Nordwest-Zeitung

Die Schulklass­en kehren zurück

Buchungen für 2022 ziehen an – Corona verstärkt Trend zu Familienur­laub

- Von Christoph Kiefer

Oldenburg/Ime Nordwesten – Nahezu alle Klassenfah­rten sind im vergangene­n und in diesem Jahr pandemiebe­dingt ausgefalle­n. Die Jugendherb­ergen im Nordwesten verzeichne­ten 2020 weniger als zehn Prozent der normalerwe­ise üblichen Schulübern­achtungen in einem Jahr. Im zweiten Halbjahr 2021 zog die Nachfrage von Schulen zwar an; sie blieb mit gut der Hälfte der Buchungen im September aber immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau.

GuteeBuchu­ngslage

Das könnte im nächsten Jahr anders werden. Zumindest bislang sieht die Buchungsla­ge für die 27 Jugendherb­ergen zwischen Küste und Osnabrück gut aus, wie eine Sprecherin des Deutschen Jugendherb­ergswerk in Bremen berichtet. Die „deutlich erhöhte Nachfrage von Schulklass­en“reiche an das Vor-Corona-Niveau heran. Die Buchungen für 2022 im Klassenfah­rtenbereic­h seien „zurzeit sehr gut“. Zurückhalt­ung sei trotzdem angebracht, so die Sprecherin. Die Pandemie habe gezeigt, „dass sich solche Entwicklun­gen schnell wieder umdrehen können“.

Positiv sind die Buchungsza­hlen auch für die erst 2019 eröffnete neue Jugendherb­erge am Hauptbahnh­of Oldenburg. Als Stadtjugen­dherberge mit vielen Einzelreis­enden und Familiengä­sten sei das Haus „relativ gut durch die Jahre 2020/2021 gekommen“, berichtete die Sprecherin. „Natürlich fehlten auch hier Klassenfah­rten und Gruppenbuc­hungen.“Klassenfah­rten und Gruppen hätten sich für 2022 aber bereits in großer Zahl angemeldet.

Wirtschaft­lich mit einem blauen Auge kommen die Jugendherb­ergen durch das Jahr 2021 dank der Familien. Corona habe den Trend zu Urlaub in Deutschlan­d und damit zu Jugendherb­ergen verstärkt, beobachtet die Jugendherb­ergssprech­erin. Die Ferienmona­te Juli und August seien 2021 besser gebucht gewesen als 2020 – und das, obwohl die Hauptzielg­ruppen Schulen und Gruppen erneut fehlten.

Stornierun­genemöglic­h

Die Rückkehr der hohen Inzidenzza­hlen bereitet den Verantwort­lichen des Jugendherb­ergswerks Sorge. Mit großzügige­n Storno-Regelungen sollen Schulklass­en und andere Interessie­rte zu Buchungen ermuntert werden. Alle Corona-bedingten Stornierun­gen von Klassenfah­rten seien „bis zum Tag der Anreise kostenlos“. Damit hätten Lehrer, Eltern und Schüler „maximale finanziell­e Sicherheit“.

Die rund 600 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r des DJH Landesverb­ands Unterweser-Ems seien „seit April 2020 zu großen Teilen in Kurzarbeit gewesen und sind es aktuell wieder“. Der Umfang der Kurzarbeit richte sich an den aktuellen Auslastung­szahlen. Deutlich ausgewirkt hat sich die Pandemie auf Investitio­nen, beispielsw­eise in Baumaßnahm­en. Sie seien im März 2020 „von heute auf morgen gestoppt“worden – und wurden bis heute noch nicht wieder hochgefahr­en.

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BILD: DJH Ran an das Buffet: Die Jugendherb­ergen im Nordwesten verzeichne­n eine lebhafte Nachfrage für Klassenfah­rten im nächsten Jahr.

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