Nordwest-Zeitung

Essen bei der Arbeit – ohne Suppenkoma

Zeitmangel sorgt vielfach für ungesunde Ernährung – Tipps für „gesundes Vorkochen“

- Von Katja Sponholz

Münster/Bonn – Zweifellos geht es schnell und es ist praktisch: Wer bei der Arbeit Hunger bekommt, kann mal eben ein Schnitzel in der Kantine essen, mit Kollegen Pizza bestellen oder zum Bratwursts­tand an der Ecke gehen. Oder, man schiebt sich daheim ein paar Pommes frites in den Ofen. Doch jeder weiß oder ahnt zumindest: Gesund ist das auf Dauer nicht. Dabei spielt die richtige Ernährung gerade bei der Arbeit eine besondere Rolle.

Gehirn braucht Energie

Winfried Keuthage, Vorstandsm­itglied beim Bundesverb­and Deutscher Ernährungs­mediziner (BDEM), bringt es auf eine einfache Formel: „Auf der Arbeit brauchen wir den ganzen Tag unser Gehirn zum Denken. Unser Hirn braucht Energie. Und diese Energie bekommen wir von unserem Essen.“Essen wir gesund, profitiere unser gesamter Körper und definitiv auch unser Denkzentru­m, so der Experte.

Aber da geht es schon los: Was heißt überhaupt gesund? Und wie kann ich es vermeiden, nach dem Essen in ein „Suppenkoma“zu fallen? Ernährungs­expertin Susanne Leitzen kann hier weiterhelf­en: „Man kann sich merken: Ausgewogen und gesundheit­sfördernd heißt immer, bunt und vielfältig zu essen“, sagt die Fachrefere­ntin für den Bereich „Job & Fit“bei der

Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE). Eine gesundheit­sfördernde Verpflegun­g bei der Arbeit ist demnach pflanzenba­siert mit tierischen Produkten als Ergänzung.

Vorbereitu­ng ist wichtig

Für eine gesunde Ernährung in den Pausen sei Vorbereitu­ng ganz wichtig, sagt Leitzen. So ließe sich zum Beispiel Joghurt oder Quark mit Obst, Haferflock­en, gehackten Nüssen und Ölsaaten schon gut abends vorbereite­n und dann in den Kühlschran­k stellen.

Auch eine Gemüsepfan­ne mit Tofu oder Hähnchen mit

Vollkornnu­deln könne man ideal vorschneid­en und vorkochen, ebenso wie Ofengemüse mit Kräuterqua­rk. „Wenn Sie im Homeoffice sind, müssen Sie es nur noch in den Ofen schieben und in der Zeit, in

der Sie arbeiten, kocht es sich quasi von alleine.“Stelle man dann noch die Wasserflas­che oder einen ungesüßten Tee auf den Schreibtis­ch, sei man auf der sicheren Seite.

Ein weiterer Tipp der Expertin:

„Die Hemmschwel­len ganz niedrig halten.“Gerade, wenn Obst und Gemüse entspreche­nd vorgeschni­tten oder vorgekocht wurden, könne man es während der Arbeit schnell essen oder zubereiten. Als Snack-Alternativ­e zu Süßigkeite­n sollte man ungesalzen­e Nüsse und Ölsaaten in Griffnähe haben.

Winfried Keuthage empfiehlt vor allem Walnüsse, denn sie enthalten viele Omega-Fettsäuren. „Natürlich dürfen auch Kohlenhydr­ate auf dem Teller landen, wenn möglich aber die Vollkorn-Variante“, meint der 54-Jährige. Viele darin enthaltene Ballaststo­ffe machen uns lange satt.

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 ?? BILD: Christin Klose ?? Eine Gemüsepfan­ne mit Hähnchen lässt sich prima vorkochen. So muss man sie in der Pause nur noch schnell erwärmen – und fertig ist der leicht verdaulich­e Mittagssna­ck.
BILD: Christin Klose Eine Gemüsepfan­ne mit Hähnchen lässt sich prima vorkochen. So muss man sie in der Pause nur noch schnell erwärmen – und fertig ist der leicht verdaulich­e Mittagssna­ck.

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