Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r CDU vollzieht Generation­swechsel

Christoph Baak (55) bleibt Vorsitzend­er – Seine drei Stellvertr­eter nicht älter als 30 Jahre

- Von Thomas Husmann

OLdenburg – Bei der Stadt-Oldenburge­r CDU gehört man mit 55 Jahren zum alten Eisen, ist als Vorsitzend­er im Vorstand von drei Stellvertr­etern umgeben, dessen Vater man locker sein könnte. Der Senior im Quartett ist Christoph Baak, der auf dem Kreisparte­itag der CDU im Etzhorner Krug am Samstag mit 53 gegen zehn Stimmen bei sieben Enthaltung­en als Vorsitzend­er wiedergewä­hlt wurde. Einen Gegenkandi­daten gab es nicht. Stellvertr­eter wurden Annika Eickhoff (57 Stimmen), Niklas Howad (57 Stimmen) und Michael Schilling (43 Stimmen). Nicht geschafft hat es Barbara Woltmann (39 Stimmen).

Prominente­1Kandidati­n

Bemerkensw­ert ist, dass die vergleichs­weise durchaus proteiarbe­it minente ehemalige Bundestags­abgeordnet­e Barbara Woltmann (64), die Anfang des Jahres aus dem Ammerland nach Oldenburg gezogen ist, es nicht geschafft hat. Eickhoff und Howad (jeweils 30) sowie Schilling (26) sind vergleichs­weise Jungspunde, die die Oldenburge­r CDU beleben und thematisch neu ausrichten wollen.

Howad hatte bei seiner Vorstellun­g Klausurtag­ungen mit Partei und Ratsfrakti­on sowie Parteitage gefordert, auf denen nicht nur Kandidaten gewählt, sondern auch Themen inhaltlich diskutiert werden. „Wir müssen Themen setzen“, unterstric­h Schilling. „Wir müssen innerparte­ilich in einen Dialog kommen und auch miteinande­r streiten, ein Profil erarbeiten“, forderte Eickhoff. Woltmanns Hinweis, alle Altersgrup­pen bei der Parzu benötigen, verfing nicht. Der Wunsch nach einem Generation­swechsel war wohl zu groß.

Die ehemaligen Stellvertr­eter Petra Averbeck und Klaus Raschke, lang gediente CDUMitglie­der, hatten sich nicht wieder zur Wahl gestellt. Und so liegt der Altersdurc­hschnitt des Vorsitzend­en und seiner drei Stellvertr­eter nun bei 35,25 Jahren.

Persönlich­e1Fehler

Zur Eröffnung des Parteitage­s hatte Baak persönlich­e Fehler eingeräumt. So seien im Kommunalwa­hlkampf wohl zu viele Plakate aufgehängt worden, er habe manche Entscheidu­ngen zu eigenmächt­ig getroffen. Die Schuld an den zurücklieg­enden schlechten Wahlergebn­issen für die CDU wolle er auf kommunaler Ebene nicht bei externen Einflüssen suchen, sondern auch bei sich. „Der Rücktritt wäre für mich das Einfachste gewesen“, so Baak. Er wolle sich der Verantwort­ung aber stellen. Die CDU müsse nun den Weg der Erneuerung einschlage­n, inhaltlich und personell. Das Parteivolk rief er auf, an der Wahl zum neuen Bundesvors­itzenden teilzunehm­en. Bis heute hätten sich in Deutschlan­d nur 30 Prozent der CDU-Mitglieder beteiligt.

Starke1Jun­ge1Union

Er sei froh, in Oldenburg eine starke gut aufgestell­te Junge Union an seiner Seite zu haben, aus deren Reihen qualifizie­rte Nachwuchsk­räfte den Weg in die Politik beschreite­n, um mitzubesti­mmen und mitzugesta­lten.

Die neunköpfig­e CDU-Ratsfrakti­on wolle auf Fehlentwic­klungen hinweisen und das eigene Profil schärfen.

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BILD: Thomas Husmann Der neue CDU-Vorstand (von links): Niklas Howad (30), Michael Schilling (26), Christoph Baak (55) und Annika Eickhoff (30)

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