt, kann eine ärztlich verordnete Therapie begonnen werden.
Zwar können verschreibungspflichtige Benzodiazepin kurzfristig die Schlafstörungen lindern. Über eine längere Einnahmedauer entscheidet aber der behandelnde Arzt. Bei Unsicherheiten und Fragen können Patienten auch Rat in der Apotheke suchen, die zu Dosierungen, Einnahmezeitpunkten und Dauer der Einnahmen berät.
Manchmal lohnt sich ein Besuch Im Schlaflabor
Dabei können die Ursachen nicht nur seelischer Natur, sondern auch organisch sein. Daher verordnen Ärzte nicht selten einen Besuch im Schlaflabor, um Schlaf- und Wachzeiten zu erfassen. Auch Atemaussetzer, die sogenannte Schlafapnoe, können so festgestellt werden.