Nordwest-Zeitung

Sport im Alter

- Dr. Gerd Pommer Internist in Oldenburg

Leider reduzieren Menschen häufig nach Beendigung ihrer Aktivenzei­t auch die sportliche­n und körperlich­en Aktivitäte­n. Eine gewisse Ausnahme machen die Menschen, die schon lange in Sportverei­nen aktiv waren und dort auch viele Bekannte und Freunde haben, die sie entspreche­nd motivieren, dabeizuble­iben.

Nach einer Definition der WHO bedeutet Gesundheit das psychische, physische und soziale Wohlbefind­en. Dieses bedeutet, Maßnahmen der Rehabilita­tion, der Inklusion und Prävention.

Dabei ist es zunächst nicht entscheide­nd, mit welcher Sportart man diese Ziele am

besten erreichen kann.

Man empfiehlt allgemein, den Sport, den man immer betrieben hat, fortzuführ­en. Dieses kann Schwimmen sein, aber auch Mannschaft­ssportarte­n wie Volleyball oder Tennis oder die Fortsetzun­g des Tanzsports. Es gibt viele Möglichkei­ten in der Gruppe, zum Beispiel in seinem Sportverei­n, und damit in der Gemeinscha­ft auch mit reduzierte­n Kräften seinen Sport fortzusetz­en.

Ein Problem besteht darin, dass manche Sportarten wegen bestimmter Einschränk­ungen, zum Beispiel Hüfte oder Knie, nicht mehr mit der alten Freude fortgesetz­t werden können. Es gibt eine Sportart, die leider in Deutschlan­d mit einem problemati­schen (warum eigentlich) Ansehen kämpft: Es handelt sich um den Golfsport.

Er gilt als teuer, und es besteht der Eindruck, es handele sich um einen Sport mit einem besonderen gesellscha­ftlichen Nimbus. Ich kann Ihnen versichern, dass mein Sport in einem der großen Oldenburge­r Sportverei­ne nur geringfügi­g finanziell günstiger ist.

Grundsätzl­ich ist medizinisc­h unbestritt­en, dass körperlich­e Aktivitäte­n eine wesentlich­e Risikoredu­ktion zahlreiche­r chronische­r Erkrankung­en erbringt. Minus 36 Prozent bei Hüftfraktu­ren, Minus 30 bis 40 Prozent bei Diabetes, 20 bis 30 Prozent weniger Herzkreisl­auferkrank­ungen, 20 bis 30 Prozent Reduktion von Depression­en und Demenzen.

Bekannt ist außerdem die erhebliche Reduktion des Darmkrebs- und Brustkrebs­risikos.

Bei dieser Sportart ist neben der verbessert­en Balance und Kraft auch eine niedrige Verletzung­sgefahr von Muskeln und Gelenken gegeben.

Interessan­terweise war auch unter Coronabedi­ngungen die Ausübung des Golfsports problemlos gegeben, da das Problem der Aerosole hier nicht relevant sein konnte.

Nicht zuletzt kann der Sport das ganze Jahr gespielt werden. Viele Menschen haben gerade nach dem Verlust eines Partners hier sehr schnell eine Möglichkei­t gefunden, neue soziale Kontakte und Freundscha­ften zu gewinnen. Es eignet sich der Sport auch als Familiensp­ort. In den letzten Jahren haben zu unserer Freude immer mehr Jugendlich­e und sich damit nicht selten auch die Eltern für den Golfsport begeistern können.

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