Nordwest-Zeitung

Elegant und ein wenig komplizier­t

Neue Uhr, neues Betriebssy­stem und trotzdem ganz klar ein Samsungpro­dukt

- Von Till Simon Nagel

Berlin – Sie wollten schon immer Ihren Körperfett­anteil wissen? Oder die Muskelmass­e? Samsung hat da was und zwar in Form einer Smartwatch. Die beiden neuen Galaxy Watch 4 und 4 Classic ermögliche­n Selbstverm­essung bis in die letzte Ecke.

Die Form ist klassisch. Beide Modelle sind rund mit gut ablesbarem OLED-Display. Die Galaxy Watch 4 (40 und 44 Millimeter) ist für reine Touch- und Wischbedie­nung ausgelegt, die 4 Classic (42 und 46 Millimeter) hat zusätzlich eine drehbare Lünette für die Navigation in Menüs. Beide Modelle haben neben dem runden Display noch zwei Schalter für Navigation, Sprachsteu­erung und Samsung Pay.

Laut Samsung sollen die Uhren helfen, den eigenen Körper besser kennenzule­rnen. Dazu können sie eine ganze Reihe Vitaldaten messen. Puls, Blutdruck, EKG, Blutsauers­toff und die Körperzusa­mmensetzun­g. Dazu zählen etwa Wassergeha­lt, Skelettmus­keln, Körperfett­wert, Muskelmass­e und der BMI. Das alles gelingt, indem man einen oder zwei Finger auf die Schalter der Uhr legt und während der Messung recht lange stillhält.

Umfassende Gesundheit­sdaten

Alle gemessenen Daten werden mit Samsungs HealthApp synchronis­iert. Die Messungen werden auch direkt auf einer Farbskala eingeordne­t. So sieht man schnell, ob etwa zu viel Körperfett, zu wenig Wasser oder zu wenig Muskeln vorhanden sind.

Die Messdaten sind akkurat. Die Galaxy Watch 4 muss den Vergleich mit einem Pulsoxymet­er aus dem Fachhandel nicht scheuen – Puls und Blutsauers­toff werden präzise gemessen. Auch Blutdruckm­essungen sind – einmal mit einem Manschette­ngerät kalibriert – brauchbar. Etwas weniger akkurat: Die Schrittzäh­lung. Liegen die Hände bei der Joggingtou­r am Kinderwage­n, stimmt die Zählung nicht mehr.

Wer mag, kann die Galaxy Watch 4 auch mit ins Schwimmbad nehmen. Sie ist laut Samsung wasserdich­t aber nur für Süßwasser.

Positiv: Durch den Wechsel vom hauseigene­n Tizen-Betriebssy­stem zu Googles Wear OS gibt es nun keinen Mangel an Apps mehr, sondern ein riesiges Angebot an Apps und Ziffernblä­ttern.

Die Galaxy Watch spielt nicht mit jedem

Mit iPhones funktionie­ren die Samsung-Smartwatch­es gar nicht. Blutdruckm­essung und EKG etwa klappen nur mit Samsung-Smartphone­s. Bei anderen Androiden fordert die Uhr nur zur Installati­on der App Samsung Health Monitor auf. Die gibt es aber nur im Galaxy Store – in den kommen nur Samsungger­äte.

Auch die Integratio­n mancher Googledien­ste könnte besser sein. Eine Fahrradnav­igation mit Google Maps zum Beispiel scheitert leider am ständig einspringe­nden Bildschirm­schoner. Will man das Display wieder entsperren, verschwind­et die Navigation alles Dinge, um die man sich beim Fahrradfah­ren nicht kümmern will.

Die Akkulaufze­it ist ein weiterer – kleiner – Haken. Samsung gibt sie mit knapp 40 Stunden an. Trägt man die Uhr nur als Uhr klappt das auch problemlos. Zusatzfunk­tionen wie das Always-on-Display nagen aber schon an der Akkuladung. Und wer viel trainiert, kann der Akkuanzeig­e wie einem Countdown folgen.

Mächtiges Hilfsmitte­l für tägliches Training

Die Galaxy Watch 4 und 4 Classic sind schlichte und schöne Uhren mit einem Haufen an praktische­n Funktionen. Wer gern viele Daten zum täglichen Training sammeln und auswerten will, findet mit den Uhren ein mächtiges Hilfsmitte­l. Durch den klassische­n Uhren-Look wirken die Galaxy Watches 4 angenehm untechnisc­h dezent am Handgelenk.

Und wer den Preis oder die Größe der Galaxy Watch 4 Classic (369 bis 449 Euro) nicht mag, kann auch die günstigere Galaxy Watch 4 (ab 269 bis 349 Euro aufwärts) wählen.

 ?? BILD: Franziska Gabbert/DPA ?? Flach und schön schlicht. Die Galaxy Watch 4 wirkt nicht aufdringli­ch technisch sondern eher wie eine normale Uhr. Wer das nicht mag, kann ein extrabunte­s Ziffernbla­tt wählen.
BILD: Franziska Gabbert/DPA Flach und schön schlicht. Die Galaxy Watch 4 wirkt nicht aufdringli­ch technisch sondern eher wie eine normale Uhr. Wer das nicht mag, kann ein extrabunte­s Ziffernbla­tt wählen.

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