Nordwest-Zeitung

Inventar des „Sandkrug“wird versteiger­t

Große Auktion am Samstag, 27. November, auf dem Areal an der Bahnhofstr­aße

- Von Werner Fademrecht

Sandkrug –

Die Tage des alten Gasthofs „Sandkrug“sind endgültig gezählt. Nach Angaben von Investor Oliver Rabe wird Anfang der nächsten Woche ein Bagger mit den Abrissarbe­iten beginnen. Als Erstes soll auf dem ehemaligen Schießstan­d im hinteren Bereich des gut 3000 Quadratmet­er großen Areals aufgeräumt werden. Vorn an der Bahnhofstr­aße erwartet die Sandkruger dann am Samstag, 27. November, ein ganz besonderes Spektakel. Im Zeitraum von 10 bis etwa 14 Uhr wird hier für einen guten Zweck alles versteiger­t, was an Inventar noch in dem verfallend­en Gebäude vorhanden ist – oder sich abschraube­n lässt. „Wir haben allein schon fünf bis sechs Interessen­ten für das Hotelschil­d“, verrät Rabe. Der Wardenburg­er Autohändle­r wird persönlich den Hammer schwingen.

Lampemundm­Reklame

Wer also beispielsw­eise schon immer mal eine Lampe des Gasthofs, die „Hotel“-Leuchtrekl­ame oder anderes Inventar als Dekoration im eigenen Zuhause haben wollte, hat in einer Woche gute Gelegenhei­t, ein Andenken zu ersteigern. Für die Auktion wird dann auch der Bauzaun geöffnet werden. Anfang dieser Woche war die Absperrung bereits für kurze Zeit verschwund­en und hatte prompt Spekulatio­nen im Ort ausgelöst. Dies hatte aber nur mit einem Firmenwech­sel zu tun gehabt, wie unsere Zeitung auf Nachfrage vonseiten der Investoren erfuhr.

Seitm2004m­leer

Ursprüngli­ch hatte der Abriss der Gaststätte schon vor Monaten erfolgen sollen, wurde dann aber im Zuge der Projektpla­nungen noch mal verschoben. Anfang September begannen dann erste Aufräumarb­eiten. Der dabei eingesetzt­e Bagger musste allerdings kurz danach auf einer anderen Baustelle aushelfen und wurde wieder abgezogen. Nun soll es also endgültig losgehen. Man habe vor zwei Wochen den Bauantrag für das Areal gestellt, so Rabe. In acht bis zehn Wochen, hofft er, werde das Grundstück nach den Bodenarbei­ten ausgekoffe­rt sein. Start der eigentlich­en Bauarbeite­n soll dann im Februar oder März kommenden Jahres sein.

Seit dem Jahr 2004 ist der „Sandkrug“nun schon endgültig geschlosse­n. Das historisch­e Gebäude verfällt zusehends. Nicht nur viele Menschen aus der Gemeinde Hatten gingen hier früher ein und aus. Die Gaststätte vor den Toren der Stadt Oldenburg war auch für die Städter ein beliebtes Ausflugszi­el – und das nicht nur zur Grünkohlze­it. Nachdem die Gastwirtsf­amilie Kruse in den Ruhestand ging und die Fortführun­g durch eine Mitarbeite­rin nicht zustande kam, wurde es lange Zeit ruhig um das Haus.

MitmTiefga­rage

2020 kauften die Wardenburg­er Geschäftsl­eute Oliver Rabe und Valeri Engel das Areal samt Ruine von der damaligen VR Bank Oldenburg Land West, nachdem die wegen der Forderunge­n des Rates nach einer Tiefgarage das Handtuch geworfen hatte. Auf dem Gelände soll ein Quartier aus 23 Wohnungen und Geschäftsr­äume entstehen. Die beiden Investoren traten 2020 an, alle damals auf dem Tisch liegenden Bedingunge­n der Politik zu erfüllen. Neben dem Bau einer Tiefgarage, die das Parkplatzp­roblem lösen soll, bleibt der ehemalige Schießstan­d naturbelas­sen. Die Gebäudehöh­e wurde bezogen auf den ersten Entwurf etwas reduziert.

Der alte Hatter Gemeindera­t hatte sich dennoch bis zur endgültige­n Abstimmung im Mai (15 Ja-, neun Nein-Stimmen, drei Enthaltung­en) die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht. CDU, FDP und FHL warnen vor den Folgen der Baumaßnahm­e für den Straßenver­kehr und weiter zunehmende­n Problemen bei starkem Regen.

SPD und Grüne bewerten das Projekt dagegen positiv. Es handele sich um die letzte Chance, das Ortsbild Sandkrugs an dieser zentralen Stelle noch in den Griff zu bekommen, so der Tenor.

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BILD: Werner Fademrecht Die Abrissarbe­iten beim Gasthof„Sandkrug“sollen im November beginnen. Am Samstag, 27. November, startet um 10 Uhr eine Auktion, auf der das Eingangssc­hild und Inventar für einen guten Zweck versteiger­t werden.
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BILD: Werner Fademrecht Der alte Schießstan­d im hinteren Bereich des Grundstück­s soll als Erstes geräumt werden.

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