Baskets nisten sich im Keller ein
Oldenburg steckt im Abstiegskampf – Spiel gegen Bonn am 4. Dezember
Von Niklas Benter
Oldenburg
Die letzten beiden Aktionen von Rickey Paulding waren irgendwie bezeichnend für diese siebte SaisonNiederlage in der BasketballBundesliga. Die EWE Baskets Oldenburg kämpften sich nach einem ganz schwachen ersten Viertel zwar kontinuierlich zurück in die Partie, doch der entscheidende Punch wollte gegen die Gießen 46ers einfach nicht gelingen.
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Boden der Tatsachen
Es war der Kapitän, der die Kohlen aus dem Feuer holen musste – vergebens. Beim Stand von 72:73 und noch fünf Sekunden auf der Uhr, hatte der 39-Jährige den Sieg in der Hand. Sein Korbleger verfehlte jedoch knapp den Korb. Eine Sekunde vor Ertönen der Schlusssirene hatte die Baskets-Legende dann die Möglichkeit, die Hessen zumindest noch in die Verlängerung zu zwingen. Doch auch dieser Versuch von der Dreierlinie ging daneben. Die 72:75 (34:49)-Heimniederlage war besiegelt.
Sinnbildlich für die allgemeine Saisonleistung der Baskets war dann auch wieder Paulding. Der Altmeister sank nach seinem Fehlwurf vor 4876 Zuschauer in der großen Arena zu Boden, vergrub den Kopf zwischen seinen Armen und musste von seinen Teamkollegen aufgebaut werden. Nach dem furiosen Sieg gegen Bamberg sind die Oldenburger ganz hart auf den Boden der Tatsachen aufgeschlagen – adé Aufbruchstimmung, hallo Abstiegskampf.
Dass der Kapitän, der mit 19 Punkten bester Baskets-Werfer war, überhaupt in diese beiden finalen Situationen kam, lag vor allem am Fehlstart in den ersten zehn Minuten – Oldenburg wirkte von Beginn an nervös, gehemmt und von der aggressiven Spielweise der Gäste komplett überrascht. 15 Punkte betrug der Rückstand zur Halbzeitpause.
„Wir haben heute nicht nur drei, vier schlechte Minuten gehabt. In der ersten Halbzeit haben wir ganz schlecht gespielt, ohne Energie. Es ist bitter für uns“, sagte ein enttäuschter, aber auch verärgerter Baskets-Trainer Mladen Drijencic: „Die Leistung der ersten Halbzeit war für einen Auftritt der Baskets nicht würdig. Ich denke an den Spruch von Oliver Kahn: Wir brauchen Eier! Genau das hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt.“
Zeit zum Nachdenken
Es war nicht so, dass die Gießener die Partie von Anfang bis Ende kontrollierten. Die Hessen, die nur dank einer Wildcard überhaupt in dieser Saison im deutschen Oberhaus spielen dürfen, wackelten phasenweise enorm. Vor allem von der Freiwurflinie waren die Gäste unsicher. 17 Freiwürfe vergab das Team von Pete Strobl am Samstagabend in Oldenburg. Dennoch reichte es letztlich zum Erfolg, da die Baskets ihre Chancen, die Partie noch zu ihren Gunsten zu entscheiden, reihenweise vergaben. Die Konsequenz: die siebte Niederlage im neunten Spiel, 4:14 Punkte. Mit so einer Leistung wird’s nichts mehr mit Playoffs.
Jetzt haben die Baskets aber erstmal viel Zeit, über die aktuelle Lage nachzudenken. An diesem Wochenende setzt die Liga aufgrund der Länderspielpause aus. Das nächste Partie bestreiten die Oldenburger am 4. Dezember gegen die Baskets Bonn – ein schwerer Brocken in einer angespannten Situation.